Tipps und Tricks

Event- Fotografie: Tipp für das Fotografieren von Menschen

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Nicht alle Fotografen auf öffentlichen Veranstaltungen sind wirklich kompetent. Es ist für alle ambitionierten Hobbyfotografen beruhigend, dass auch die Profis eine Menge verkehrt machen. Und aus Fehlern, egal ob eigene oder von anderen gemacht, kannst Du was lernen.

Da ich die Ergebnisse der Fotografen nicht immer zu Gesicht bekomme, kategorisiere ich die Fotografen auf öffentlichen Veranstaltungen primär anhand ihres Verhaltens.

So gibt es Fotografen, die immer zum richtigen Zeitpunkt an dem richtigen Ort stehen und andere, die diese Orte immer erst zu spät ansteuern, meistens, wenn Sie an diesen Stellen schon jemanden anderes haben stehen sehen.

Auch meine ich manchmal schon an den Auslösungen der Kollegen zu hören, wie gut Fotografen sind. Auf solchen öffentlichen Veranstaltungen mit Podium kommt in mir häufig das Gefühl auf, in einem Orchestergraben zu stehen. Wenn man konzentriert durch die Kamera schaut, dann wirken die Auslösungsgeräusche der Kollegenschaft manchmal, wie von einem Komponisten gesetzt. Und einige Auslösungen passen einfach nicht zu dem Geschehen auf der Bühne und entlarven die Unprofessionalität einiger Kollegen. Manchmal allerdings ist so ein Klickgeräusch außerhalb der Komposition auch ein Hinweis auf besondere Talente.

Zudem lassen auch abfällige Bemerkungen einiges erahnen, wie professionell sich Kollegen einem Menschen nähern. Das so etwas Auswirkungen auf ein Fotos hat, muss ich glaube ich jetzt nicht näher erläutern.

Was ich kurz erläutern will ist ein weiteres Kriterium, die Kompetenzen der Kollegenschaft zu bewerten. Einige Kollegen bewegen sich perspektivisch oft nicht in die Tiefe. Und genau das sollte man auf wuseligen Veranstaltungen öfter mal machen, wenn man Menschen portraitiert. Es ist eher ein Anfängerfehler, den ich nicht unbedingt von professionelle Pressefotografen erwarte. Aufgrund meiner Fototermine bei öffentlichen Veranstaltungen in den letzten Jahre möchte ich schon fast vermuten, dass es einen Zusammenhang gibt, zwischen der Größe der Zeitung bzw. der Wichtigkeit einer Agentur und dem Aufkommen dieses Kardinalfehlers beim Fotografieren von Menschen auf öffentlichen Veranstaltungen: Je kleiner und unwichtiger die Zeitung oder Agentur des jeweiligen Fotografen, desto seltener ist der körperliche Einsatz in der Form von Kniebeugen.

Diese kleine Sporteinlage reduziert auf einfache Art und Weise die Umgebungsreize. Decken oder gar Himmel sind einfach reizarmer, als andere Menschen, Landschaft oder Einrichtungsgegenstände. Nebenbei bekommt die fotografierte Person auch immer noch etwas Erhabenes.

Auch wenn Du das jetzt sicherlich schon verstanden hast, habe ich mal zwei Beispielbilder angefügt:

event-fotografie-menschen-ralf-stegner-01Bequeme, aber unruhige Bildgestaltung

event-fotografie-menschen-ralf-stegner-02Dank sportlichem Einsatz: reduziertes und erhabenes Portrait

Ein Anfänger sollte spätestens jetzt wissen, dass er für fitte Fotos Kniebeugen machen sollte.

Aber was für Ausreden hätten wohl auf Kniebeugen verzichtende professionelle Kollegen, wenn man Sie darauf ansprechen würde? Ihr seid gefragt!




19 Comments

  1. 2019/04/02 at 11:53

    Daniel

    Antworten

    Vielen Dank für den interessanten Artikel. Event Fotografie ist keine einfache Sache. Da gehört schon jahrelange Übung und Erfahrung dazu.
    Mit besten Grüßen,
    Daniel

  2. 2016/10/21 at 11:54

    Antonio Di Nunzio

    Antworten

    Hallo, zuerst einmal ein großes Lob für die ausführliche Beschreibung zum Thema Eventfotografie. Habe soeben den kompletten Blog durchgelesen. Obwohl ich mich schon länger mit der Eventfotografie beschäftige, war trotzdem die ein oder andere Information und guter Tipp dabei, den ich Zukunft beachten werde. Vielen Dank für die hilfreichen Tipps! Weiter so!

  3. 2016/01/17 at 18:47

    Stefan

    Antworten

    Auf „die Knie“ gehen hat hier und da schon seinen Vorteil aber die Dosis macht das Gift. Dein Beispiel mit den Männern im Portrait ist gut gelungen.
    Wenn man es übertreibt kann es schnell passieren, dass die Menschen nicht mehr sympatisch aussehen weil sie „auf einen herab“ blicken. Körpersprachetechnisch gesehen.

    Ich muss beruflich viel fotografieren. Hier habe ich einen Artikel geschrieben, in dem ich mehrere Tricks und Tipps aus meiner Erfahrung und von Kollegen zusammengetragen habe.

    Ich würde mich freuen, wenn ihr ein paar Tipps ergänzen könnt.
    http://www.pantomime-popkultur.de/2016/01/eventfotografie-teil-1-11-tipps-und-tricks-die-auch-die-profis-anwenden/

  4. 2014/10/15 at 23:52

    Randy

    Antworten

    hallo zusammen, auch ich bin wie viele hier ein Hobbyfotograf, der bestrebt ist gute Bilder zu machen. Doch wenn ich die Artikel von Profis lese, die sich streiten was ist besser Tele oder Weitwinkel nun da kann ich nur schmunzeln. Zum einen Fotografie ist Art und Kunst kann aus unterschiedlichen Richtungen betrachtet werden. Dem einen geefällt es, dem anderen nicht. Wenn ich bei einem Event fotografiere, bin ich mit zwei bis drei Kameras unterwegs. Bestückt mit unterschiedlichen lichtstarken Objektiven, von Weitwinkel bis Telezoom somit lassen sich schnell, je nach Situation Fotos machen. Ich habe auch aufgehört, andere zu kopieren, was anfänglich vielleicht als normal erscheint. Doch mit der Zeit sollte jeder seinen Stil finden um sich selbst zu verwirklichen.
    Und wenn dann noch der Eine oder Andere Profi von Deinem Foto begeistert ist, kommt einfach Freude auf.
    Ich wünsche allen etwas mehr Toleranz und Akzeptanz, denn Kunst ist nun Kunst, dem einen gefällt es – dem anderen nicht.
    Weiterhin gut Licht und schöne Fotos.

    Gruß Randy

  5. 2012/08/01 at 08:28

    LWK

    Antworten

    Find ich ein sehr oberflächlicher Beitrag! Alles so ziemlich schlecht machen und nicht wirklich sagen, wie es richtig sein könnte. Prima. Es ist ein unding, an den Auslösungen zu Urteilen. Da Platzt mir das Hemd. Jeder hat andere Ambitionen und jeder hat einen eigenen Stil! Was auch sehr gut ist, denn das macht die feinen Unterschiede aus! Der eine hat es dann vielleicht gelernt un der andere is dirchs Hobby zum Beruf gekommen.
    An das Verhalten eines Fotografen oder eines Menschen sollte man niemals derartig Urteilen. Das ist eine sehr arrogante denkweise und Absolut kleinkariert.

    Gruß Tomas

  6. 2009/12/14 at 20:36

    Michael Anhaeuser

    Antworten

    Also die Kniebeuge kann ich nur bestaetigen, das hat mir schon einige gute Treffer und Honorare eingebracht. Tele setze ich bei solchen Events aber eher selten ein. Menschen aus dem off zu schiessen, damit macht man sich nicht immer Freunde. Authentische Bilder kann man auch aus der Naehe hinbekommen.

    1. 2009/12/14 at 23:16

      Olaf Bathke

      Antworten

      @Michael: Ein wichtiger Hinweis, das mit dem Tele. Ich setze es im Naheinsatz auch nur dann ein, wenn ich die, meist unausgesprochene, Erlaubnis habe, die Person intensiver zu fotografieren. Ich hatte da mal ein ganz tolles Erlebnis mit Egon Bahr…

  7. 2009/12/03 at 11:13

    Tara_77

    Antworten

    oftmals ja…aber nicht immer.

    wobei ich auch schon gelesen hab man soll menschen ja von unten fotografieren damit sie erhaben aussehen^^…naja ich kann dem leider nicht ganz beistimmen irgendwie sehen diese dann bei mir sehr sehr dick aus zumindest die gesichter *schmunzel*

    vieleicht gibt es dabei ja auch ein trick?!

    1. 2009/12/04 at 22:45

      Olaf Bathke

      Antworten

      @Tara_77: Wenn Der Bauch zu dick wird, dann habe ich hier den Erklärungsansatz dafür: https://www.olafbathke.de/fotograf-kiel-blog/2009/05/20/vergroserungen-via-weitwinkel-objektiv-bzw-die-magie-des-vordergrundes/

  8. 2009/11/24 at 13:26

    TaraD_77

    Antworten

    ich als nur Hobbyfotografin bzw mehr spaß an der sache habe, kann Olaf nur beistimmen…man sollte ein wenig sportlich bzw. gelenkig angehaucht sein.
    diese erfahrung habe selbst ich schon machen dürfen…weil mir einfach das gegeben bild dann besser gefiel.

    1. 2009/11/24 at 20:55

      Olaf Bathke

      Antworten

      @Tara: Einfach Kniebeugen reichen ja…

  9. 2009/10/24 at 12:29

    Jo

    Antworten

    Mehr davon. Als Amateur kann ich nur von solchen Tipps profitieren.

  10. 2009/10/23 at 20:32

    Carla Santos

    Antworten

    Recht hat der, dessen Foto gekauft und veröffentlicht wird. Alles andere ist wie immer nur bla bla bla. Wer ist Olaf B dass er sich erlaubt über die Kolleginnen und Kollegen derart zu schwafeln? Typisches Schubladendenken eines Egozentrikers, der sich hier selber auf den Thron hebt.

  11. 2009/10/23 at 08:48

    oli

    Antworten

    😉

    Die oft so vermeintlichen Profis (z.B. von der Tagespresse) machen aus meiner Sicht auch viele Fehler (sind ja auch nur Menschen), so war letzthin eine Dame der SZ bei uns in der Firma um hier Bilder zu machen – an einem sonningen Tag um 16 Uhr – Sonne prall. Ergo: Lange harte Schatte, gekniffene Augen etc.

    Aber zum Thema Event:
    a) Lange Brennweite! Menschen aus dem Off zu „schießen“, dann wenn Sie es nicht erwarten. Wer mit 50mm durch die Leute läuft bekommt meist nur gestellte Situationen und nicht den richtigen Moment.
    b) Foto nicht vom Auge nehmen, immer Bereit sein – manchmal handel es sicht um wenige Augenblicke – da muss man Bereit sein „abzudrücken“

    1. 2009/10/23 at 09:14

      Olaf Bathke

      Antworten

      @oli: vielen Dank für Deine wertvollen Hinweise. Wie immer gibt es für sinnvolle Tipps Gegenbeispiele. Wenn Du auf einem Event ein dichtes Gedränge erwartest, dann ist ein Weitwinkel oftmals die einzige Chance, überhaupt ein Foto zu bekommen. Was meinst Du denn, warum hat die Kollegin von der SZ so gehandelt?

  12. Pingback: Rüdi Neumann

  13. Pingback: Herbert Piel

  14. Pingback: OlafBathke

  15. 2009/10/22 at 10:50

    Marcel

    Antworten

    Gute Ausrede: Schwerer Meniskus- und Knorpelschaden aufgrund der 20jährigen Hobby-Fußballer-Karriere. Da kann man nicht mehr in die Knie gehen, außer das Bier steht auf dem Boden 😉

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