Tipps und Tricks

Deutsche Fotografen bedroht von der Kältewelle

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Ganz Deutschland redet von der Kälte. Ich rede an dieser Stelle mal über die Herausforderungen für einen Landschaftsfotografen bei minus 15 Grad.
Nein, damit ist nicht die heldenhaften Fantasie von Zoomyboy gemeint.

Gemeint ist die Gefahr, die gerade Objektiven droht, wenn sie mit starker Unterkühlung in die warme Wohnung gerettet werden.

Die rasante Temperaturschwankung in Verbindung mit der Luftfeuchtigkeit der meisten Wohnungen führt nämlich zur Kondenswasserbildung an kalten Flächen. Dieses Kondenswasser kann sich durchaus innerhalb des Objektivgehäuses bilden und dort sein Unwesen treiben. Das Wasser kann Metal angreifen und Schimmelbildung fördern.

Nicht unmittelbar und sofort, sondern eher schleichend und im Wiederholungsfall.
Wie kann man der Fotograf schützen?

  • Ihr sorgt dafür, dass sich die Kamera mit den Objektiven langsam akklimatisiert. Vielleicht habt ihr eine Garage oder einen unbeheizten Flur, in dem ihr die Kamera zwischenlagert, bevor ihr sie in die Wohnung holt. Schrittweise aufwärmen hilft.
  • Ihr verpackt die Kamera mit den Objektiven draußen vor der Tür in einen stabilen, luftdichten Müllbeutel, lasst die Luft weitestgehend raus und verschließt den Beutel mit einem festen Knoten. Wenn die Kamera auf Zimmertemperatur ist, dann könnt ihr den Beutel wieder öffnen.

Achtung unbedingt den Kommentar von Guido lesen!

Blogrelevantes fällt mir oft beim Fotografieren vor meiner Haustür in Kiel ein. (Das Foto ist allerdings aus dem letzten Jahr! Aber es passt so gut.)

Sind solche Tipps Heiß oder Kalt? Eure Rückmeldung steuert die Inhalte dieses Blogs!




18 Comments

  1. 2009/03/14 at 10:23

    Thomas Röher

    Antworten

    zu Olaf – schon mal daran gedacht – 10 minuten früher als die Kunden im Bad zu sein – ein normales Problem mit Kameras – unter – und Überwasser – mit oder ohne Unterwassergehäuse – nicht nur im Schwimmbad, sondern auch an allen Orten mit Temp. u-unterschieden zu beobachten – da hilft nur fönen, warten, silikat

    mfg
    Thomas

  2. 2009/01/13 at 10:07

    Guido

    Antworten

    Ich war gestern meinen Sohn beim Babyschwimmen fotografieren und konnte da noch mal praktisch feststellen, das es gar nicht kalt sein muss, um mit Kondensat zu kämpfen. Ein großer Temperaturunterschied, z.B. beim Wechsel von warm zu sehr warm, reicht auch. Als die ca. 20°C warme Kamera in das kleine Schwimmbad mit 30°C Lufttemperatur und 100% relativer Luftfeuchtigkeit kam, sind Unmengen von Wasser außen am Gehäuse kondensiert. 5 Minuten konnte ich gar nicht fotografieren, weil die Frontlinse immer wieder sofort beschlagen war. Ich habe auch ein paar mal das Objektiv wechseln müssen und somit die feuchtwarme Luft auch in der Kamera gehabt, wo das Wasser beim unvermeidlichen anschließenden Wechsel von sehr warm zu warm zwangsweise kondensiert. Ich habe zuhause gleich das Objektiv abgenommen und den Body gefönt. Madame hat nur den Kopf geschüttelt…

    1. 2009/01/13 at 21:05

      olaf

      Antworten

      @Guido Das Problem kenn ich von einem Hochzeitsshooting im Schwimmbad. Die Kunden mußten 10 Minuten warten, bis ich arbeiten konnte. Zu dem Feuchtigkeit auf der Kamera kam noch hinzu, dass ich fürchterlich schwitzte. GIbt noch irgendwo Videoaufnahmen von. Kann ich ja mal raussuchen.

  3. 2009/01/12 at 16:19

    Michaela

    Antworten

    Ich gehe nur wenn es unbedingt sein muß, bei den Temperaturen raus zum Fotografieren und wenn, dann auch nur mit der analogen Kamera. Da kann, falls sich doch trotz aller Sicherheitsmassnahmen etwas Kondenswasser bildet nicht ganz so viel kaputt gehen, da weniger Elektronik vorhanden ist.

    1. 2009/01/12 at 17:49

      olaf

      Antworten

      @Michaela Das ist auch eine Idee, damt umzugehen. Ich schreibe gerade an einem Making of eines Fotos vom Wochenende, da gibt es auch weitere Strategien zum Umgang mit der Kälte, unterhaltsame…

  4. Pingback: Schrittmacher

  5. 2009/01/10 at 14:14

    Markus

    Antworten

    Richtig gute Tipps! Danke! Ruhig mehr davon! Habe zurzeit leider nur Uraltmodell, aber das kann sich ja mal ändern!!!

  6. 2009/01/10 at 01:42

    Christoph

    Antworten

    Ich mache mir zwar auch Sorgen um meine Kamera, aber ich mache mir eigentlich noch viel mehr Sorgen um den Fotografen, welcher sie hält! Leute wenn ihr die Tage nach draußen geht, zieht euch mit warmen, trockenen Klamotten an! Nimmt etwas warmes zu trinken mit. Am besten einen Tee, NICHT Pfefferminze bitte, einen Schal und am allerwichtigsten eine Mütze. Egal wie dämlich die Mütze aussieht, der größte Teil der Körperwärme geht über den Kopf verloren.

    Zieht euch mindestens zwei Paar Socken an und wenn möglich Handschuhe. Zieht euch eine Hose an, in der ihr eure Hände vergraben könnt. Und denkt bei der Lokation an einen warmen Rückzugsort, um euch evtl. schnell wieder aufzuwärmen!

    Aber auf jeden Fall viel Spaß im Schnee und im Eis 😉

  7. 2009/01/09 at 23:47

    Steffen

    Antworten

    Ich als Hobbyfotograf finde solche Tipps vom Profi wichtig und gut!

  8. 2009/01/09 at 16:47

    Max

    Antworten

    interessante Tipps, die mir teilweise auch schon bekannt waren. In meiner Fototasche habe ich zusätzlich immer ein paar Tütchen Silicagel um das Wasser zu binden.

    Aber heute war ich mit meiner EOS 650 unterwegs und die Blende meines alten Tamron 28-80 spielte bei der Kälte dann doch nicht mehr so mit.
    Ein Foto bei Blende 8 und da blieb die Blende dann auch nach dem Foto. Ich konnte sie nur noch weiter ‚zudrehen‘, sie ging aber eben nicht mehr auf, was weitere Fotos so leider verhinderte. Zu Hause funktioniert wieder alles normal. Ich hatte erst einen defekt an der Kamera befürchtet, da diese mit BC auf den Ladestand der Batterie aufmerksam machte, doch diese zeigte beim Check einen vollen Zustand an.

    Nun weiß ich leider aber noch nicht wo wirklich der Fehler lag, Kondenswasser war keines zu sehen, ich denke eher, dass die Mechanik für die Lamellen bei der Kälte schlecht funktionierte.

    1. 2009/01/09 at 21:04

      Olaf Bathke

      Antworten

      @max: Es wird sicherlich die Kälte gewesen sein. Vielleicht auch die Kontakte des Objektivs. Frag mal Nightshot im Dforum, vielleicht kann der DIr helfen…

  9. 2009/01/09 at 15:40

    Sebastian

    Antworten

    Moin

    Ich fühle mit euch, in zwei Wochen. Immoment genieße ich noch meine 30 bis 35 Grad hier. hihi.

    Aber zum Thema.
    Müssten die Kondensprobleme den herstellern nicht ausreichend bekannt sein, so dass diese darauf reagieren? Inform von ausreichend lüftungseinrichtungen.

    Zugegeben ich habe kein Lüftungsgitter an meiner Kamera. Ihr warscheinlich auch nicht. aber ich denke dass die Spalte an den Zahlreichen stellen der Kamera (Bateriefach, Bajonett, USB-Anschluss so wie der Knöpfe) ausreichend sind um für einen ausgeglichenen Klimaaustausch in der Kamera zu genügen. Das heißt das eventuell anfallendes Kondenswasser entweichen kann.
    Es wird also im inneren zu Kondensation kommen, aber es wird sich kein Feuchtbiotop bilden.
    Ist jemandem schon ein Feutigkeitsschaden wegen Kondenswasserbildung unterlaufen?
    Zudem ist das Kondenswasser relativ Salzarm, meine ich mich zu erinnern. Was die Gefahr von Kurzschlüssen stark vermindern sollte.

    Gruss Sebastian

    1. 2009/01/09 at 21:06

      Olaf Bathke

      Antworten

      Es geht in der Tat eher darum, dass dieses Wasser mit der Umgebung reagiert chemisch oder organisch…

  10. 2009/01/09 at 15:00

    Sam

    Antworten

    Man sollte sich über jede extreme Änderung Gedanken machen, egal ob es Warm zu Kalt, Kalt zu Warm, ruhig zu beschleunigt, beschleunigt zu ruhig, Luftdruck, etc pp handelt.
    Aber der Hinweis bringt einen ja schon mal dazu sich Gedanken da drum zu machen!

  11. 2009/01/09 at 14:03

    Sam

    Antworten

    Heiß!

  12. 2009/01/09 at 11:04

    Christian

    Antworten

    Ich halte solche Tipps für wichtig, einfach schon aus dem Grund, damit man sie noch einmal vor Augen geführt bekommt und zukünftig daran denkt.

  13. 2009/01/09 at 10:22

    Guido

    Antworten

    Kritscher als von kalt nach warm ist nach meinem Verständnis der Wechsel von warm nach kalt, denn kalte Luft enthält im Normalfall weniger Wasser als warme Luft. Wenn man von kalt nach warm wechselt, ist die kritische Luft mit höherem Wasseranteil im Warmen außerhalb der Kamera und Kondensat bildet sich im nun warmen Raum vor allem außen an Kamera und außen am Objektiv. Das ist sicht- und abwischbar. Wenn man mit einer gut akklimatisierten Kamera von warm nach kalt wechselt, dann ist die kritische Luft mit höherem Wassergehalt in der Kamera und im Objektiv und eventuelles Kondensat fällt innerhalb der Kamera und innerhalb des Objektives an.

    Mal ein Rechenbeispiel (ich hoffe meine Physikkenntnisse lassen mich nicht im Stich). Eine Kamera kommt aus einer Wohnung mit 25°C und 50% relativer Luftfeuchtigkeit in die Kälte bei 0°C (um mal nicht ganz so extreme Temperaturen zu nehmen). Bei 25°C kann Luft maximal 23g Wasser pro Kubikmeter aufnehmen (=100% relative Luftfeuchtigkeit). Bei 50% r.F. enthält die Luft der Wohnung also 11,5g Wasser pro Kubikmeter.

    Bei 0°C kann die Luft nur noch maximal 4,8g Wasser pro Kubikmeter aufnehmen (=100% r.F.). Pro Kubikmeter unserer Wohnungsluft würden bei Abkühlung auf 0°C also bis zu 6,7g Wasser kondensieren. Wenn man für ein typisches 70-300mm-Objektiv ein Volumen von 0,042 Kubikmetern unterstellt, könnten bei dem Szenario bis zu 0,27 Milliliter Wasser im Objektiv kondensieren. Hört sich wenig an, sind aber etwa 8 Wassertropfen.

    Die luftdichte Plastiktüte, die beim Wechsel von kalt zu warm zuverlässig vor Kondensat schützt, wäre hier übrigens kontraproduktiv, weil die höhere Feuchtigkeit in der Tüte nicht entweichen kann.

    1. 2009/01/09 at 14:46

      Olaf Bathke

      Antworten

      @Guido Vielen Dank für die ausführlichen Infos. Die haben mich auf eine gute Idee gebracht, davon demnächst mehr.
      Deine Infos klingen logisch und fundiert. Ich fasse mal zusammen: Meine Ausführungen sind nicht verkehrt, man sollte sich aber über den Weg von Drinnen nach Draußen mehr Gedanken machen.

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