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Mit einem Fotografie Workshop zum persönlichen Erfolg?

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Am Sonntag lief bei mir nebenher Creative Live. Das Konzept ist wirklich interessant: Creative Live bietet Workshops, die – live angesehen – kostenlos sind. Nach dieser Liveübertragung muss man bis zu 150$ zahlen, um die Inhalte erneut ansehen zu können.

Richtig spannend wird die Live Übertragung durch die Vernetzung mit den Zuschauern. Die Einbindung von den Kommentaren via Twitter, Chat und Facebook sind geradezu genial.

Laut Twitter sollen in den letzten Wochen schon interessante Beiträge auf Creative Live gelaufen sein. Die habe ich natürlich alle verpasst.

Im direkten Vergleich zu Creative Live wirken deutschsprachige Angebote, die auf  Foto und TV, also Film, setzen, geradezu prähistorisch.

Oh, I Loooove it…

So interessant am Sonntag einige Informationen auch waren, die Jasmine Star von sich gab, so anstrengend fand ich es, dem Stream zu folgen.

Meine Frau meint ja immer, dass ich viel rede, aber Jasmine, die ist wirklich ein rhetorisches Maschinengewehr. Die ersten Silben eines Wortes schienen die letzten Silben immer überholen zu wollen.

Dies macht deutlich, dass eine Person, die derartig in der Öffentlichkeit steht noch lange nicht in der Lage ist, einen guten Workshop abzuliefern. Das war für mich auch die wichtigste Erkenntnis, aus ihrem Workshop:

Inhalte präsentieren, das geht besser!!!

Viele Anmerkungen die sie gab, waren Allgemeinplätze, wie ich sie von einem Workshop mit so viel Öffentlichkeit eigentlich nicht erwartet hätte.

Die Trainies wurden offensichtlich danach gecastet, die Workshopleitung ehrfurchtsvoll mit großen Augen anzuSTARren.

Am meisten haben mich diese amerikanischen „cheesy comments“ genervt:

„Oh, I love it!“ (mit viel Cheese auf den Os) Das war die Standardfloskel, wenn Sie mal auf etwas angesprochen wurde und nicht weiter wusste.

Und Jasmines Kommentare zu den Fotos der Trainies können eigentlich nicht ernst gemeint gewesen sein:

„Oh, I love the ring and the earring!“, kommentierte sie bei einem Blick auf ein flaues Braut Portrait, wie es besser eigentlich nur der persönliche Buddy in einer Fotocommunitie kann.

Die Fotos von Jasmine Star finde ich übrigens nicht so herausragend. Da finde ich einige Arbeiten der Besucherschaft meines Blogs interessanter.

Natürlich ist sie erfolgreich und dieser Erfolg wird in dem begründet sein, was sie besonders gut kann. Ich hatte aber das Gefühl, dass darüber am wenigsten referiert wurde.

Meines Erachtens ist Jasmine Star ein gutes Beispiel dafür, dass das Verkaufen der eigenen Person ein wichtiger Faktor für den eigenen Erfolg ist. Ein ausgiebiger Vortrag über Selbstmarketing hätte den unsicheren Trainies wahrscheinlich am meisten geholfen.

Sie hat auch, so glaube ich, ein gutes Auge dafür, dass sich gerade die weiblichen Kunden gut abgelichtet fühlen. Eine Gabe, die vielen männlichen Hochzeitsfotografen fehlt.

Das Geheimnis von Jasmines Erfolg wird sicherlich auch ihre Energie sein, mit der sie in einen Kontakt geht. Die ist fast schon explosiv. Und genau solche Dinge werden eher die spannenden Dinge sein, die ihre Arbeit ausmachen:

„I push my clients!“ deutete sie nur mal kurz en passant an.

Wahrscheinlich ist es auch schwieriger über solche besonderen Dinge zu referieren, als über das Objektiv, mit dem man am liebsten fotografiert:

“Oh, I love the 50mm 1.4! It is such an amazing lens!”

Wahrscheinlich schweigt sie aber bewusst über ihre Firmengeheimnissen.

Du wirst jetzt wahrscheinlich denken: Der Bathke ist ja nur neidisch!

Richtig, das bin ich auch!

Neid finde ich einen genauso wichtigen Impuls für eine persönliche Weiterentwicklung, wie Kritik.

Dementsprechend gehe ich auch immer sehr offen mit meinem Neid um.

Ich kann eigentlich nur im Erdboden versinken, wenn ich meine eigene Öffentlichkeitsarbeit mit der von Jasmine Star vergleiche.

Da drehen Ihre Fans schon Videos, um Ihre Aufmerksamkeit zu erhalten:

Bei mir reicht es nur zu derartigen Höhepunkten (so etwas verpasst Du auf Facebook, wenn Du nicht mein Freund bist 😉 ):

Ich schweife ab. Um jetzt noch einmal die Kurve zu kriegen:

Eigentlich eine spannende Sache diese Live Workshops, wenn man gerade nicht arbeiten muss und wenn gute Workshopleiter eingeladen sind.

Manche Fotografen sollten aber besser weiter Photoshoppen, als Workshoppen. 😉

Oder, wie siehst Du das?




13 Comments

  1. 2010/09/16 at 21:39

    Birgit

    Antworten

    Ich habe mich beim Lesen deines Beitrags über Jasmine Star eben köstlich amüsiert. Ihre CreativeLive Klasse habe ich nicht gesehen. Faszinierend finde ich an ihr, dass sie vor vier Jahren das erste Mal eine Kamera in die Hand genommen hat. Und was sie damit auf die Beine gestellt hat! Da ist man sprachlos.
    Das Creative Live Teaching von Zack Arias habe ich mir bereits im Vorfeld gekauft, weil ich wusste, dass es gut sein wird. Zack ist einer der besten Lehrer und ich kann seine Creative Live Klasse wie auch die ONELIGHT DVD nur empfehlen. Eine Besprechung der One Light DVD ist hier auf diesem Blog unter Gastbeiträgen zu finden

  2. 2010/09/01 at 20:22

    Christoph

    Antworten

    ui cool 🙂 Oder ich bring Schleppi mit … hattest Du nicht nen iPad?

    Oktober klingt gut! Ich sach dann mal über die üblichen Kommunikationswege bescheid!

    1. Benutzer-Avatar
      2010/09/01 at 20:24

      Olaf Bathke

      Antworten

      Die zeige ich nur auf meinem MACBOOKPRO. Wir brauchen einen Beamer. Wenn noch mehr Leute dazukommen, dann mach ich da nen kleinen Vortrag draus. Das wollte ich schon immer mal üben.
      Kennst Du einen Ort, wo man das gut machen kann?

  3. 2010/09/01 at 20:12

    Christoph

    Antworten

    Eigentlich war das nen Hinweis darauf, dass wir mal wieder nen Bier trinken gehen sollten 😛

    1. Benutzer-Avatar
      2010/09/01 at 20:16

      Olaf Bathke

      Antworten

      Ja, warum eigentlich nicht. Wenn wir uns irgendwo treffen, wo ein Beamer ist, dann kann ich ja mal ein paar Fotos zeigen, die noch geheim sind.

    2. Benutzer-Avatar
      2010/09/01 at 20:17

      Olaf Bathke

      Antworten

      Allerdings erst ab Oktober, bis dahin bin ich bis Unterkante Oberlippe, Du weißt schon…

  4. 2010/08/31 at 21:47

    Christoph

    Antworten

    IIIIEEEEKKKKSSS Workshops mit Egotripper … Gut sowas kann ich auch … hab ich einige Jahre auf der Uni geübt 😉 Und ich bin noch mit Teleshopping aufgewachsen! Die können einem definitiv den blödesten Kram schmackhaft machen.

    Dann setze ich mich lieber mit Kollegen bei einem Bier zusammen und bequatsche Abzüge.

    1. Benutzer-Avatar
      2010/08/31 at 22:02

      Olaf Bathke

      Antworten

      @Christoph: genau, das ist es, an was mich das Ganze erinnert: Billiges Fernsehen. Allerdings mit besseren Inhalten…

  5. 2010/08/31 at 20:39

    Guido

    Antworten

    Viele Leute können irgendwas richtig gut und sind wirklich kompetent auf ihrem Fachgebiet. Aber nur etwa 5% davon sind in der Lage, das auch gut zu vermitteln. Das gilt im Prinzip nicht nur für Live-Workshops sondern auch für Video-Tutorials, Seminare und auch Bücher. Komplexe Sachverhalte mit wenigen, einfachen Worten verständlich zu erklären, ist vielen nicht gegeben. Mich eingeschlossen.

    Und wie populär jemand beispielsweise als Fotograf ist, sagt rein gar nichts darüber aus, wie gut er als Tutor ist. Beispielsweise sind die Video-Tutorials beim wohl meistgelesenen deutschen Fotografie-Blog meines Erachtens didaktisch das Grauen. Die von 96dpi.de finde ich dagegen didaktisch sehr gut.

  6. 2010/08/31 at 13:39

    Frank

    Antworten

    ich habe mir das volle Programm geben. Und ja, man muss sich erst mal ihre Redegeschwindigkeit gewöhnen. Neben ihr wirkt Dieter Thomas Heck wie ein unter Narkotika gesetzter Schweizer 😉

    Aber ihr Konzept geht auf. Ich selbst habe eine Hemmschwelle, in den diversen social networks über jeden Pups, den ich von mir gebe, zu berichten. Aber das genau ist ihr Erfolgsrezept, die Kunden “kennen” sie, ohne sie jemals vorher gesehen zu haben. Und wirklich konsequent von ihr ist es, den ganz alten Blog stehen zu lassen. Ich habe mir dort gleich am Abend noch alte Beiträge durchgelesen. Schon krass zu schreiben, “ich kann noch gar nix”, aber ich verlange mal eben 1000 Dollar für die Hochzeitsreportage.

    Fazit: mach dich gläsern, dann wirst du menschlich. Und somit sinkt die Hemmschwelle, dich anzuschreiben, bzw. zu buchen.

    just my two cents

  7. 2010/08/31 at 08:36

    Hendrik

    Antworten

    Die Übertragung am Sonntag war nur der letzte Tag. Der Workshop erstreckte sich über mehrere Tage. U.a. wurde auch live von der Hochzeit gestreamed und man konnte ihr live beim arbeiten zusehen wobei sie immer wieder erklärt hat warum sie dies oder jenes macht und wie sie es macht. Und am ersten Tag hat sie auch über das geschäftliche und social networking, etc. gesprochen.

    Insgesamt war sie mir allerdings auch etwas zu anstrengend. Zack Arias neulich war viel cooler und ruhiger. Da merkte man halt das er schon viele Workshops gehalten hat. Ich finde das Konzept aber ebenfalls klasse und würde mich tierisch freuen wenn das hier in Deutschland auch mal jemand zu aufziehen würde.

    1. Benutzer-Avatar
      2010/08/31 at 20:58

      Olaf Bathke

      Antworten

      @Hendrik: Welches Hochzeitspaar würde so eine Öffentlichkeit mitmachen? Der Zack Arias ist mir bisher noch so viel aufgefallen. Werde mal ein Auge auf den haben.
      @Frank: Dieter Thomas Heck, mein Kindheitstrauma…. 😉
      @Guido: Wie gut, dass ich nicht der meistgelesenste Blog bin 😉

  8. 2010/08/31 at 08:14

    Sam

    Antworten

    Ich hab mir bisher nur den Portrait-Workshop von Zack Arias auf CreateLive angesehen, teilweise live, dann auch den Download gekauft, und den finde ich Top.
    Zack ist meiner Meinung nach ein super Teacher, hat keine Hemmungen seine Geschäfts-“Geheimnisse” zu erzählen und bringt das gut rüber.

    Ich denk man muss sich die Leute schon rauspicken, und dafür ist das live kostenlos super, man kann beliebig lange reinschauen und dann entscheiden, ob man den Kurs kaufen will.

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