Essays

Über Sicherheit und Komplexität: Kinners, ich werde alt!!

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Früher hatten wir noch einen Kaiser!

Herrn Kaiser von der Hamburg Mannheimer. Der war immer für die Sicherheit zuständig.

Zeitlich einhergehend mit dem Verschwinden des Herrn Kaisers aus der Werbung übernahmen wir Fotografen immer mehr Verantwortung für unsere eigene Sicherheit, gerade in Bezug auf den Workflow.

Heute gibt es kaum noch Fotolabore, denen man für den verlorenen oder verhunzten Film einen auf den Deckel geben kann. Nein, man muss sich selber eine Kopfnuss verpassen, wenn mal was im Workflow verhunzt wurde (Es sei denn man hat einen Praktikanten. 🙂 ).

So schön einige Entwicklungen in der modernen Fotografie ja auch sind, irgendwie wird alles auch immer komplizierter.

Zu Beginn der digitalen Ära hat man seine Daten einfach auf dem Rechner gelassen und hin und wieder auf ne CD gebrannt! Und dabei fühlte man sich sicher!

Aber Heute? Heute ist das Thema Datensicherung eines der kompliziertesten Themen überhaupt in der professionellen Fotografie. Mir drängt sich der Eindruck auf, dass man auch als Privatperson fast schon einen Lehrgang zum Systemadministrator absolviert haben muss, um ein Sicherheitsgefühl in Bezug auf die eigenen Fotodaten zu haben.

Ja, früher war alles besser!

Früher ging man einfach nur in die örtliche Volkshochschule, um einen Fotokurs zu machen. Heute muss man sich unter 20 örtlichen, dilettantischen Dienstleistern das beste Angebot heraussuchen. Keine leichte Aufgabe!

Früher hat man seine Daten auch noch im JPG Format gespeichert. Heute kann man eigentlich nur davon ausgehen, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben, wenn man seinen Workflow auf ein bestimmtes RAW Format auslegt. Man bekommt zwangsläufig heftige Bauchschmerzen, wenn man mal 10 Jahre in die Zukunft blickt.

Und auch die Vertriebswege und die Öffentlichkeitsarbeit: Ach, ist das heute alles kompliziert! Da muss man twittern, facebooken, flickrn, quypen, foursquaren, miniprinten, makroprinten, verlinken, Buddys beschleimen, sich mit immer unzufriedeneren Bildredakteuren in der Printindustire abplagen und nebenher das Web scannen, ob einem irgendwie wieder Bilder geklaut wurden.

Was sind das alles für Zeitfresser!

Heute sollte man sich auch schon mal überlegen, ob man Fotos überhaupt veröffentlichen will, weil viele Fotografen nichts besseres zu tun haben, als einem Bildideen zu klauen. Ja, man muss sich schon überlegen, ob man überhaupt seine Webseite veröffentlicht, weil die einem auch geklaut werden könnte. (Ist mir tatsächlich schon mal passiert! Habe ich gemerkt, weil der Plagiator vergessen hatte den Googletrackingcode aus dem HTML zu entfernen!)

Früher hat man auch nicht lange überlegt und bei Canon eingekauft. Heute muss man sich schon fast entschuldigen, dass man nicht mit Nikon fotografiert. (Ich bitte ausdrücklich um sinnlose Grabenkämpfe in den Kommentaren!)

Kinners, ich werde alt.

Und manchmal glaube ich, dass das auch gut so ist. Wenn man alt wird, dann muss halt nicht immer jeden Quatsch mitmachen, dafür darf man aber jeden Quatsch schreiben, weil man aufgrund des Alters auch nicht mehr so zurechnungsfähig ist!!! 🙂

Herrn Kaiser kennen hier sicherlich noch viele, oder? Aber gibt es hier „Unter 40jährige“, die wissen, was ich meine, wenn ich sage: Olaf hat Husten? 🙂 Euch bitte ich um entsprechend altersweitsichtige Kommentare.

Das musste mal alles raus!!!

Haben eigentlich schon alle Leser/innen mitbekommen, dass ich einen neuen Hauptblog habe, der in  englischer Sprache gepflegt wird? Ich bitte dort, um viele neue RSS Feedabonnenten.




25 Comments

  1. 2011/01/31 at 09:45

    Markus

    Antworten

    Das “n” bitte streichen 😉

  2. 2011/01/31 at 09:44

    Markus

    Antworten

    Gibt´s da nicht was von Rationpharm…?

    Danke Olf, ich musste so schmunzeln.
    Besonders das Buddiegeschleime raubt einem die Zeit 😉

    LG Markus

  3. 2011/01/15 at 23:33

    Martin Leonhardt

    Antworten

    Du sprichst mir aus der Seele. Man bin ich froh das ich regelmässig meine 3-4 Monate Internetauszeit verpasst bekomme. Grönland, Antarktis hat’s schwer mit DSL. Da kann man sich wieder auf das Wessentliche konzentrieren.

    Gruß Martin

  4. 2011/01/15 at 06:07

    Reiner

    Antworten

    Ü40 – Wer wird denn gleich in die Luft gehen? HB 🙂

  5. 2011/01/12 at 07:49

    Ratze

    Antworten

    Unterschreibe ich alles! Ich gehöre mittlerweile auch zu der Generation, die jetzt häufiger mal mit dem Kopf schüttelt, bei dem ganzen Unsinn der einem heute begegent.
    Thema Werbung, da hätte ich einen Spot, denn ich damals schon soooo bescheuert fand:
    Ulrike Jokiel geht nachts an Kühlschrank und stopft sich mit Schocki voll. Und dann diese Stelle:”Aber sie muss unbedingt leicht schmecken”, dazu diese Gesicht, diese Grinsen … uuhhaaaa.

  6. 2011/01/11 at 23:30

    Christoph

    Antworten

    Gott! Über diesen großartigen Artikel völlig vergessen, weshalb ich eigentlich auf Dein Blog gekommen bin … ts ts ts … ich werde alt 😉

  7. 2011/01/11 at 23:29

    Christoph

    Antworten

    Nanuuu wasn bloß los? Haste ne Festplatte hochgejagt? 😉

  8. 2011/01/11 at 21:48

    Ulli

    Antworten

    Erfrischend-schöner Beitrag! Danke, Olaf!

    LG

    Ulli (41)

  9. 2011/01/11 at 18:15

    Hauke

    Antworten

    … Raider….

    1. Benutzer-Avatar
      2011/01/11 at 18:17

      Olaf Bathke

      Antworten

      @Hauke: Retro

  10. 2011/01/11 at 18:10

    Henning Wüst

    Antworten

    Olaf – das klingt sehr nach einer Winterdepression! :)))

    1. Benutzer-Avatar
      2011/01/11 at 18:17

      Olaf Bathke

      Antworten

      @Henning: Die Dich als allten Finnen besonders berührt? 😉

  11. 2011/01/11 at 16:59

    Hauke

    Antworten

    …. früher hat man auch nicht den ganzen Tag vorm Rechner gesessen, sondern nur die ein oder andere Nacht Laborluft geschnüffelt und ansonsten fotografiert. Man hat auch nicht tausende von Bildern in der Mangel gehabt, sondern nur 20 Rollen, wenns hoch kam …
    Früher hat man auch noch jedes einzelne Bild vor dem Schuss mehr oder weniger sorgsam komponiert und eine Situation vorhergesehen und nicht einfach nur mit 11 Auslösungen die Sekunde reingehalten, irgendeines wird schon werden.
    Früher hat man ein artiges Archiv gehabt und alles weggeworfen, das nichts war (Dia), oder gar nicht erst abgezogen (Film). Heute müllt man sich die Platten dicht mit Aufnahmen, die man nie wieder anguckt.
    Früher hat man Menschen mit einer Profikamera um den Hals mit einer relativ hohen Quote nachsagen können, dass sie ihr Machen verstehen. Heute wirst Du schon kaum noch ernstgenommen, wenn Du mit dem Semipro-Modell der Flagschiffe rumrennst.
    Früher hat man sich eine Optik gekauft und die jahrelang im Einsatz gehabt. Heute wirst im Halbjahrsrhytmus angeschrieben, dass der nächste satt vierstellige Betrag ganz gern in den Herstellerschlund will.

    Eines allerdings hat sich verbessert : Früher brauchte man ein Labor und riesige Leuchttische, die zu nichts anderem gebraucht werden konnten, als zu leuchten, heute kesselt man sich mit zwei Bildschirmen ein. Und früher waren Bilder Unikate, heute kannst das gleiche Ergebnis wie vom vorhergehenden Abzug mit Knopfdruck aus dem Printer schieben.

    Aber eine Sache hat sich gar nicht verändert. Ich hab noch nie lange überlegt, ob Nikon oder Nikon 😉

    Hallo Herr Kaiser !

    Gruss,
    H
    auf der anderen SEite der ‘4’ 😉

  12. 2011/01/11 at 17:58

    Frank

    Antworten

    Ich bekomme das mit dem Einbinden auch nicht gebacken, sorry.
    Und ja die Spülmittel Tilly und Palmolive Schälchen ….. lol

    1. Benutzer-Avatar
      2011/01/11 at 17:59

      Olaf Bathke

      Antworten

      Ü40 können so etwas nicht, wo sind hier die Script Kiddies? Hülfe

  13. 2011/01/11 at 17:54

    Frank

    Antworten

    …peinlich mir fällt gerade auf das muß heißen “Alle Wetter die Bahn fährt IMMER” grummel das entscheidende fehlte. 🙁
    Und da war noch der Klassiker, hoffentlich habt ihr auf dem Weg zum Kunden mehr Glück als der hier: http://www.google.de/url?sa=t&source=web&cd=10&ved=0CFsQtwIwCQ&url=http%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3D-93NBQS4qiI&ei=aYosTcGdJsPIswbmgsiTCA&usg=AFQjCNGFt9xtDyKSyqcAGA8d0aSGdVJGBA&sig2=CN8-xxOIpdLJhIX3AJddkQ

  14. 2011/01/11 at 17:41

    Christian Rohweder

    Antworten

    Ohja, Clementine…… das waren noch Zeiten *inErinnerungenschwelg* Und meine Modellbahn ruht zur Zeit in Kartons *sniff*

  15. 2011/01/11 at 17:34

    Frank

    Antworten

    … wo du recht hast hast du recht!
    Achtung Grabenkampf ” i am N….” * flitz* 😉
    Zu Werbung aus vergangenen Tagen fällt mir momentan ( vor allem wenn ich an die Schneetage der letzten Wochen zurückdenke) der Werbeslogan der DB ein:
    ” Alle Wetter die Bahn fährt” …….. auf der Modellbahnanlage ja, aber nicht im richtigen Leben.
    Und ja Tante Clementine, die kleine dicke aus der Waschmittelwerbung….

    Gruß Frank

    1. Benutzer-Avatar
      2011/01/11 at 17:48

      Olaf Bathke

      Antworten

      @Frank und Christian: Wie wäre es mit Tilly: http://www.youtube.com/watch?v=2pvbTfEPFIU

  16. 2011/01/11 at 17:21

    Stefan

    Antworten

    Kann Hauke nur zustimmen, denn du bist nicht alt. Früher war es nämlich klar, dass alle Profis mit Nikon fotografieren. Da hat Canon noch mit dem Bajonett rumprobiert…
    Ach ja: ich war damals der einzige mit Minolta am Spielfeldrand 😉

  17. 2011/01/11 at 16:38

    Christian Rohweder

    Antworten

    “… Wenn man alt wird, dann muss halt nicht immer jeden Quatsch mitmachen, dafür darf man aber jeden Quatsch schreiben, weil man aufgrund des Alters auch nicht mehr so zurechnungsfähig ist!!! :-)…”

    Danke Olaf für dieses Statement!!! You made my day! 😀

  18. 2011/01/11 at 16:15

    Sam

    Antworten

    Na hoffentlich wirst Du alt!
    Ich würd Deine Schreibe vermissen! 😉

    1. Benutzer-Avatar
      2011/01/11 at 17:08

      Olaf Bathke

      Antworten

      @sleswig holstein: ihr seid die treusten;)
      @nikon hauke: du bist boese… 😉

      1. Benutzer-Avatar
        2011/01/11 at 17:49

        Olaf Bathke

        Antworten

        Wie binde ich das Video in den Kommentar ein?

  19. Pingback: OlafBathke

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