Making of

Making of: icicles

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icicles

Eigentlich wollte ich eher in den Kieler Hafen fahren, um Fotos zu machen. Ein kurzer Blick aus dem Fenster und auf den aktuellen Pegelstand ließ mich aber schnell umdisponieren. Der Himmel in Kiel war eher bedeckt. Der Ostsee- Pegelstand lag ungefähr minus 0,4 Meter relativ zu normal NN. Zwei Argumente die mich als Fotograf eher zu einer Fahrt an den Strand überredeten.

Aufgrund der Glätte musste ich hinter Kiel langsam fahren. Die Fahrzeit fehlte bei der Vorbereitung, so dass ich sehr hektisch an den Strand stürmte. Gerade noch rechtszeitig konnte ich alles aufbauen. Die minus vier Grad zwangen mich, Handschuhe zu tragen. In Kiel ist man als Fotograf auf so etwas vorbereitet.

Das erste Problem: Ein Fuß meines Dreibeines wollte sich nicht entfalten, da die Restfeuchtigkeit von dem letzten Fotoshooting in den Gelenken saß und festgefroren war. Ein bisschen Gewalt half.

Auch mit dem nächsten Problem hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Die Steine am Ufer waren vom Spritzwasser komplett vereist und ich hatte kaum Halt. Es war richtig gefährlich, mich in Position zu bringen.

Für das Foto musste ich einige Meter raus auf die Mole. Um besseren Halt zu haben, lehnte ich mich mit meinem Po und dem Oberschenkel an einen Stein. Dort fror ich zu meiner Überraschung fest. Meine Befreiungsversuche führten leider dazu, dass ich mit einem Fuß in ein Wasserloch rutschte und kurz festklemmte. Die nächste Welle überspülte meine Hose.

Den Temperaturen war es zu verdanken, dass ich weiter fotografieren konnte. Das Wasser an meiner Hose gefror und ich hatte mit der Feuchtigkeit keine Probleme. Meine Hosenbeine waren nur ein bisschen steif, aber das Bein blieb warm.

Das nächste Problem war das Spitzwasser, das an meinem Filter festfror. Ich hätte man einen Eiskratzer mitnehmen sollen. Naja, das Brillenputztuch half ein wenig.

Ein 3stop Grauverlaufsfilter war aufgrund des hohen Sonnenstandes notwendig, um dem Himmel Zeichnung zu geben.

Im VW Bus taute die gefrorene Hose dann auf und ich wurde klitschnass.

Schnell noch ein paar warme Brötchen auf dem Rückweg an der Tankstelle geholt und meine Frau telefonisch vorgewarnt. Die empfang mich dann mit 2 Wärmflaschen und einem gedeckten Frühstücktisch.

Fotografieren ist Abenteuer!




8 Comments

  1. 2009/01/15 at 13:36

    Sebastian

    Antworten

    Moin Olaf

    Schönes Foto und unter vollem Körpereinsatz erarbeitet.
    Beim nächsten mal bitte Schwimmweste nicht vergessen. Man weiß ja nie was passieren kann.
    Danke für die Geschichte zum Bild. Dadurch wird die Dargestellte Situation noch plastischer

    Gruss Sebastian

  2. Benutzer-Avatar
    2009/01/15 at 10:25

    olaf

    Antworten

    Zum Thema schief gehen: Ich mag so etwas, weil das ddie Geschichten sind, die wir später unseren Enkeln erzählen werden. Und merke: Geht etwas schief, so ist das die Chance für ein besonderes Foto!

  3. Benutzer-Avatar
    2009/01/15 at 10:19

    olaf

    Antworten

    @Gürtel: Wir wissen schon, warum wir in Kiel wohnen…;)
    @Rene: Ein Filter ist nicht zwingend notwenig.Mit Lightroom oder in Photoshop kann man solche Lichtunterschiede auch per Bildbearbeitung bewältigen. Wobei ein Filter natürlich auch Vorteile bietet. Google mal…

  4. 2009/01/15 at 09:48

    Rene

    Antworten

    Wow, super Bild. Muss mir wohl auch einen Grauverlaufsfilter zulegen. Der Einsatz hat sich wirklich gelohnt, auch wenn es ärgerlich ist wenn so viel schief geht.
    LG Rene

  5. 2009/01/15 at 09:48

    Gürtel

    Antworten

    sehr geiles foto!

  6. Benutzer-Avatar
    2009/01/15 at 09:17

    olaf

    Antworten

    die Sonne war schon etwas am Horizont.Ich tippe mal auf 7:30h. Das Licht hatte noch ein bisschen Farbespiel, weil sich die Sonne hinter einem Wolkenband am Horizont versteckt hatte. Das kann man auf unsere Höhe an der Ostsee häufiger beobachten.

  7. 2009/01/15 at 08:15

    Jeannine

    Antworten

    Das nenne ich beherzten und engagierten einsatz.ich musste ein wenig drüber schmunzeln,was und wo du festgefroren warst. es hat sich auch gelohnt finde ich.ein sehr stimmungsvolles bild.wie spät wars denn als du die aufnahmen gemacht hast?

  8. Pingback: OlafBathke

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