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Gebrauchsspuren

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imag0004Gebrauchsspuren

Am Wochenende habe ich mein Motorrad TÜV fähig gemacht. Dabei ist mir aufgefallen, dass es ziemlich gebraucht aussieht. Einigen Motorradbesitzern würde das jetzt Sorgenfalten in die Stirne treiben, nicht aber mir.

Ich mag es, wenn Gegenstände tatsächlich in Gebrauch sind und ich mag es auch, wenn man es den Gegenständen ansieht, dass sie gebraucht und benötigt werden.

Als Fotograf lege ich natürlich viel Wert auf Funktionalität! Bei mir ist immer alles technisch in Ordnung und funktioniert einwandfrei.

Das Motorrad ist so gewählt, dass möglichst wenig rosten oder rotten kann. Ich bin durch strömende Flüsse gefahren und habe mich damit auch schon mal hingelegt. Jeder Kilometer, so scheint es mir, hat Spuren hinterlassen. Es steht immer draußen und ist schnell einsatzbereit, wenn es benötigt wird.

Meine Lust am Gebrauch von Gegenständen spiegelt sich überall wieder:

Ich oute uns mal als etwas dekadent: Meine Frau und ich besitzen beide eine exklusive Linie an MontBlanc Schreibgeräten. Während es bei meiner Frau so ist, dass die Schreiber fest verpackt sind und nur zu besonderen Anlässen herausgeholt werden, so fliegt mein Füller ständig irgendwo in der Nähe meines Schreibtisches herum. Er ist ziemlich zerkratzt und die Goldlegierung ist schon an einer Stelle abgenutzt. Weil er mal auf den Boden fiel, hat er bereits eine zweite Feder.

Gegenstände werden mir durch diese Spuren eigen, jede Macke kann eine Geschichte erzählen, ob es nun die Naht an einer Kameratasche ist oder die abgeplatzte Lackstelle an meinem 70-200er, die von einem fatalen Zusammenstoss mit einem Laternenpfahl herrührte, natürlich während eines sehr wichtigen Fotoauftrages.

Verstehe mich jetzt nicht falsch, ich gehe nicht gerade leichtsinnig mit meinen Geräten um, ich benutze sie einfach nur. Und gerade deswegen kann ich behaupten, meine Kamerausrüstung ist stets absolut in Ordnung.

Wenn es regnet, dann packe ich meine Kamera nicht gleich ein, ich fotografiere. So eine Kamera kann eine Menge aushalten, auch an Regen. Und wenn etwas kaputtgeht, dann wird es eben repariert.

Für mich ist zum Beispiel diese Skylightfilterdiskussion zum Schutze vom Objektiven absolut nicht nachvollziehbarer. Ich kaufe mir ja eine bestimmte Qualität an Objektiv nicht, um sie mir dann mit billigem Filterglas wieder zunichte zu machen. Lieber passe ich auf und freue mich über die Nutzung eines Gegenstandes zu seinem vorgesehenen Zwecke.

Schutz muss natürlich sein, ich packe aber weder meine Kamera, noch mich persönlich in Watte.

Glas ist bei mir noch nie beschädigte worden und wenn schon, Scherben brächten dann sicher Glück.

Was bist Du denn so für ein Typ? Packst Du Dein Kamera bei den ersten Regentropfen ein oder witterst Du bei Gewitterluft zunächst einmal ein gutes Foto?




12 Comments

  1. 2009/08/28 at 20:32

    iKA

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    @Olaf: Stimmt, war ein schlechtes Beispiel, denn es ist leider das Auto, aber das beruht auch nur auf der Tatsache, dass es mich zur Arbeit trägt. 😉

  2. 2009/08/27 at 22:29

    Annika

    Antworten

    😀 Ja, da hast du recht mit den Demos. Besagter Fall war allerdings eher klein und sehr friedlich, nur das Wetter spielte eben nicht mit.
    Übrigens sorge ich schon dafür, Beschädigungen möglichst zu vermeiden, beispielsweise habe ich mir einen sehr guten Rucksack speziell für Foto-Ausrüstung und Laptop gekauft, in dem beides optimal geschützt ist (auf dem Weg zur Demo, wenn es doch zu krass regnet und so weiter, darf sogar bei den gängigen Airlines mit ins Handgepäck). Aber Beschädigungen sind für mich nicht der 2 mm lange Kratzer, und so weit gehen, dass ich mit den Sachen nicht arbeiten kann, darf die Vorsicht nicht.

    1. Benutzer-Avatar
      2009/08/27 at 22:41

      Olaf Bathke

      Antworten

      @Annika: Ich bin nicht leichtsinnig und pass schon auf. Aber wenn ich die Kamera gebrauche, dann gebrauche ich sie…

  3. 2009/08/27 at 21:35

    Daniel

    Antworten

    Hallo Olaf, ich bin da voll deiner Meinung. Meine Kamera z.B. sehe ich als mein Werkzeug an, mehr nicht. Sie hilft mir Fotos zu produzieren, muss daher nicht wie ein Sammlerstück in der Vitrine stehen. Sie ist da, wo ich auch bin.

    Vor ca. 2 Monaten wandelte ich mal auf den Spuren von Robert Capa, wobei ich seinen Satz: If your pictures aren´t good enough, you´re not close enough” gründlich missverstanden habe. Bei einem Actioneinsatz wurde mir die Kamera aus der Hand geschlagen und das Objektiv ging zu Bruch. Im ersten Moment schmerzt es, aber so habe ich wenigstens eine Entschuldigung wieder ein paar Euro in ein neues Objektiv zu investieren… 😉

    1. Benutzer-Avatar
      2009/08/27 at 21:44

      Olaf Bathke

      Antworten

      @Daniel: Teleobjektive sind bei Actioneinsätzen besonders gefährdet. Die sind länger und stossen leicht mal irgendwo gegen. Mein 70-200 schlug letztens gegen einen Laternenpfahl, als ich schneller sein wollte, als Kurt Beck und ein Tubus mußte danach ersetzt werden. Und meine Geschichte mit der versenkten Kamera kannst Du hier nachlesen: https://www.olafbathke.de//index.php?option=com_content&task=view&id=613&Itemid=111

  4. 2009/08/27 at 21:14

    iKA

    Antworten

    Ich stelle mich eigentlich immer ziemlich lange pingelig an, ehe ich dann irgendwann unfreiwillig feststelle, dass es auch ohne die ganzen Schutzvorrichtungen und Vorsichtsmaßnahmen gehen kann.
    Z.B. meine Eos hatte bis jetzt Glück, so dass sie noch wie neu aussieht. Wenn man dagegen mein Auto anguckt, das ist inzwischen ein echter Gebrauchsgegenstand geworden und das obwohl die Eos schon länger in meinem Besitz ist.

  5. 2009/08/27 at 19:54

    Sam

    Antworten

    Ich gehe ziemlich pfleglich mit meinen Sachen um, und meine Geräte haben selten größere Gebrauchsspuren.
    Aber Abnutzungen sind halt da, sei es Abrieb nach einigen zigtausend Fotos, oder die ziemlich schnell abgefallene Gummiklappe vorm Kabelauslöseranschluss meiner D90.

  6. 2009/08/27 at 12:15

    Annika

    Antworten

    “So eine Kamera kann eine Menge aushalten, auch an Regen”.

    Das habe ich auch schon festgestellt während einer völlig verregneten Demo, über die ich berichterstatten sollte. Da habe ich halt beschlossen, trotzdem Fotos zu machen, und meiner Nikon hat es nicht geschadet. Anfangs bin ich gerne mal etwas übervorsichtig mit meinen Geräten, aber grundsätzlich ist meine Meinung dazu mittlerweile ähnlich wie deine – Arbeitsgeräte müssen und sollten benutzt werden, und wenn man das auch sieht, why the hell not, ob das nun die Kamera ist oder das MacBook.

  7. 2009/08/27 at 11:11

    Christoph

    Antworten

    Ich bin voll deiner Meinung! Ich finde zum Beispiel Sammler von Gebrauchsgegenständen sehr seltsam. Ich meine, was ist so toll daran ein Auto zu haben, das man aber nicht fährt? Das soll nicht heißen, dass man das Risiko eingehen soll gegen den nächsten Baum zu fahren, aber der eine oder andere Ritt ins freie wäre doch dem Gegenstand angemessen.

    Ich muss ja mal gestehen, dass ich mal eine Kamera in der Ostsee gebadet habe, als ich ein paar Schiffe auf See fotografiert habe. Ihr ist aber nichts passiert 😉 Bzw der Hersteller konnte sogar den Film retten.

  8. 2009/08/27 at 09:37

    Marco-san

    Antworten

    Man kauft sich etwas, um es zu gebrauchen. So sehe ich das jedenfalls.
    Dass dabei auch mal eine Schramme entstehen kann, damit muss ich leben. Man kann es meistens Reparieren oder im schlimmsten Fall muss man es halt austauschen.

    1. Benutzer-Avatar
      2009/08/27 at 21:37

      Olaf Bathke

      Antworten

      @Christian: Jo, die können wirklich eine Menge an Wasser ab. Wenn ich mal auf Presseevents die Kameras von anderen Fotografen sehen, wie die abgenutzt sind, so etwas sollte in die Vitirne.
      @Marco-san: Jo Verschleiß muss man halt mit einrechnen.
      @Christoph: Das hätte ich jetzt auch nicht anders gedacht.
      @annika: Bei Demos würde ich nur auf Steinschlag aufpassen. Und bei Wasserwerfern wäre ich auch noch vorsichtig. 😉
      @Sam: Bei Canon machen die Gummiteile einen wirklich stabilen Eindruck ;-P
      @Ika: Die entscheidende Frage ist, welches Gerät benutzt du häufiger? Die Kamera oder das Auto…!?

  9. 2009/08/27 at 08:56

    Christian Rohweder

    Antworten

    Hm, also ich behandle meine Sachen durchaus pfleglich, weil ich hoffe, sie dann länger benutzen zu können. Um das aber mal ins rechte Licht zu rücken:

    Mein Mopped ist ein Fahrzeug und kein Putzzeug. Natürlich sieht es toll aus, wenn es frisch geputzt in der Sonne steht. Aber ich weiß ganz genau, warum ich nicht so ein Chrommobil auf Rädern habe, sondern eher etwas in Richtung Plastikbomber 😀 Ich achte drauf, das es nicht übermässig versift und als Ratbike durchgeht, aber jedes Wochenende das Teil putzen? Und bei Regen vielleicht sogar aus Prinzip stehen lassen? Neeee. Technisch ist das Ding natürlich immer in Ordnung, alleine der eigenen Sicherheit wegen.

    Bei meiner Knipse ist es so, dass ich zu Zeiten meiner R1 selbige vor Wasser geschützt habe wo es ging. Aber das Teil erhebt auch nicht den Anspruch entschprechend abgedichtet zu sein. Von meiner D700 erwarte ich eine gewisse Robustheit und sie hat auch schon den einen oder anderen Regentropfen einstecken müssen. Aber natürlich sieht sie noch gut aus, denn sie und die restliche Ausrüstung ist ja auch noch kein halbes Jahr alt. Von daher gehe ich davon aus, dass das bei mir auch irgendwann die ersten optischen Mängel geben wird, denn ansonsten kann man das Zeug auch in die Vitrine stellen.

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