Gastbeiträge

FX vs. DX – Oder der Vorteil des Halben gegenüber dem Vollen

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Gastbeitrag von Martin Hülle:

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Der analoge Kleinbildfilm ist 24×36 mm groß. An diesem Bildmaß gab es über Jahrzehnte kaum etwas zu rütteln. Als dann die ersten digitalen Spiegelreflexkameras auf den Markt kamen, geriet diese Bastion ins Wanken. Bei der D1 aus dem Jahre 1999, Nikons erster DSLR, war der eingebaute Sensor nur halb so groß wie ein Negativ oder Dia. DX nennt Nikon dieses „Halbformat“, mit dessen Einführung auch die Rechnerei begann: Ein ehemals 50 mm Standardobjektiv entspricht seitdem an einer digitalen Kamera einem 75 mm Tele. Der Verlängerungsfaktor kam ins Spiel. Dabei wird gar nichts verlängert, sondern aufgrund des kleineren Sensors nur ein Ausschnitt abgebildet. Gut, am Ende kommt es auf das Gleiche heraus. Vielleicht klingt „Verlängerungsfaktor“ einfach positiver als „Ausschnittabbildung“?! Manche Objektive wurden aufgrund dieser Verlängerung allerdings ihres ursprünglichen Abbilddungswinkels und dadurch der eigentlichen Bestimmung beraubt. Rasch kamen daher neue Objektive auf den Markt, die speziell für dieses kleinere Bildformat produziert wurden. Damit ein Weitwinkel auch Weitwinkel bleibt und nicht zum Normalobjektiv wird.

Vollformat oder Halbformat? Die Vorteile des Halbformates!

Ein paar Jahre später führte Canon die erste DSLR mit einem Vollformatsensor ein, der in seiner Größe dem analogen Kleinbild entsprach. Einige Zeit alleiniger Platzhirsch mit diesem Feature, zogen mittlerweile auch Nikon und Sony nach. Bei Canons Erzrivalen Nikon heißt das Vollformat FX – als Pendant zum kleineren DX-Halbformat. Und seit das Vollformat salonfähig geworden ist, die einst schwindelerregenden Preise der Kameras dieser Klasse in gemäßigtere Bereiche gesunken sind und diese nicht mehr nur den Vollprofis und Edelamateuren vorbehalten sind, schreien nahezu alle ambitionierten Fotografen nach diesem vollen Format. Alle wollen eine solche Vollformatkamera besitzen. Denn endlich ist es wieder so wie früher zu analogen Zeiten, endlich stimmen die Objektivbrennweiten wieder. Und natürlich, nicht zu vergessen, die Qualität ist auch viel besser. Das digitale Halbformat war doch nur ein Übergang, eine Zwischenlösung, bis Sensorentwicklungen vorangeschritten waren und bezahlbarer wurden. Die immer weiter steigenden Pixelmengen auf die kleinen Sensoren zu pressen war und ist doch Murks. Also, das volle Format muss her! FX lautet die Zukunft. DX ist eine Sackgasse.

Aber halt, ist das Größere zwangsläufig immer das Bessere? Okay, der Physik kann man kein Schnippchen schlagen, grundsätzlich liegt der qualitative Vorteil auf Seiten des Vollformats. Bei gleicher Pixelmenge, verteilt auf eine größere Sensorfläche, ist die Bildqualität höher. Mehr Detailreichtum, geringeres Bildrauschen. Und auch das filigrane Spiel mit der Schärfentiefe lässt sich wie einst an der Filmkamera virtuoser gestalten, da es entgegen dem kleineren Format, welches bei gleicher Blendeneinstellung einen größeren Bereich scharf zeichnet, wieder diese feine Freistellung zulässt, die oft gewünscht ist. Doch wer diesen Qualitätsgewinn voll und ganz auskosten möchte, der muss auch die besten Objektive ans Gehäuse schrauben. Sonst wird auf dem Weg bis in die äußersten Bildecken der Vorsprung irgendwann zum Gleichstand, da die alten Analog-Linsen, die noch nicht für das volle Digitalformat gerechnet waren, schlapp machen und nicht halten, was der Sensor an Auflösung verspricht. Ein zweitklassiges Objektiv an einer Vollformatkamera ist wie Michael Schuhmacher im Pferdewagen.

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Für den, der wie ich mit Nikon fotografiert, hieße das, für eine Vollformatkamera die erstklassigen 14-24 und 24-70 mm Linsen zu erweben. Laut Nikon sollen diese speziell für das FX-Format entwickelten Zooms sogar besser sein als die Festbrennweiten in diesem Brennweitenbereich zuvor. Aber diese beiden Objektive sind schwer, groß und teuer. Wem das Allerbeste gerade gut genug ist, der muss in den sauren Apfel beißen und neben der Kamera auch viel Geld in das dazu passende Glas investieren, eine große Fototasche hinzukaufen und sich fortan einen krummen Buckel schleppen. Doch ist das für jemanden wie mich, für den die Fotografie zwar auch Broterwerb ist, der seine Bilder aber oft unter erschwerten Bedingungen bei Trekkingtouren oder gar auf Expeditionen schießt, der goldene Weg?

Ich nenne zwei DX-Gehäuse mein eigen und hatte in den letzten Jahren auf großer Tour immer nur ein 12-24er Weitwinkelzoom und die „Eierlegendewollmilchsau“ der Reisefotografen, das 18-200er, im Gepäck. Und ja, dieses Superzoom, von vielen als Glasscherbe verschrien, ist meine Brot und Butter Linse. Auch ich kenne dessen Verzeichnung und die unscharfen Ecken. Aber möchte ich bei eisiger Kälte auf Grönland oder in einem Sandsturm in der Sahara die Objektive wechseln? Das hat dann schon lange nichts mehr mit Faulheit zu tun. Und ist auch kaum mehr als Kompromiss zu bezeichnen, sondern zuweilen gegenüber der vermeintlich „besseren Ausrüstung“ sogar das für diese Fälle optimalere Werkzeug. Würde ich an einer Vollformat-Nikon einen Brennweitenbereich vom starken Weitwinkel bis hin zum längeren Tele dabei haben wollen (natürlich in der entsprechenden Qualität), käme ich mit dem 12-24, dem 24-70 und einem 70-200 (plus 1,4x Telekonverter, um nahezu die 300 mm zu erreichen) auf ein Objektivgewicht von über 3500 Gramm. Stecke ich stattdessen das 12-24 und das 18-200 ins Gepäck, komme ich mit etwas mehr als nur einem Kilo über die Runden. Ja, natürlich, ich mache Abstriche an der Qualität. Und auch die Lichtstärke fällt bescheidener aus. Aber je nach Einsatzzweck steckt in der nachteiligen Ausrüstung auch etwas Vorteilhaftes. Denn der Verlängerungsfaktor wird hier zum Freund, wenn ich das 18-200er auf Anschlag drehe und ein bildstabilisiertes Tele mit satten 300 mm Brennweite in Händen halte, ohne zuerst aus dem sowieso sauschweren Rucksack einen fast ebenso schweren Glasklotz hervorkramen zu müssen.

Und was die Qualität betrifft: Ich habe den Eindruck, dass häufig auf hohem Niveau gejammert wird. Selbst die Kombination einer Nikon D70s mit ihrer bescheidenen Auflösung von 6 Megapixeln und der Superzoom-Glasscherbe, brachte mir doppelseitige Magazinveröffentlichungen ein, die mancher Meinung nach wohl jenseits des möglichen liegen …

Womit fotografierst Du? Ist Deiner Meinung nach das Vollformat der letzte Schrei oder gibst Du halben Sachen weiterhin eine Chance? Lass es uns in den Kommentaren wissen.

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Über Martin Hülle:

Martin ist seit vielen Jahren als freier Fotograf, Autor und Abenteurer tätig. Er ist ein Freund nordischer Landschaften, unternimmt Expeditionen ins ewige Eis und fotografiert und schreibt für Magazine im In- und Ausland.

Über die Fotografie, das Reisen und Expeditionen bloggt er unter: www.martin-huelle.de/blog

Wer auf dem Laufenden sein möchte, sollte auch seinen Tweets folgen unter: http://twitter.com/MartinHuelle




76 Comments

  1. 2009/12/11 at 11:04

    Christoph

    Antworten

    Ich habe mir mal die Kommentare geschenkt … *gähn* diese Technikdiskussionen und Beiträge ermüden mich. Jeder, der ernsthaft fotografiert weiß ganz genau, was er braucht. Ich rechtfertige mich gerne, wenn ich gefragt werde, warum ich die Kamera verwende, die ich verwende, aber wenn es dann zu einer Qualitätsdiskussion kommt, dann schalte ich auf Durchzug, weil es eine virtuelle Diskussion ist, da es kaum noch Unterschiede gibt. Wenn jemand seine Ansprüche mit seiner Kamera erfüllen kann, sowohl in der Qualität als auch künstlerisch, dann sag ich nur “Herzlichen Glückwunsch … und jetzt lass uns über deine Bilder reden”

    Ich finde übrigens das Wüsten-Bild super geil! Ich finde die Aufteilung der Flächen, die Kontraste und die Position der Person sehr gut gelungen. Gerade die Opposition zwischen der gelben Sandfläche und der blau-weißen Wolkenfläche, die durch ihre Bögen den Raum verengen, auf den die Person zugeht. Damit entsteht noch mehr Dynamik, die dieses Bild so prägnant macht. Toll 🙂

    Achja: Ich benutze Four-Thirds.

  2. 2009/12/10 at 18:19

    Henning Wüst

    Antworten

    Hallo Martin!

    Danke. Viele trauen sich nicht, das so offen zu schreiben.

    Du sprichst mir aus der Seele, insbesondere:

    – was im DX-Zusammenhang das 18-200 angeht (meines ist leider gerade in den letzten Zügen, schnüff),
    – was die realistischen Anforderungen für “normale” Print-Veröffentlichungen angeht. Im Laufe der Woche sind einige Belegexemplare eingetrudelt, bei denen sehr viele Aufnahmen mit einer “einfachen” DX/18-200-Kombi im Schneegestöber entstanden sind.

    Nochmals Danke – und falls es Dich mal (wieder?) nach Lappland verschlägt: Bitte vorbeischauen!

    Henning

  3. 2009/12/10 at 14:30

    Martin Hülle - Blog

    Antworten

    Ich wurde heute darauf hingewiesen, dass in einem meiner Kommentare ein Fehler steckt:

    Das geringere Bildrauschen einer Vollformatkamera gegenüber einer Halbformatkamera mit gleicher Pixelmenge entsteht nicht aufgrund des größeren Abstands der Fotodioden auf dem Sensor, sondern weil die Dioden an sich größer sind!

    Wer genaueres zu den aktuellsten FX-Sensoren von Nikon erfahren will, der wird hier fündig: http://imaging.nikon.com/products/imaging/lineup/microsite/d3s_d3x/de/image_quality/

    @Frederik
    Die Verzeichnungen des 18-200 sind bei Architekturfotos wirklich ärgerlich. Ich nutze zur Bildbearbeitung maßgeblich Capture NX2 und bekomme damit die Verzeichnung einigermaßen gut und schnell entfernt. Und es gibt dafür ja auch noch spezielle Software – doch lästig ist es auf jeden Fall …

    @Uwe M.
    Eine D300 mit Hochformatgriff macht aber schon was her! Und ist von einer “Kompaktkamera” wohl weit entfernt 🙂

    @Andrea
    Titel- und Doppelseiten klappen mit Halbformat aber auch, oder etwa nicht!? Ist halt immer die Frage, was, wo, wofür und unter welchen Umständen man fotografiert … Sonst müsste man das ganze ja weiterspinnen und auf jeden Fall mit einer 60 MP Hasselblad fotografieren, weil die 12 MP Halbformatkamera ja höchstens für eine Postkarte ausreicht …

  4. 2009/12/10 at 12:11

    Roman

    Antworten

    Dieser Artikel spricht mir aus der Seele! Ich bin Hobbyfotograf und habe im Urlaub überhaupt keine Lust, 5 kg Kameraequipment mitzuschleppen und andauernd das Objektiv von WW auf Tele zu wechseln. Ich bin mit der EOS 1000D unterwegs (demnächst mal irgendwann ev. die 50D) und habe für Reisen und Ausflüge das Tamron 18-270. Und damit kann man gute Bilder machen! Meiner Meinung nach ist es völlig unnötig, dass man als Hobbyfotograf immer der neuesten und teuersten Technik hinterhergeiert. Ich habe es schon öfters erlebt, von 5D-Besitzern mit sündhaft teuren Objektiven mit rotem Ring belächelt zu werden, die dann aber im Vollautomatik-Modus fotografieren oder nicht wissen, wie man einen manuellen Fokuspunkt einstellt. 😉 Hier bewahrheitet sich immer wieder der Spruch, dass nicht die Kamera alleine das gute Bild macht.

  5. 2009/12/10 at 08:01

    Andrea

    Antworten

    Muss ich ja lachen. da hatte ich letztens eine Diskussion mit einer Kollegin, ob Voll- oder Halbformat. Da ich beruflich fotografiere (auch Titel- und Doppelseiten) sollte es ja eigentlich eine Vollformat sein. Aber ich liebe den Crop, auch damit kann man wunderbar spielen.
    Die linsen vorne dran sind natürlich die besten die ich für mein System kaufen kann. Un dich glaube auch fest, das das viel viel wichtiger ist, als das was hinten dran ist.

    Obwohl – unser Sohn (11) hatte zum Geburtstag ein 18-200 von Sigma bekommen, und da war ich ob der Qualität doch angenehm überrascht.

  6. 2009/12/10 at 00:44

    Uwe M.

    Antworten

    Eine interessante Meinungsäußerung von Martin Hülle. Meine alten “analogen” Nikonobjektive funktionieren übrigens hervorragend an der D3. Da brauche ich nicht das neueste Objektiv mit Nanokristallbeschichtung etc. Als Eventfotograf habe ich aber festgestellt, dass es leichter ist einen Auftrag zu bekommen, wenn man mit einer großen professionell aussehenden Kamera angetroffen wird. Das bringt sofort einen nicht zu unterschätzenden Anerkennungsfaktor. Das ist eben so und klappern gehört zum Handwerk. Mit einer Kompaktkamera kann man auch gute Qualität produzieren. Wenn da nicht das Rauschen wäre. Vollformat ist da einfach überlegen. Und ich mag es auch eben deshalb, weil meine alten Objektive funktionieren und ich nicht Croprechnen brauche.

  7. Pingback: OlafBathke

  8. Pingback: Welches Sensorformat? | lens-flare.de - Blog über Fotografie

  9. Benutzer-Avatar
    2009/12/09 at 20:25

    Olaf Bathke

    Antworten

    Da ist man mal eine Tag nicht im Blog und die Leser kommentieren wie lange nicht mehr. Danke Martin, für diesen anregenden Artikel. Ich nutze natürlich ein Kamera ohne Crop… 😉

  10. 2009/12/09 at 17:25

    Frederik

    Antworten

    Ich bin mit meiner D90 vollkommen zufrieden, und gerade der Cropfaktor ist sehr oft von Vorteil. Ich benötige sicher keine Vollformat.

    Das liebe 18-200 habe ich auch, und für unterwegs, auf Familienausflügen ect. brauche ich wirklich nicht mehr. Doch wenn ich dann ein schönes Landschafts- oder Architekturfoto ablichte, dann ist es doch ärgerlich wenn man die Verzeichnungen und Unschärfen drin hat.
    Dennoch bin ich froh dieses Objektiv als mein erstes genommen zu haben.

    Als nächstes werde ich sicher ein 50 f1,4 oder ein 105 f2,8 einkaufen. Mir fehlt beim 18-200 doch zu oft die Möglichkeit richtig schön mit der Schärfentiefe spielen zu können.
    Das ist der einzige Wermutstropfen den ich bisher beim DX Format hatte; das FX Format stellt einfach schöner frei.

  11. 2009/12/09 at 17:05

    Martin Hülle - Blog

    Antworten

    @Einauge – Nachtrag zum Detailreichtum

    Wie man dem Artikel wohl unschwer entnehmen kann, bin ich eher ein Mann der Tat und weniger des Labors – dennoch der Versuch etwas Licht ins Dunkel zu bringen:

    Vergleich FX vs. DX bei gleicher Pixelmenge (z.B. 12 MP einer Nikon D700 und der D300):
    Hier sticht vor allem der Unterschied im Bildrauschen hervor. Bei gleicher Pixelmenge ist das Rauschen bei einer Vollformatkamera geringer, da die Fotodioden auf dem Sensor in einem größeren Abstand angebracht sind.

    Vergleich FX vs. FX bei unterschiedlicher Pixelmenge (z.B. 12 MP einer Nikon D700 und der 24 MP D3x):
    Die 12 MP Kamera verfügt über das geringere Bildrauschen, allerdings hat die 24 MP Kamera bei identischer Sensorgröße aufgrund der höheren Auflösung eine größere Detailschärfe. Um diese extrem hohe Detailschärfe sichtbar machen zu können, bedarf es jedoch der entsprechenden Objektive.

    Der angesprochene Detailreichtum unterscheidet sich bei gleicher Pixelzahl, jedoch unterschiedlich großer Sensoren kaum. Hier hat aber Einfluss, mit welcher Farbtiefe die Bilder fotografiert werden. Ein mit 14-Bit aufgenommenes Foto zeigt einen höheren Farbreichtum als ein 12-Bit Foto. Dies sollte sich im Tonwertreichtum (“Details”) zeigen. Das wurde an anderen Stellen schon heiß diskutiert und es gab die Meldungen, dass dieser Unterschied nicht erkennbar wäre …

    In meinem Artikel hätte ich anstelle des Detailreichtums wohl den Begriff Detailschärfe verwenden sollen 🙁

  12. 2009/12/09 at 15:29

    Martin Hülle - Blog

    Antworten

    An Alle, wie schön, dass der Beitrag zur Diskussion anregt!

    @Nucleusdentatus
    Hinsichtlich der Agenturfotografie: Ich habe auch Bilder bei einer Agentur (dem Outdoor Archiv) – dort gilt als “Mindestanforderung” nicht das Vollformat, sondern eine Auflösung von ca. 10-12 MP, da dort die Bilder in DIN A3 Größe zum Download bereitstehen und Bilder aus einer Kamera mit z.B. nur 6 MP da nicht ausreichen würden …

    @Nicki
    “Na klar ist es toll eine schöne/scharfe/hochwertige Linse sein Eigen zu nennen” … Ich leugne ja auch nicht, dass es mir auch gefallen würde eine Nikon D3x und die Super-Zooms zu besitzen :-))

    @howi
    Ich denke, und das ist nicht nur meine Meinung, dass eine 12 MP Kamera (egal ob Voll- oder Halbformat) für Ausdrucke bis ca. 60×90 cm ausreicht (auch in Galeriequalität). Vorausgesetzt ist natürlich sauberes Arbeiten bei allen Schritten der Bildentstehung.

    @Einauge
    Jetzt hast Du mich grad auf dem falschen Fuß erwischt – werde den “Detailreichtum” nochmals recherchieren und nachreichen!

    @manne
    Oh je, eine Kaufempfehlung war das hier ja nicht … schwere Entscheidung … ist eben auch abhängig davon, was und wie und wo Du fotografierst und welche Linsen schon da sind oder Du in Zukunft gerne hättest. Tendierst Du denn schon in eine Richtung?

  13. 2009/12/09 at 14:50

    manne

    Antworten

    richtig guter artikel!
    ich bin grade am überlegen ob ich mir eine d300s oder die d700 kaufen soll…. da kommt der artikel grade richtig….
    …ich weiß selber noch nicht was es wird, weil beide kameras gut sind…
    mal schaun.

  14. 2009/12/09 at 11:12

    Guido

    Antworten

    Die technischen Vorteile des Vollformats sind unbestritten. Die Frage ist nur, wer aus diesen Vorteilen tatsächlich einen praktischen Nutzen zieht. Professionelle Fotografen bei ihren gewerblichen Aufträgen ja. Aber das große Heer der Hobbyfotografen, die auch alle meinen, unbedingt eine Vollformatkamera zu brauchen? 99,99% deren Fotos werden heutzutage nicht im A2-Großformat in einer Galerie und auch nicht als Riesenabzug an der heimischen Wand präsentiert sondern fast ausschließlich am PC angeguckt. Dort in einer Auflösung, die einem winzigen Bruchteil der Originalauflösung des Fotos entspricht. Die Standardauflösung von Fotos bei Flickr als größter Foto-Plattform entspricht mit 500 Pixel Breite (bei 3:2 = 333 Pixel Höhe = 0,1666 Megapixel) beispielsweise nur 0,7 Prozent der Originalauflösung einer Canon 5D II. 126 Originalpixel werden da jeweils zu einem einzigen Pixel verschmolzen. Da bleibt von einer theoretisch besseren Detailauflösung, besserem Kontrast und geringerem Rauschen gegenüber einer Cropkamera garantiert rein gar nichts übrig.

    Aber viele meinen eben, mit einer professionellen Vollformatkamera automatisch professionell zu wirken und einem elitärem Zirkel anzugehören. Zumindest die Industrie freut sich über diesen Trugschluß.

    Ich bin nur Hobbyfotograf ohne irgendwelche gewerblichen Ambitionen. Ich habe einfach Spaß am Festhalten von Reiseerinnerungen und fühle mich mit einer Cropkamera (Canon 40D) und Mittelklasseobjektiven derzeit ausreichend ausgestattet. Da ich wie Du viel unterwegs bin, spielen Volumen und Gewicht für mich auch eine entscheidene Rolle. Gerade in Afrika schätze ich den Brennweitenverlängerungsfaktor von Cropkameras.

  15. 2009/12/09 at 11:11

    Einauge

    Antworten

    Lesenswerter Pro-Artikel für das DX-Format. Eine Frage hätte ich. Wie erreicht man bei gleicher Pixelzahl ein höheres Detailreichtum? Weniger Rauschen verstehe ich – bedingt durch die größere Sensorfläche – , aber mehr Details?

    Wie immer: Man sollte das Werkzeug (Kamera, Objektiv, …) einsetzen, mit dem man die gestellte Aufgabe optimal lösen kann.

  16. 2009/12/09 at 09:31

    Moritz

    Antworten

    Gefällt mir gut – leider erlebe ich mich auch selbst immer wieder darin “das Beste” haben zu wollen. Das “das Beste” nicht immer das hilfreichste ist, beschreibst Du eindrucksvoll in Deinem Beitrag.

  17. 2009/12/09 at 10:11

    howi

    Antworten

    Als ich mir vor einem Jahr meine erste Digitalkamera kaufte, konnte ich nicht absehen, was mir blüht. Ausgestattet mit 7 Mpix und 2 Objektiven wollte ich die Welt erobern und mich in meinen Bildern neu erfinden. Doch der Detailreichtum meiner Sujets belehrte mich bald eines Besseren, also musste eine neue Kamera her: APS-C-Sensor mit 11 Mpix – aaah, wie schön war doch die Welt und richtig bunt! Bis, ja bis ich mich entschied, ein Motiv auf Plexiglas in 70×100 drucken zu lassen – toll, nur – irgendwie war da eine “gewisse” Unschärfe drin, die so nicht von mir intendiert war… Konsequenz? Ich brauche eine Fullframe-Kamera, jawohl. Endlich alles bis ins letzte Detail knackscharf! Und um eine weitere Erkenntnis reicher: ich muss wieder Hanteltraining machen, denn etwas mehr als zwei Kilo trägt man nicht einfach so spazieren…

  18. 2009/12/09 at 10:10

    Nicki

    Antworten

    Hi Martin,

    Na klar ist es toll eine schöne/scharfe/hochwertige Linse sein Eigen zu nennen. Als das Vollformat bei mir Einzug hielt, kamen plötzlich auch die schweren Linsen. Mittlerweile bin ich wieder wesentlich leichter unterwegs, manchmal sogar nur mit einer 50 mm Festbrennweite. Ansonsten zusätzlich ein kleines bildstabilisiertes Tele (70-200 + Konverter) oder ein ein 17-40 Weitwinkel. Alles zusammen macht dann eben auch gerade mal 1,8 Kg. Ich finde Deinen Kommentar einfach schön geschrieben – und ja: Mein bis heute “einträglichstes” Bild ist vor 5 Jahren mit einer Canon EOS 300D entstanden.

  19. Pingback: Martin Hülle

  20. 2009/12/09 at 09:48

    Nucleusdentatus

    Antworten

    Ich denke dass man für Bilder im Microstockbereich, die ja bis in die letzte Ecke klar sein müssen bestimmt eine sehr gute Ausrüstung braucht.
    Wenn das Motiv aber so packend ist wie deine Expeditionsfotos, kommt es nicht auf Klarheit bis in die letzte Bildecke an. Das würde nicht zu dem Bild passen.
    Ich stimme Martin zu. Es wird auf sehr hohem Niveau gejammert. Und es braucht sicherlich nicht jeder eine High-End Ausrüstung, selbst wenn man seine Brötchen mit den Bildern verdient. Aber das tuen die wenigsten von denen die jammern.

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