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Tatort Foto Blogs: Bauernfängerei

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Die letzten Monate passiert es mir immer häufiger, dass ich Anfragen bzgl. der Veröffentlichung von irgendwelchen tollen Fotoprodukten erhalte. Nicht immer sind diese Produkte so interessant, wie dieser tolle Fotorucksack, der wirklich eine Menge abkonnte:

Die Anfragen sind immer ähnlich vom Aufbau:

  • Oh, Ihre Fotos sind so toll,… usw.
  • Wir haben hier ein tolles Produkt, das stellen wir Ihnen großzügigerweise zur Verfügung…
  • Bitte schreiben Sie darüber in Ihrem Blog und setzen Sie einen Link mit Keyword A und Keyword B.

Die Krönung war letztens eine Visitenkarten Offerte im Werte von 5€.

Anfragen dieser Art schicke ich immer meine Preisliste zur Veröffentlichung von Werbung in diesem Blog.

Ein paar Wochen später sehe ich dann meistens, dass diese Bauernfänger woanders Erfolg hatten.

Der Grund, warum Du hier kaum Werbung siehst, ist ein einfacher: Ich lege meinen Stundenlohn bei der Berechnung von Werbeeinblendungen zu Grunde.

Die Dreistigkeit, mit der manchmal angefragt wird, weckt in mir die Assoziation von Bauernfängerei. Da sitzen im Hintergrund irgendwelche selbsternannte Socialmediaexperten, die ihren Kunden suggerieren, die Blogbetreiber seien so dumm, dass man bei denen mit einer Produktspende von 5€ einen potenten Backlink ergaunern und zielsicher Werbung setzen könne. Man müsse nur ein bisschen den Narzissmus der Blogbetreiber anpiecksen und schon seien die willig.

Allen, die sich unter Preis verkaufen sei gesagt: Rechnet Euch das genau aus, ob ihr von diesen Angeboten leben könntet. Nur wer sich auf Dauer nicht unter Preis verkauft, der kommt gut durchs Leben. Und wenn man auf Dauer für einen „Hungerlohn“ seine Zeit verschwendet, so hat man nicht mehr genug Zeit, sich hochpreisig zu engagieren.

Dies ist ein Appell an alle Fotoblog Kollegen:

Verkauft Euch nicht unter Preis, dann haben wir alle etwas davon.

Sagt auch manchmal einfach LAUT: „Nein“!

Und jetzt bin ich mal gespannt, was war für Dich die dreistete Anfrage dieser Art, die Du je erhalten hast?




19 Comments

  1. 2010/06/05 at 17:10

    claudia

    Antworten

    Naja, der Rat gilt nicht nur für Fotoblog-Kollegen als er für alle Blogger gilt. Und im übrigen ganz besonders und sehr dringend für Fotografen!

  2. Pingback: Michael Krämer

  3. 2010/05/27 at 20:29

    JanB-Punkt

    Antworten

    Ich sollte vielleicht mal meine Website um einen Blog ergänzen, wenn ich die Beiträge hier so lese 😀

  4. Pingback: OlafBathke

  5. 2010/05/27 at 19:38

    Sam

    Antworten

    @Olaf, solange wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, sondern beweglich bleiben, neue Wege gehen, erkennen, was gefragt ist, werden wir auch unseren Lebensunterhalt verdienen.
    Auch wenn die Arbeit dabei ihr Gesicht völlig verändern mag…

  6. 2010/05/27 at 19:36

    Daniel

    Antworten

    Also ich hatte bis jetzt nur direkt einen “Kunden”, der mir PSE8 zur Verfügung gestellt hat und ich sollte das Prog testen. Ich hatte auf meine freie Meinungsäußerung bestanden (denn wenn mir jemand meine Artikel vorgeben will, hört der Spaß auf) und dem Sponsor war es egal, er wollte halt nur seine zwei Links sehen.
    Das war in meinen Augen ok und ich vertrete das immer noch, denn PSE kostet ja nunmal auch ein wenig und die “Pressefreiheit” des Blogs blieb unberührt. Ansonsten ist es für einen Privatblogger ein nettes Goodie….
    Andere Angebote hatte ich bis jetzt noch nicht.

  7. 2010/05/27 at 19:14

    Johannes Müller

    Antworten

    Wenn du einen Flattr Invite-Code brauchst, sag bescheid 😉 einen hab ich noch!

    Johannes

    1. Benutzer-Avatar
      2010/05/27 at 19:39

      Olaf Bathke

      Antworten

      @johannes: Bescheid info@olafbathke.de

  8. 2010/05/27 at 16:10

    Sam

    Antworten

    Schönes Wunschdenken: Wir können alle noch so laut “verkauft euch nicht unter (unserem) Preis” rufen, das ändert gar nichts.
    Und das gilt sowohl für die Foto-Aufträge, wie auch für das Bloggen. Für manche ist etwas Anerkennung sogar mehr Wert als ein Stundenlohn (Hey, manche zahlen sogar Geld dafür, entweder ihrem Therapeuten oder der Kneipe wo sie zum Reden am Tresen sitzen).

    Also: damit abfinden, dass es Leute gibt, die solche Angebote gerne annehmen, sich dran gewöhnen, sie abzulehnen, und einen Weg finden, sich aus dieser Masse abzuheben.

    1. Benutzer-Avatar
      2010/05/27 at 18:51

      Olaf Bathke

      Antworten

      @Sam: Naja, solange wir von unserer Arbeit noch leben können…
      @Roland: Da lesen die gleichen Menschen unsere Blogs. Wieviel Astraflaschen hätten bei Dir reingepasst? 😉
      @Ich finde 10€ für ne 1/4h Arbeit definitiv zu wenig. Ziehe nochmal Steuern, Rentenrücklagen und Versicherungen ab. Frag Dich einfach mal, was Deine Arbeit für Dich persönliche wert ist.
      @Olsen: Wenn Du es so siehst, dann bin ich ein Hobby Blogger. Das trifft aber nicht den Anspruch, mit dem ich an alle meine Projekte rangehen. Du bringst mich auf eine Idee für einen Artikel…
      @Christian: Genau solche Erbschaften werden von der Steuer aufgefressen.

  9. 2010/05/27 at 12:11

    Luca

    Antworten

    Also ich persönlich betreibe mein Weblog nicht, um Profit zu machen. Die bezahlten Blogeinträge werden von mir auch nicht anders behandelt als andere Tests und auch meine Kollegen schreiben gerne mal kritisch, aber fair.

    Ich finde, dass die Löhne für solche Artikel meistens gerechtfertigt sind – 10€ und Blogcontent (den man auch nicht verachten sollte^^) für ne Viertelstunde Arbeit sind jetzt nicht so schlimm, meiner Meinung nach.

    Der Vergleich mit Open Source Software hinkt meiner Ansicht nach aber ziemlich. Denn auch die professionellen Blogger werden nur gelesen, wenn ihre Artikel gut sind – da ist der “Innovationsdruck” sowieso schon da.

  10. 2010/05/27 at 13:11

    Roland

    Antworten

    So sehen die anfragen bei mir aus:

    Guten Abend Roland,

    ich heiße XXXXXXXX und betreibe den Online-Shop xxxxxxx

    In meiner Freizeit fotografiere ich auch sehr gerne und kenne das Problem vieler Fotografen, dass man oft nicht die passende Fototasche parat hat. Aus diesem Grund würden wir Dir gerne eine Fototasche schenken. Ja, schenken ;-)! Du kannst Dir hier http://www.r…… eine Tasche im Wert von 45 Euro aussuchen (die Kategoire ist noch sehr neu und wird in dem Jahr noch weiter ausgebaut werden. Als kleiner Betrieb dauert das aber immer etwas bis wieder Geld für eine neue Marke vorhanden ist ;-)). Ist die Tasche teurer, schick ich dir einen Gutschein und Du musst nur die Differenz bezahlen.

    Wir sind, wie bereits erwähnt, ein kleinerer Betrieb und würden uns freuen, wenn Du im Gegenzug die Tasche auf Deinem Blog kurz vorstellen würdest. Super cool wäre es, wenn du auch noch darauf hinweisen könntest, wo es sie zu finden gibt J

    Und mehr hast Du nicht zu tun! Wenn Du im Moment keinen Fotorucksack benötigst, kannst Du Dir natürlich auch einen anderen Rucksack aussuchen.

    Sag mir doch bitte kurz, welchen Rucksack/Tasche Du haben möchtest und ob das klar geht.

    Ach ja… Deine Adresse brauchen wir bitte noch.

    Schönen Feierabend,
    xxxxxx

    Wenn die wüssten, wieviele (selbstbezahlte) Taschen ich hier rumfliegen hab….

  11. 2010/05/27 at 12:04

    Herr Olsen

    Antworten

    Ich halte den ganzen Sachverhalt für ein wenig komplexer und vielschichtiger als Du ihn hier darstellst.
    Interessant und für die Profi-Foto-Blogger (damit meine ich die, die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten) sicherlich nachvollziehbar. Aber was ist mit dem Hobby-Blogger für den das ganze mehr Spaß als Geldverdienen ist? Sollte er das 5€ Angebot ebenfalls ablehnen damit den Profis nicht die Preise kaputt gemacht werden? Das klingt für mich schon fast nach Protektionismus der es (übertrieben ausgedrückt) den Profis ermöglichen würde mangelhafte (weil den Hobbyisten qualitativ unterlegene) Werke zu verkaufen. Der Anreiz besser als der Amateur zu sein und für dieses “besser” eine adäquate Entlohnung zu bekommen entfiele und darunter litte dann langfristig die gesamte Qualität weil der Markt seiner Regelungsfunktion quasi beraubt würde.
    Anders ausgedrückt: Konkurrenz belebt das Geschäft. Oder noch anders: Wo wären Windows und MacOS heute, wenn ihnen von der OpenSource-Gemeinde nicht manchmal gezeigt würde wie etwas besser gemacht wird?

  12. 2010/05/27 at 10:00

    Christian Rohweder

    Antworten

    Der Appell gehört nicht nur an die Fotoblogger gerichtet, sondern an die Fotografenschaft insgesamt. Wenn ich da manche Preisliste sehe wird mir ganz anders und frage mich, wo die die Erbschaft her haben von der das Leben bezahlt wird.

  13. 2010/05/27 at 09:48

    tobi

    Antworten

    Dann mach ich mal Werbung. Für das nächste Outdoor-Video legst du dir am besten sowas zu: http://www.amazon.de/Hama-00046109-Lavalier-Mikrofon-LM-09/dp/B00006JB4R/ref=wl_it_dp_o?ie=UTF8&coliid=IAPODX1JOCJQM&colid=2TN15L7W91L7B
    Dann hat man die Windgeräusche nicht mehr so doll im Ohr.

    1. Benutzer-Avatar
      2010/05/27 at 18:53

      Olaf Bathke

      Antworten

      @tobi: Das ist mein Erstlingswerk, Asche auf mein Haupt. Mittlerweile habe ich hier ein gutes Monomikro, dass mir schon gute Dienste geleistet hat. Die Ergebnisse sind wahrscheinlich demnächst zu sehen. Ich finde so ein bisschen Windrauschen hat aber auch etwas, wie Schallplattenknistern…:-)

  14. 2010/05/27 at 08:08

    Guido

    Antworten

    Als Nur-Blog-Leser und Nicht-Blogger hat das für mich noch eine andere Dimension: Die Glaubwürdigkeit des Bloggers. Blogs wie nachbelichtet, die erkennbar voll mit gekauften Artikeln (TakeMS…) sind, haben für mich eine geringere Glaubwürdigkeit und Attraktivität. Ich kann verstehen, das Blogger irgendwie vom erstellten Content profitieren wollen. Bezahlte Blogeinträge finde ich aber generell kritisch.

    Perfekt finde ich z.B. den Ansatz von Kristian Köhntopp, der ein Blog betreibt, um das eigene Profil zu schärfen und bei Bedarf attraktive Jobangebote zu bekommen und für den seine Kosten-/Nutzenrechnung beim Bloggen aufzugehen scheint.

    Akzeptabel finde ich geschaltete Werbebanner, Buchvorstellungen mit Affiliatelink zu Amazon. Vielleicht kann Flattr auch mal zu einer nennenswerten Einnahmequelle zumindest für herausragende Blogs werden. Einige Blogger schaffen es auch, Ihren Content mal in Buchform zu veröffentlichen, finden über das Bloggen Kunden für Seminare usw.

    1. Benutzer-Avatar
      2010/05/27 at 18:55

      Olaf Bathke

      Antworten

      @Guido: Ich glaube Flattr werde ich mir die Tage mal ansehen. Finde ich eine grandiose Idea. So etwas kann auch nur aus den Ländern kommen, die ich gerne bereise.

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