Tipps und Tricks

7 Gründe zum Ausstieg aus einer Foto- Community

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ausstieg

Oder: Warum eine Foto- Community der persönlichen fotografischen Weiterentwicklung nicht dienlich ist.

In den letzten Wochen habe ich nach langer Abstinenz mal wieder einen Streifzug durch Foto- Gemeinschaften gemacht. Mit Foto- Gemeinschaften – oder neudeutsch Communities – meine ich Online Plattformen in denen Fotografen ihre Fotos hochladen und darüber mit anderen diskutieren können. Derer gibt es viele, teilweise mit unterschiedlichen Schwerpunkten oder Strukturen.
Allen ist gemein, dass sich in Ihnen eine so genannte “Community” herausbildet. Bei meinen aktuellen Besuchen konnte ich die alten und verkrusteten Strukturen dieser Communities wiedererkennen, die auch schon vor einigen Jahren wirkten.

Und nun breche ich mal ein Tabu!

Allen werbewirksamen Versprechen zum Trotze:

Diese Strukturen und Gemeinschaften sind einer persönlichen fotografischen Weiterentwicklung nicht dienlich!

Jeder, der sich in solchen Communities aufhält, weiß, was mit dem Begriff der Community gemeint ist. Allerdings macht sich nicht jeder hinreichend über die Wirkungsweise solcher Gemeinschaften Gedanken.

Wer in der persönlichen fotografischen Entwicklung weiterkommen will, der sollte hier zunächst weiterlesen:

Ein bisschen Soziologie

Foto- Gemeinschaften erfüllen einen Großteil aller Voraussetzung von “Totalen Institutionen”, wie sie der Soziologe Erving Goffman betitelte, oder weiter gefasst von geschlossenen, sozialen Systemen. Ohne jetzt in allen Einzelheiten auf die Begriffsklärung eingehen zu wollen, sei nur kurz erklärt: Geschlossene Systeme sind bestrebt möglichst wenig Beziehungen zu ihrer Umwelt zu haben und führen eine Kommunikation nur intern durch. Oder noch einfacher ausgedrückt: Die User suhlen sich nur im eigenen Mist.

Was ist gesund

Nicht nur die Soziologie, auch die Psychologie und sogar die Naturwissenschaften gehen davon aus, dass ein System dann lebendig und gesund ist, wenn es hinreichend Kontakte und Beziehungen in die Außenwelt hat. Fehlen diese Kontakte bzw. Beziehungen, so erkrankt und verkümmert das System. Genau diese gesunden Kontakte und Beziehungen sind in Foto- Communities schmerzlich zu vermissen.
Die eingeschränkte Kommunikation innerhalb der Gemeinschaft bringt etliche Probleme mit sich, die sich jeder ernsthaft fotografierende Mensch zum Wohle seiner eigenen persönlichen fotografischen Weiterentwicklung bewusst machen sollte.

7 Gründe, warum man aus so einer Foto- Community aussteigen sollte:

  1. Es wird zu viel Zeit mit dem Chatten und dem Tippen von Texten verschwendet: Ich möchte hier mal die These aufstellen, dass ein Großteil aller User bzw. Nutzer dieser Online- Angebote mind. 10 mal so viel Zeit mit der Produktion von überflüssigen Inhalten verbringen, als mit dem Prozess des Fotografierens an sich. Wertvolle Zeit, die einem bei der Weiterentwicklung seiner Fotografie fehlt.
  2. Anmerkungen, Kommentare und Diskussionen sind nicht ehrlich: Wer lobt der hat in solchen Gemeinschaften “Freunde” oder Neudeutsch “Buddys”. Wer ehrlich ist, wird von der Gemeinschaft angegriffen und von den befreundeten Buddys verteidigt. Interessanterweise hat sich in diesen Gemeinschaften auch schon das Gegenmodel des notorischen Kritikers herausgebildet. Auch hier spreche ich dem Kritiker die Ehrlichkeit ab. Nur wer auffällt, der hat bei der Jagd nach den meisten Klicks u.U. die Nase vorn und ist in sochen Foto- Communities überhaupt existent.
  3. Der Weg nach Außen wird erschwert: Die Ablösung aus so einem geschlossenen System fällt schwer. Heute erfolgreiche Fotografen, berichteten mir immer wieder von ihren Ausbruchsversuchen aus solchen Foto- Communities. Es sind definitiv Suchtstrukturen, die einem ein “Leben ohne” nur schwer ermöglichen.
  4. Die persönliche fotografische Weiterentwicklung wird beeinflusst durch die Moden des Systems: User in einem geschlossenen System bleiben in dem kreativen Sumpf der Gemeinschaft hängen und entwickeln sich persönlich nicht weiter. Vergleicht man mal das englischsprachige, photo.net mit der deutsche fotocommunity.de oder gar mit dem polnisch wurzelnden altphotos.com so kann man relativ leicht Moden und bevorzugte Richtungen erkennen. Statt der eigenen Stimme zu lauschen, preschen Herrscharen den Moden hinterher.
  5. Ideen und Bilderklau: Die Abgrenzung von Inspiration und Kopie ist in solchen geschlossenen Systemen bedenklich schmal. Präsentiert man mal etwas Eigenes was gefällt, so wird es sofort kopiert oder geklaut. Persönliche Werte zerrinnen unter dem Diktat der Plagiatoren. Auch unter diesem Gesichtspunkt möchte ich mal die Theorie aufstellen, dass zuviel Zeit mit dem kopieren verbracht wird, als mit der Produktion von eigenen Inhalten. Es entstehen sogar eigene Termini wie: Tröpfchenbilder, Steinbilder, etc… Ein Foto wird von dem nächsten kopiert.
  6. Die Technikverbohrtheit der Gemeinschaften: Ein Großteil aller Kommunikation dreht sich um die Technik und nicht um Weiterentwicklung, Stil, Ausdruck oder Ähnliches. Es wird suggeriert, dass man nur durch die Betätigung der richtigen Regler in einem Bildbearbeitungsprogramm ein tolles Foto machen kann. Diese persönliche Nachricht an mich, soll das mal untermauern: “Bin auf deinen Beitrag ‚Irland Tagebuch 2006 startet‘ gestoßen. Die paar Bilder im Beitrag…..die hast du doch noch ein wenig nach bearbeitet, oder??….die Wolkenzüge und die Farben sind einfach zu gut….. Was genau hast du noch nachgebessert??” Es ist nicht der Farbregler in Photoshop, der eine Aussage in einem Foto manifestiert, es ist nicht das längste Objektiv, was gute Fotos macht, es ist die Vision des Fotografierenden, die Wunder vollbringt und Einmaliges schafft!
  7. Die Jagd nach dem besten Foto einer Gemeinschaft kostet Zeit und ist einer persönlichen Weiterentwicklung nicht dienlich: Die Jagd und Auszeichnung ist nie ehrlich und steht im Einfluss von sicherlich auch gewollten Manipulationsmöglichkeiten der Abstimmung. Im Verhältnis zu echten Wettbewerben haben diese Wettbewerbe keine Reputation. Letztendlich ist das alles wieder nur Zeit, die man lieber draußen an der frischen Luft verbringen sollte, um Bilder zu machen.

Ich kann all diejenigen, die sich mit einer Befreiung aus solchen geschlossenen Systemen beschäftigen, nur bekräftigen.

Ein Ausstieg lohnt sich!

Es gibt viel zu tun und zu lernen in einem offenen System. Nicht nur im WWW gibt es viele Möglichkeiten einer offenen Vernetzung von Kunst und Inhalten, nehmt daran teil und laßt euch nicht in irgendeine Fom pressen.

Hier nur einige kurze Anregungen:

  • Holt euch gezielt Anregungen und Inspiration in Fotobüchern, von Künstlern, die euch beeindrucken.
  • Stellt eure Fotos in Stockfotoagenturen aus und freut euch über die Verkaufszahlen eurer Bestseller. Es gibt keine bessere Auszeichnung als den Verkauf oder eine Veröffentlichung.
  • Pflegt offene Kontakte zu anderen Fotografen. Dazu eignet sich hervorragend die eigene Homepage. Die Amerikaner machen es uns vor: Es wird gebloggt was das Zeug hält und darüber offen vernetzt. So eine Vernetzung ist viel sinnvoller und ehrlicher, als die Einschmeichelung durch Anmerkungen. Ich persönlich würde solche Vernetzungsangebote sehr begrüßen.
  • Inhalte würde ich primär in reinen Textforen diskutieren. Dort scheint mir der Coummunitydruck noch nicht so groß zu sein.

Entwickelt euch persönlich weiter indem ihr den Foto Communities dieser Welt den Rücken zukehrt!

Oder diskutiert diesen Artikel in einem geschlossenen System eures Vertrauens. 🙂

Und wer jetzt noch ein bisschen geduldig ist, kann hier demnächst folgenden Artikel lesen:

5 Gründe, warum man an einer Foto- Community teilhaben sollte




214 Comments

  1. 2013/08/12 at 15:25

    Fotostreet

    Antworten

    Ich finde es ist jeden selbst überlassen was er in einer Community macht oder ob er sich da anmeldet und wohlfühlt.

  2. 2013/07/31 at 09:15

    Tom

    Antworten

    @Martin

    Ein Blog ist vllt nicht die FC, aber ich würde mir die Frage stellen: Was möchte ich damit erreichen? Ein Blog ist gut um seine »Werke« zu zeigen, Anmerkungen und Kritik wirst du auch hier nicht bekommen. Das liegt aber meinung nach weniger an einem Blog, sondern eher an der gesamten Kommunikationsplatform Internet.

    Im FC Forum gibts da nen netten Thread. Dort habe ich geschreiben, dass der der wirklich etwas lernen möchte oder Kritik benötigt, sich lieber ein Gesprächspartner von Angesicht zu Angesicht sucht.

    http://www.fotocommunity.de/forum/analoge-fotografie/kommentare-zu-den-bildern

    Wo man die herbekommt ist jedermann freigestellt, in der FC gibt es desöfteren treffen. Aber über Anmerkungen werden niemals weiterbringende Kritiken geschrieben.

  3. 2013/07/26 at 12:44

    Martin

    Antworten

    Ganz falsch sind die Überlegungen sicher nicht. Im Gegenteil, in vielen kann ich einiges an Wahrheit finden. Ich selber bin aktiv in der FC und habe ich durchaus auch schon gefragt was ich dort eigentlich für mich ganz persönlich mitnehmen kann. In vielen Fällen gibt es tatsächlich nur “Bauchpinseleien” zu den Bildern die man so einstellt. Oder es kommt halt gar kein Feedback womit ich dann aber immer noch nicht weiss ob mein Bild schlecht ist oder einfach nur Durchschnitt.

    Für mich als Hobbyfotograf ist das Niveau häufig zu hoch als das ich es jemals erreichen könnte. Bzw. es ist wie du schreibst, die meisten Bilder finden keine Beachtung (weil zu “schlecht”), werden daher auch nicht kritisiert und der Lernerfolg bleibt damit mehrheitlich aus. Statt konstruktiven Tipps kommt meistens nichts dabei raus. Und wenn was dabei raus kommt taugt es nichts.

    Nun, unter anderem deswegen, habe ich kürzlich überlegt mich mit einem eigenen Blog zu versuchen. Testweise Einträge habe ich mal erstellt und jetzt wäre es dann langsam an der Zeit tatsächlich Inhalte zu generieren. Aber so einfach ist das nicht. Vorallem muss man dann auch erst mal “Besucher” haben für so ein Projekt, sonst macht das alles keinen Spass. Und das wiederum ist der Vorteil einer Community: Eine gewisse Anzahl an Besuchern erreichst du einfach nur darin, dich einigermassen aktiv in Diskusionen etc. einzubringen. Aber ob das mit einem Blog auch klappt??

    Das mal so als ein paar Gedanken zum in den Raum stellen :-))

    LG
    Martin

  4. 2013/06/19 at 08:17

    Tom

    Antworten

    Grundlegend kann man dem Beitrag schon irgendwie zustimmen, auch wenn ich jetzt wieder her am Rechner sitze und einen Kommentar schreibe, als zu fotografieren.
    Wobei ich die (theoretisch oder kritische) Auseinandersetzung mit Fotografie in einer sprachlichen Form auch als sehr sehr wichtig empfinde, also doch nicht so schlimm über Fotografie nachzudenken, zu sprechen, zu schreiben. 🙂

    Ein wichtiger Punkt fehlt mir aber in der Auseinandersetzung, nämlich der User selbst. Niemand zwingt ihn dem Trend des Systems zu folgen, niemand zwingt ihn »abhängig« von positiven Kommentaren zu sein. Es ist eine Frage was man wirklich erreichen will und wieweit man in der Lage ist zu reflektieren. Ich jedenfalls nutze die FC eher als eine Art Notizzettel, nicht zur Ausstellung meiner »besten« Bilder. Mir ist dabei auch relativ egal, was leute schreiben. Wenns ihnen gefällt, super – wenn nicht, auch ok. Das war auch bei mir nicht immer so, aber solang die FC nicht der einzige Umgang mit Fotografie ist, bin ich der Meinung, dass sich Schritt für Schritt ein eigenes Bewußtsein entwickeln kann und man sich somit von solchen Zwängen befreien kann.

    Wenn man aber eigentlich nur den Bauch gepinselt bekommen will, dann wird man auch das erreichen, wobei es da egal ist obs Fotos oder Rezepte o.ä. sind

  5. 2013/05/13 at 08:44

    Elisabeth

    Antworten

    Danke für den Artikel.
    Ich möchte gerne die Fotographie als Hobby ausbauen und qualitativ als auch kreativ ansprechendere Bilder machen. Ich bin also auf der Suche nach Hilfe zum Fotographieren lernen.
    Dieser Artikel hat mich ermutigt auf die Fotocommunities zu verzichten. Hatte ich doch letztes Jahr in einer Fotocommunity gewagt sachlich! (das kann ich auch, bin in der Werbung tätig) zu kritisieren. Rückantwort darauf war pampig und gespickt mit Unterstellungen; das ist nicht die Kritikkultur auf die ich mich einlassen möchte.
    Fazit für mich, bestätigt durch Deinen Artikel: mehr VHS Kurse, Suche nach einem “Fotopartner” vor Ort und eventuell ein Blog, was den Hinweis zu den Kosten der Fotoliteratur angeht: Stadtbibliothek ist die Lösung.
    LG

  6. 2013/02/21 at 12:09

    Bibis

    Antworten

    Als reiner Hobby-Fotograf (darf ich mich so eigentlich offiziell nennen??) der nicht mehr ganz so ein Neuling ist, kann ich anderen nur raten zunächst die Finger von den Communitys zu lassen.

    Man geht mit hohen Ansprüchen rein und wird sehr schnell bitter enttäuscht. Nämlich, dass die “Profis” sich DEINE Bilder nicht anschauen und wenn sie es vielleicht doch tun, dann wohl inkognito.

    Tipps erhaschen…. bei mir zumindestens… Fehlanzeige.
    Freunde finden…. eher Fehlanzeige
    Da muss man schon wirklich WERBUNG für sich selber machen. Einmal den Fuß in der Tür, wächst der Freundeskreis extremst an und es gibt NUR positive Anmerkungen zuden Bildern und das zum Teil zu Hunderten. Wobei es meistens nicht um konstruktive Kritik geht sondern nur den anderen durch die immer gleichen Anmerkungen zu puschen. Sich gegenseitig für die Gallerien und Votings vorzuschlagen.

    Der wirklich GROSSE TEIL der Community, nämlich diejenigen, die das als Hobby machen, die fallen wie die Lemminge hinten runter.

    Ich kennen persönlich jemanden, der dort zum “Eteblishment” gehört und weiß wie man da vorgeht. Mir wäre das vom gesamten Zeitaufwand viel zu viel.. und was dort so abgeht, was die “namhaften Fotografen” angeht…. würde man all das mal sammeln und einem Staatsanwalt vorlegen.. da kommen einige Jahre an Haftstrafe beieinander, wegen sexueller Belästigung!

    Ich habe meinen Account nach einem Jahr gekündigt und kann wirklich kaum was positives dem ganzen abgewinnen.

    Zukünftig werde ich meine Bilder woanders und nur für mich bzw. ausgesuchte Leute online stellen und das wars.

    Bibis (PS: ist nicht mein Accountname bei FC.)

  7. 2012/12/30 at 09:47

    Klaus-Dieter

    Antworten

    Hallo Olaf,
    ich finde Deinen Ausstieg sehr gut und bin am überlegen ob ich gleiches tun soll.
    Ich bin gerade gestern wieder in sehr plumper Weise angegriffen worden.
    Ich bin auch schon sehr bösartig beschimpft worden.
    Ich werde heute keine neuen Bilder einstellen.
    Wo kann man denn wirklich Beurteilungen erhalten?
    Wurde mich über Tipps freien
    Grüße KLaus-Dieter

    1. 2013/01/22 at 17:58

      Andrew

      Antworten

      Ich war für 2 jahre bei fotocommunity.de . Schleim, Schleim, Einfach nicht produktive. I habe dann 1x.com gefunden. Es is auch nicht einfach dort fuss zu fassen, ich musste sehr viel lernen. Dort habe ich viel konstuktiv critque bekommen. Ich bin dankbar dass ich fc verlassen habe!!

      http://1x.com/artist/abadenhorst/photos

  8. 2012/12/25 at 11:07

    Claus Schäfer

    Antworten

    Lieber Olaf Bathke,

    da spricht mir doch jemand aus dem Herzen. Genau die oben aufgeführten sind die Gründe, warum ich meine Bilder in keiner Community veröffentliche. Zu den Argumenten ist nichts hinzuzufügen, sie sind absolut richtig.
    Einen Punkt möchte ich hier jedoch noch aufgreifen. Warum suchen so viele Fotografen die Anonymität über das Netz? Warum sich nicht mit Menschen treffen und Bilder besprechen, ein ehrliches Feedback bekommen und respektvoll miteinander umgehen?
    Fotoclubs z. B. bieten solche Möglichkeiten und man macht schnell Fortschritte, da man sich außer einem Feedback, gleichzeitig auch auf die Erfahrung der Mitglieder verlassen kann, die einem mit Rat und Tat zur Verfügung stehen. Ich denke, es geht nichts über das persönliche Treffen, ob im Fotoclub, oder privat organisiert.
    Ein anderes Problem ist aber die “Bildkritik”. Selbst mit konstruktiver Kritik können viele Menschen nicht umgehen und fühlen sich persönlich gekränkt. Natürlich möchte man gerne Positives zu seinen Bildern hören, wer aber weiter kommen will, braucht diese Kritik, um sich zu entwickeln. Wer es schafft, sich noch einmal in Ruhe hinzusetzen und zu fragen, haben die Beteiligten recht mit ihrer Kritik, ist auf dem richtigen Weg. Das bietet keine Community!
    Das viel kopiert wird, ist in der Tat richtig. Aber fotografieren wir nicht alle etwas, was schon tausendmal abgelichtet wurde? Wichtig ist, dass man Spaß bei der Sache hat und ausprobiert.
    Mein Tip: Sich mit Leuten (Gleichgesinnten) treffen, Bilder besprechen, sich gegenseitig fördern und motivieren und “echte” (keine virtuellen im Netz) Ausstellungen zu machen, aber auch besuchen.
    Auf diesem Wege allen ein paar schöne Weihnachtstage und allzeit gutes Licht.
    Herzlichst
    Claus Schäfer

  9. 2012/12/11 at 19:10

    HeinFortuna

    Antworten

    Hallo Olaf,
    genau so ist es. Du sprichst mir aus dem Herzen.
    Man ist doch nicht alleine.

    Ich wünsche Dir noch eine schöne Zeit und viele starke Fotos.
    Grüße
    Peter

  10. 2012/12/09 at 21:33

    Marc

    Antworten

    Hallo,
    ist sehr spannend der Beitrag, aber ich frage mich, ob es denn einen Mehrwert für absolute Anfänger gibt? Habe leider selbst keine großen Erfahrungen und wenn ich das so lese, dann wird ein Kurs an der Volkshochschule so langsam wieder interessant.

    Beste Grüße

    Marc

  11. 2012/12/03 at 01:00

    Thomas Lemke

    Antworten

    Hallo, ich bin tatsächlich über einen Hinweis in einer Fotocommunity auf diesen Artikel gestoßen :-). Ich fürchte allerdings, dass vieles richtig ist. In Communities, die mit einer Millionen Usern werben, geht das eigene Bemühen natürlich unter und die Frage stellt sich dann: wie sehr schätzt man die eigene Arbeit? Möchte man, dass sich Leute ernsthaft damit auseinandersetzen oder nicht?

    Ich bin nicht sicher, inwieweit die Communities tatsächlich “geschlossene Systeme” sind. Es gibt da Leute, die Fotos auf professionellem Niveau präsentieren, andere stellen einfach ihre Bilder vom letzten Sonnenuntergang rein und wollen nicht mehr, als dass ihre Freunde und Nachbarn das sehen und sich daran freuen (was ich völlig in Ordnung finde), wieder andere, wie ich, würden gern etwas lernen und ich bin unsicher, inwieweit diese Communities dafür geeignet sind.

    Zum lernen scheint mir das Tippen, der Versuch, Bilder von anderen zu verstehen und zu analysieren sinnvoll, wobei man als “Kritiker” natürlich Gefahr läuft als arrogant zu gelten, wobei ich glaube, dass etwas einigermaßen sachlich zu kritisieren (was wieder eine Kunst für sich ist), nicht damit verbunden sein muss, es selbst besser zu können. Aber darüber, Qualitäten und mögliche Mängel anderer Fotos zu benennen, lernt man schon etwas für die eigenen praktische Arbeit, glaube ich.

    Zum lernen scheint mir auch das Kopieren sinnvoll, also die berühmten “Tröpfchenbilder” sind ja vor allem erstmal ein Weg gewisse technische Möglichkeit der Kamera auszutesten. Vermutlich denkt niemand, der einen Wassertropfen einfriert, dass er gerade eine sensationelle kreative Leistung vollbringt, aber man freut sich vielleicht daran, das technisch hinbekommen zu haben, gleiches gilt für diverse andere Standards, die man da sehen kann. Ich versuche seit Wochen, Ansel Adams “Rose and Driftwood” zu kopieren, keine Version von mir wird so gut werden, wie das Original, aber ich lerne dabei eine Menge und glaube nicht, dabei eine eigenständige kreative Leistung zu erbringen, ich versuche nur Probleme zu lösen, die Ansel Adams super gut gelöst hat (ich weiß nur nicht genau, wie). Es geht dabei nur darum, von guten Fotografen zu lernen und gelegentlich stößt man dann auf ganz andere Bilder, die dem eigenen vielleicht mehr entsprechen. Das Eigenen zu finden ist ja gewissermaßen eine Lebensaufgabe.

    Mittelfristig ist es sicher wünschenswert und gut, zum eigenen kreativen Ausdruck zu finden, aber möglicherweise sind die fotocummunities kein schlechter Ausgangspunkt, um diesen eigenen Ausdruck zu finden. Allerdings bin ich auch da unsicher. Zunächst stimmt es sicher, dass es bestimmte Bilder gibt die geschätzt werden, andere nicht und dabei im Blick zu behalten, was man selbst an den eigenen Versuchen eigentlich gut findet und sich nicht dem Druck der Mehrheit zu beugen, ist sicher eine Herausforderung, der man sich leicht entziehen kann, indem man tatsächlich die entsprechenden Communities verlässt und einen der hier vorgeschlagenen Wege (eigener Fotoblog, Stockfotos), einschlägt.

    Spätestens wenn man für sich einen “eigenen” Weg gefunden hat, sollte man raus, das denke ich auch. Ein paar Leute, werden natürlich auch Community Stars und da die großen Communities ja auch im Printbereich präsent sind (in Deutschland zumindest fotocummunity und fotoforum) und regelmäßig Wettbewerbe ausschreiben, scheint das ja auch eine Möglichkeit zu sein, wie man sich ein bisschen bekannt machen kann. (ob das wirklcih funktioniert weiß ich freilich nicht)
    Na gut, ich muss erstmal überlegen, welche Art, eigenen Fotos zu präsentieren für mich tatsächlich richtig ist… Das muss natürlich jeder für sich raus finden. Aber es ist erstmal durchaus eine Erleichterung zu sehen, dass meine anfängliche Verunsicherung als Neuling nicht ganz aus der Luft gegriffen ist…
    Vielen Dank & Alles Gute

  12. 2012/09/26 at 07:18

    Thomas

    Antworten

    Moin,
    da sagst Du was. Ich bin zwar “nur” Hobbyfotograf aber das was da in den verschiedensten Communities abgeht ist oft peinlich. Wieviel schmeichelhafte Kommentare da unter wirklich schlechten Fotos zu finden sind ist haarstäubend. Wenn Du dort nett zu anderen Usern bist, bekommt Du nette Kommentare, wenn Du kritisch bist wird es schwierig. Dabei will man als Hobbyfotograf doch gerne dazulernen und freut sich über sachliche Kritik die einen nach Vorne bringt. Aber so funktioniert leider unsere ganze Welt. Ich behaupte in der Wirtschaft und vor allen Dingen in der Politik ist das nicht anders. Mit einer großen Lobby um Dich herum kommst man immer weiter….. traurig aber ist so!
    LG aus Kiel
    Thomas

    1. Benutzer-Avatar
      2012/09/26 at 18:29

      Olaf Bathke

      Antworten

      Danke thomas fuer deine offenen worte

  13. 2012/08/14 at 06:58

    Detlev Motz

    Antworten

    Zu den sieben Gründen braucht man eigentlich nichts mehr zu sagen: Stimmt (bis auf die Stock-Agenturen)! Am schlimmsten sind aber die Kommentare, welche mit echter Bildkritik meist wenig zu tun haben. Man lebt ohne solche Fotocommunities wieder ruhiger und fotografiert mehr. Haben mir schon viele frühere Interessenten bestätigt, welche ich auf meinen Workshops getroffen habe. Beim persönlichen “Gegenüber” gibt es weniger Beweihräucherung und die Kritiker halten sich in dem oft üblen Umgangston zurück.

  14. 2012/07/29 at 05:45

    Portafrank

    Antworten

    Mit großem Interesse habe ich deine Meinung zu Fotocommunities gelesen.

    Vorab möchte ich schon einmal zustimmen, du hast recht.

    Für den einfachen Hobbyfotograf, der am Anfag steht, haben Fotocommunities sicherlich ihre Lebensberechtigung.

    Fotocommunities erinnern mich an ein Rudel Lemminge. Durch die Gruppendynamik wird die persönliche Sichtweise und Kreativität stark eingeschränkt.

    Jedoch entfernt man sich, um so weiter man sich entwickelt,immer stärker von den Fotogemeinschaften.

    Das Ziel, sich selber fotografisch weiter zu entwickeln, wird sicherlich schwer zu erreichen sein, wenn man sich zu sehr auf die oftmals zweifelhaften Tipps und Anregungen in den Userkommentaren versteift.
    Ich denke, dass jede für sich seinen eigenen fotografischen Weg finden sollte.

    LG Portafrank (portafrank.de)

  15. 2012/05/14 at 08:00

    Bodo

    Antworten

    Gut gesprochen, Olaf!

    Mitterweile so scheint es mir, trägt die fotocommunity.de-Galerie Züge
    des Kremels, seit Jahren immer dieselben Köpfe mit ihren Bildern in der Galerie, bedingt durch Klickenwirtschaft und nur wenige Mitglieder bemühen sich, über ihren Buddy-Tellerrand hinauszuschauen.

    Für mich persönlich keine weitere Heimstatt, erst recht nicht nach dem Sichten von Sektionen in denen man selbst thematisch unterwegs ist und in der es von Knippsbildern mit hochlobenden Kommentaren nur so wimmelt.

    Inspiriert haben mich bisher immer noch reale Galeriebesuche
    mit Bildern von Fotografen die mich ansprechen.

  16. 2012/02/18 at 23:37

    Jörg Wernicke

    Antworten

    Die Argumente, die man hier liest, sind schon interessant, dennoch haben FC – nach meiner Sicht – ihre Daseinsberechtigung in Hinblick auf die Erweiterung des Wissenshorizontes. Ich fotografiere schon fast 50 Jahre, habe die Leidenschaft von meinen Onkel geerbt, der als Senatsfotograf mit seiner Leica durch Berlins Straßen gelaufen ist und mir viel beigebracht hat. Und wie soll ein Einsteiger heute etwas lernen? Haufenweise teure Literatur kaufen, die alle doch auch nur Plagiate sind? Die Zeiten der Pioniere wie Cartier-Bresson sind vorbei. Fast jedes Foto ist in der einen oder anderen Form schon mal gemacht worden, warum auch nicht. Schließlich lernt man auch, wenn man versucht, den einen oder anderen Stil auszuprobieren. Ich sehe darin nichts verwerfliches… Kunst liegt im Auge des Betrachters oder derjenigen, der gut vermarkten können. Wenn ich ne 20000-€-Kamera habe, wie Karl Lagerfeld und die Kohle für die Modelle, echt, dann kann ich auch solche Hochglanzkalender machen!
    Für die meisten ist die Fotografie sowieso ein Hobby, und wenn ein Profi über Fotocommunitys schreibt, sollte er das auch bedenken. Ich habe schon einiges gelernt in solchen FCs, zumal bei uns auch Leute sind, die zum Beispiel das Programm jpg-Illuminator entwickelt haben. Und wenn man sich dann mit solchen Leuten Erfahrungen austauscht, ist das ne feine Sache. Nur mal so als Gedanke.
    Also nicht gleich die Flinte ins Korn werfen und bei den ersten negativen Kritiken, die man erhält, die Mitgliedschaft aufgeben. Jeder hat mal einen schlechten Tag, und schreibt dann auch mal Zeugs, was andere in ihrem Ego kränkt. Das kommt überall vor, auch in einer FC.
    LG aus Berlin
    Jörg (im Internet auch JoergPaul)
    Klar, die Praxis kann so etwas nicht ersetzen, lernen tut man immer noch, wenn man die Kamera nimmt und vor die Haustür geht, aber aus einer FC austreten, ist auch nicht der Rat, den ich anderen geben würde.

  17. 2012/02/04 at 13:26

    Fotograf Landsberg

    Antworten

    mhh, ich denke das ist eher eine Sache der Community, wobei die großen recht schnell raus fallen. Es gibt aber auch viele kleine die meistens nur aus einem Forum bestehen, wo kein Wettbewerb… gegeben ist.

  18. Pingback: Was ist mit dieser Community - Forum - CHIP Fotowelt

  19. Pingback: Teil 1: Flickr & Co. – Fotoplattformen als Inspirationsquelle – deLIGHTed magazine | Die faszinierende Welt der Fotografie

  20. 2012/01/04 at 20:02

    bertrand l'ours

    Antworten

    Nach 35 Jahren Fotografie, die letzten 8 Jahre davon mit Internet, lautet meine Analyse exakt wie die von Olaf Bathke. Zwei wesentliche Punkte will ich bekräftigen:

    In Fotocommunities geht es nur vordergründig um Bilder, tatsächlich geht es aberum die Community, also die Kommunikation. Das ist schon eine schlechte Voraussetzung für alle sauertöpfischen Spassbremsen, die nicht chatten wollen, sondern fotografieren, und denen die Qualität ihre Bilder am Herzen liegt.

    Darüber hinaus muss an sich vergegenwärtigen, das eine Community wie die FC nichts anderes ist als eine ideale Werbeplattform für verschieden Branchen. Je größer sie ist, desto besser wird Werbung bezahlt. Also so muss sie möglichst groß sein, und um möglichst gross werden zu können, öffnet man sie für alle, ausnahmslos, und moderiert sie qualitativ und dsiziplinarisch nur minimal. Alle sollen kommem UND bleiben. Für das letztere sorgt der Suchtcharakter, den die Sache nach einiger Zeit annimmt, je nach Charakter, Bildung, psychischer Gesundheit und sozialer Lage mal weniger, mal mehr, bis hin zu dem Punkt, wo zuweilen alles außer Kontrolle gerät.
    Es handelt sich hier also um eine demokratische Gesellschaft, was zur Folge hat, das es die Mehrheit ist, die die ästhetischen Standards setzt, die bestimmt, was interessant und gut ist und was nicht.

    Die zweite schlecht Voraussetzung für Fotografen, denen die Fotografie ein Passion ist und denen die Qualität ihrer Bilder mehr am Herzen liegt als die standardisierten Geistlosigkeiten, die irgendwelch Halbblinden unter ihre Bilder schreiben, um ebensolche zurückzubekommen.

    Auf einer Plattform wie der FC ist dies alles in perfekter Ausprägung vorzufinden und aus meiner heutigen Sicht ist eine solches Konstrukt die reine Zeitverschwendung, für Anfänger wie für alte Hasen.

    Der Vergleich drängt sich auf mit dem, was Harald Schmitt als Unterschichtenfernsehen bezeichnet Zuschauer und Mitmacher werden mit allerlei Unsinn angelockt, um eine Werbemaschine am Laufen zu halten.

    Dafür auch noch Geld zu verlangen ist kühn, aber doch wohl kalkuliert. Kommunikation scheint ein begehrtes Gut unter den Fotografen zu sein. Sie zahlen sogar zum Teil Geld dafür, daß sie eine Plattform füttern, um schlussendlich deren Werbetarife hochzutreiben. Das nenne ich mal eine echte win-win Situation für die Betreiber!

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