Tipps und Tricks

12 Performance Tipps für Photoshop CS 1-5

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Es gab Zeiten, da hatte ich Performance Probleme mit Adobe Photoshop CS. Die Zeiten sind irgendwie vorbei, was sicherlich an meiner grundsätzlichen Hardware Ausstattung liegt. Rechenzeit ist Geld. Photoshop CS 5 (Extended) ist sicherlich nicht weniger Hardware hungrig als frühere Versionen geworden. Wobei die Jungs und Mädels von Adobe sehr auf optimale Performance achten. Da sollte sich Apple mit seinem Aperture mal eine richtig große Scheibe von abschneiden.


Damit Photoshop optimal läuft, kann man einiges in den Einstellungen von Photoshop und dem Betriebssystem regeln.

Diese Einstellungen sind kein Geheimwissen, dass ich mir persönlich erarbeitet habe. Adobe selbst gab in den letzten Jahren immer mal wieder Performance Tipps heraus.

Neulich ist mir mal wieder so eine aktuelle Version über den Weg gelaufen. Angeregt stöberte ich auf meinem Webserver in der Datenbank. Dort lagerte nämlich noch ein Uralt Leitfaden zur Performance Steigerung von Photoshop CS 1-3. Diesen habe einfach mal kurz für Dich überarbeitet.

Wenn Du also ein Gefühl von optimaler Performance bei der Nutzung von PSCS haben möchtest, dann arbeite den Leitfaden einfach mal durch. Das Adjektiv “schnell” relativiert sich jedoch „schnell“ auf langsameren Rechnern. 🙂

Photoshop  CS- Performance Tipps für Fotografen

Einige Tipps habe ich außer Acht gelassen, weil sie mir für die meisten Fotobildbearbeiter nicht so sinnvoll erschienen. Wer der englischen Sprache mächtig ist, kann hier nachlesen:

Link entfernt, weil verschwunden.

Mein Artikel beschäftigt sich vornehmlich mit Einstellungen für PSCS 5. Natürlich gelten die Hinweise in Bezug auf eine 64bit Architektur nicht für ältere PSCS Versionen bzw. Betriebssysteme.

Wenn Du ein erfahrene Photoshop Tweaker der ersten CS Generationen bist, wirst Du hier wahrscheinlich nicht viel dazulernen.

Spezielle Fragen bzgl. Windows stell mir bitte nicht mehr, da meine Windows Energie gerade noch dazu ausreicht, die Firewall und den Virenscanner auf dem Laptop meiner Frau zu aktualisieren. Es finden sich aber sicherlich noch genug Windows Jünger in der Leserschaft, die sicherlich bei Problemen aushelfen. Also Fragen in den Kommentar.

Da ich hier mit der englischen Version von PS arbeite, findest Du alle Einstellungs Pfade in englischer Sprache. Es sollte Dir nicht sonderlich schwer fallen, diese für Dich ins Deutsche zu übersetzen.

Bitte verlange nicht irgendwelche festen Einstellungsrichtwerte von mir. Alle Einstellungen sind auch in Abhängigkeit von Deiner Hardware, Deinen Bilddaten und Deinem Workflow. Dir bleibt es also nicht erspart, Dich an ein optimales Gefühl heranzutasten.

Performance Tipps für Photoshop:

1. Performance Tipps Photoshop  CS – Hintergrundprozesse

Man kann die Performance von PSCS u.a. softwareseitig nicht nur in den Optionen von PS beeinflussen. Auch Zusatzprogramme bzw. PlugIns haben einen entscheidenden Einfluss auf die Schnelligkeit der Rechenprozesse. Überlege genau, welches PlugIn und wie viele Schriftarten Du auf Deinem Rechner laufen lassen musst. Gerade bei den Schrifttypen empfehle ich Font Manager (z.B. von Adobe). Die helfen dabei, dass nur die erforderlichen Schrifttypen in den Arbeitsspeicher geladen werden.

2. Performance Tipps Photoshop  CS – RAM

Wenn 64bit vom Betriebssystem unterstützt wird, dann sollte man mit der aktuellen Version von Photoshop viel Vergnügen haben. In 64bit läßt sich nämlich mehr RAM adressieren. Und viel RAM hilft gerade bei aktuellen Rechenprozessen und großen Bilddateien. RAM hält nämlich die aktuellen Daten sehr schnell bereit.

  • 32bit Systeme nutzen bis zu ca. 3GB RAM.
  • 64bit Systeme nutzen rein theoretisch alles vom Betriebssystem unterstütztes RAM, minus das, was vom Betriebssystem oder anderen Apps gerade genutzt wird.

Taste Dich an die prozentuale Nutzung vom RAM heran, damit Du Deinem Betriebssystem nicht das RAM wegnimmst.

  • Wähle Edit > Preferences > Performance.
  • Taste Dich in kleinen Prozentschritten, an eine optimale Performance heran
  • PSCS neu starten und testen, wenn es ruckelt, war es zu viel.

3. Performance Tipps Photoshop  CS – Festplatten

Deine Festplatten speichern nicht nur Deine Fotos, sie stellen Photoshop Daten bereit und sie liefern auch virtuellen Speicher, wenn Dein RAM mal nicht ausreichen sollte.

Ideal sind natürlich Solid State Festplatten. Es wird aber sicherlich noch einige Zeit vergehen, bis sich diese Art der Speicherung als Standard durchgesetzt hat.

Bis dahin drehen sich Festplatten, je schneller, desto besser, aber auch lauter und wärmer.

Photoshop nutzt eine Auslagerungsdatei, vor allen Dingen, wenn das RAM gerade mal nicht reicht. Optimal ist es, die Photoshop Auslagerungsdatei auf eine frisch defragmentierte Festplatte zu verlagern, die ausreichend freien Platz bietet.

Photoshop benötigt selber mindestens 1 Gigabyte Speicherplatz, aber mehr ist empfehlenswert. Bei mehreren Festplatten, sollte man zusätzliche Festplatten für die Auslagerung freigeben. Am besten du hast 3 Festplatten: Startup, Datenlager, Auslagerungsdatei

RAID 0 Partitionen garantieren die beste Performance für die Auslagerungsdatei.

Grundsätzlich ist es gut, wenn sich eine Auslagerungsdatei Deines Betriebssystems nicht auf der gleichen Festplatte befindet, wie die Photoshop Auslagerungsdatei:

  • Wähle Edit > Preferences > Performance.
  • Dann einfach vor den entsprechenden Festplatten, die genutzt werden sollen, mit einem Häkchen markieren. (Stehen mehrere Festplatten zur Verfügung, ist es empfehlenswert, diese auch zu nutzen)
  • OK klicken
  • PSCS neu starten

Du solltest natürlich auch Deine Festplatten immer mal wieder aufräumen und defragmentieren.

4. Performance Tipps Photoshop  CS – History

PSCS speichert im Verlauf die Ansichten einzelner Arbeitsschritte. Aha, Speichern, dass geht doch sicher wieder auf die Performance?! Richtig, vor allen Dingen gehen diese Daten ins RAM. (Ebenso, die Schnappschüsse und Daten im Zwischenspeicher) Die Einstellung ab Werk geht von 20 Schritten des komfortablen Rückgängigmachens aus. Überlege wie viele Schritt Du in der History tatsächlich benötigst:

  • Unter Edit > Preferences > Performance > History States

5. Performance Tipps Photoshop  CS – Einstellungen der Ansichten (Cache Stufen/ Levels)

Mit dem Öffnen lädt PSCS 3 mehrere Ansichten der jeweiligen Datei. Je mehr dieser Ansichten geladen werden, desto langsamer öffnet die jeweilige Datei, desto schneller ist allerdings die Ansicht auf dem Monitor.

Die Anzahl der Ansichten können von 1 bis 8 eingestellt werden. Die Einstellung ab Werk ist 6. Die Einstellung 1 verhindert die Speicherung verschiedener Ansichten. Natürlich schluckt das Speichern diese Ansichten auch Ressource. Bei Performance Problemen sollte die Performance mal in der Stufe 2 getestet werden. Die Reduzierung der Cache Level führt allerdings dazu, dass das jeweilige Bild nicht immer korrekt angezeigt wird.
Einstellung der Cache Stufen. Verändert die Einstellungen am besten sukzessive und tastet Euch an eine optimale Performance heran:

  • Wähle Edit > Preferences > Performance.
  • Gebe eine Zahl von 1 bis 8 in dem Textfeld ein.
  • Starte PSCS 3 neu, damit die Einstellung wirksam wird

6. Performance Tipps Photoshop  CS – Grafikkarte

Die Grafikkarte hilft bei der schnellen Darstellung Deiner Daten, nicht bei der Berechnung der selbigen. Im Gegensatz zu anderen Apps (Aperture z.B.) ist die Grafikkarte nicht so bedeutend. Es schadet aber auch nicht, eine gute eingebaut zu haben.

7. Performance Tipps Photoshop  CS – Automatisches Starten von Bridge.

Nicht immer ist es erforderlich, dass der Adobe Bildbrowser Bridge mit dem Start von PSCS gleichzeitig geöffnet wird. Beendet das automatische Starten des Ressourcenfressers Bridge:

  • Wähle Edit > Preferences > General.
  • Stelle die entsprechende Option aus
  • Dann OK klicken

8. Performance Tipps Photoshop  CS – Maximale Kompatibilität von PSD und PSB Dateien

Das Einstellen dieser Option beim Abspeichern kostet nur geringe Datenmenge, hilft aber beim Bearbeiten der Daten in älteren Photoshopversionen. Natürlich beeinflusst die Datengröße die Performance von PSCS 3.

  • Wähle Edit > Preferences > File Handling.
  • Wähle dann die entsprechende Einstellung

9. Performance Tipps Photoshop CS- Palettenvorschaubilder

Das Minimieren der Vorschaubilder in den Ebenen, Kanäle und Pfade Paletten hilft beim Einsparen von Systemressourcen. Diese Einstellung kann im Palettenmenü und dann in den Optionen eingestellt werden.

In der Palette oben rechts auf die kleinen Striche klicken, dann auf Palette Options. Wählt die kleinste Bildansicht oder zur Not, schaltet die Vorschaubilder aus.

10. Performance Tipps Photoshop  CS – 16-bit und 32-bit Farbtiefe

PSCS3 hat weiter die Möglichkeiten des Bearbeitens von 16bit bzw. 32bit Dateien ausgebaut. Nun lässt es sich hervorragend darüber streiten, wie viel Bit Farbtiefe für die Bearbeitung der Bilddaten notwendig sind. Worüber sich nicht streiten lässt ist der Ressourcenhunger von 16 bzw. 32 bit Dateien.
Sollten keine zwingenden Gründe für eine hohe Farbtiefe vorhanden sein, wird die Performance auf langsameren Rechnern enorm erhöht, wenn auf 8bit Farbtiefe umgestellt wird.

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass zum Beispiel meine Bildagentur nur 8bit Farbtiefe fordert, weil auch nur diese Farbtiefe verkauft wird und alles andere zu viel Speicherplatz und Traffic bedeuten würde.

Einstellen kann man die Farbtiefe an verschiedenen Stellen des Workflows: In Bridge und Lightroom bereits beim Umwandeln von RAW Daten und sowohl in PSCS3 im Menü:

  • Image > Mode > 8bit/ Channel

11. Performance Tipps Photoshop  CS – Dünne Bildbearbeitung

Jede Ebene und jeder Filter in der Ebene kostet eine Menge Arbeitsspeicher. Überdenkt euren Workflow! So sinnvoll eine Bearbeitung in vielen Ebenen auch ist, so sehr kostet es Speicher und letztendlich Ressourcen und wertvolle Arbeitszeit. Überlegt, an welcher Stelle ihr Ebenen zusammenführen könnt.

Überdenkt auch, ob ihr immer in der größt möglichen Bildgröße arbeiten müsst. Auf langsameren Rechnern kann ein frühzeitiges Verkleinern des Bildes Wunder bewirken. Der eigenen Anspruch an höchste Qualität, kann den Kunden u.U. nicht interessieren.

12. Performance Tipps Photoshop  CS – Ebenen in TIFF Daten

Überdenke ein , alle Ebenen einschließendes, Abspeichern von bzw. das Arbeiten in TIFF Daten. Du wirst normalerweise im Speichern Dialog danach gefragt. Natürlich kosten Ebenen Arbeitsspeicher und somit Performance.

Ich hoffe, diese Tipps waren Dir eine kleine Hilfe. Bedanken wir uns bitte bei Adobe, für den tollen Support. So etwas ist heute nicht selbstverständlich.

Wenn Du Fragen, Anregungen oder Hinweise hast, dann freue ich mich über einen Kommentar.

Sollte Dir meine Arbeit gefallen, so vernetze Dich doch mit mir auf Facebook oder Twitter.




9 Comments

  1. Pingback: Silke

  2. Pingback: spreephoto

  3. 2011/05/06 at 15:29

    Björn Lischer

    Antworten

    @Olaf: Danke für Deinen Bericht.
    @Thomas: Meinen Vergleich Aperture vs. Lightroom findest Du hier: http://freigestalten.com/?p=119

  4. Pingback: Mesut ?ahin

  5. Pingback: OlafBathke

  6. 2011/05/06 at 14:18

    Thomas

    Antworten

    @Olaf Ist halt nur ein subjektiver Eindruck, welcher bei mir in den 4 Monaten LR entstanden ist. Bin nach LR, als Aperture in der 3.0 war. Das ging wirklich gar nicht. Die aktuelle Version rennt. Aber wie auch immer, jeder hat seinen Workflow und wird auf seine Weise glücklich. Das wichtigere an der Sache sind doch immer noch die Fotos 😉

    1. Benutzer-Avatar
      2011/05/06 at 15:18

      Olaf Bathke

      Antworten

      @Thomas: Ja klar, wie in dem Artikel beschrieben, es gibt viele Faktoren, die einen Workflow bestimmen. Ich kann nur von meiner Seite aus sagen, dass ich vor ein paar Wochen wegen der 3.0 Aperture Version ein neues MacBook gekauft habe und Lightroom in Sachen Effektivität immer noch die Nase sehr sehr weit vorne hat. Würde ich meine Daten mit Aperture bearbeiten, könnte ich im Servicebereich unmöglich meine Preise halten. Adobe macht da einfach einen besseren Job…

  7. 2011/05/06 at 14:00

    Thomas

    Antworten

    Sehr ausführlich. Klasse!

    Zu deiner Einleitung und der Performance von Aperture. Wollte den Umstieg von Aperture nach Lightroom wagen. Bin nach 3 Monaten LR3 wieder bei Aperture, u.a. auch aus Performancegründen.

    1. Benutzer-Avatar
      2011/05/06 at 14:09

      Olaf Bathke

      Antworten

      @thomas: aperture ist definitiv hardwarhungriger als lightroom. ich habe beide programme ausprobiert. lightroom ist fuer mich zur zeit die erste wahl.

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