Google Plus

Google Plus Tipps! Oder: Eine Plattform der Fotografen?

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Google Plus eine Plattform der Fotografen?

Tipps im Umgang mit der neuen Social Media Welt.

Die Welt erörtert, ob Google Plus ein neues FlickR sei. Grund ist eine rasante Erstürmung der deutschen Charts durch Fotografen.

Die üblichen Social Media Straßenfeger erhalten gemäß dieser Charts nicht die Aufmerksamkeit, die sie normalerweise in diesen Systemen erhalten.

Natürlich hat dieses Phänomen mit Aufmerksamkeit und Vorlieben zu tun. Menschen in sozialen Netzen verfolgen ja, weil sie etwas interessant finden.

Deutsche Chartstürmer

Dieses deutsche Phänomen der fotografischen Chartstürmer sollte man jedoch genauer betrachten.

Deutschland ist bei der Google Plus Nutzung nämlich noch etwas zögerlich. Ganze 2,2% der G+ Nutzer kommen aus Deutschland. Verglichen mit der englischsprachigen Welt ist Deutschland also eher unbedeutend klein.

Die Aufmerksamkeit für bestimmte Themen ist allerdings ein globales Phänomen, wenn man nicht mit sprachlichen Barrieren konfrontiert wird!

Nun bietet G+ ja die Möglichkeit, relativ einfach in verschiedenen Sprachen zu senden. Man macht einfach zwei Circle auf, den einen nennt man „Deutsch“, den anderen „English“ und sendet fortan sprachspezifisch in die entsprechenden Circle.

Sind allerdings die öffentlich einsehbaren Nachrichten in deutscher Sprache, so werden sicherlich nur 2.2 % aller Google Plus Nutzer über ein Folgen nachdenken.

Sendet man öffentlich in englischer Sprache, so werden sich alle diejenigen eine Verfolgung überlegen, die der englischen Sprache mächtig sind. Und das sind viele Menschen!

Schaut man allerdings mal in die globalen Charts, so findet man auch dort eine Menge Fotografen.

Frage ich in einem HangOut, warum ich verfolgt werde, so erhalte ich eigentlich immer die Antwort:  Deine Fotos sind klasse und ich interessiere mich für Fotografie.

Die Wege werden meistens über geteilte Circle und geteilte Posts geebnet oder es gibt einen Vorschlag, der wohl auf einem Fotografie Interesse beruht, das Google erkannt hat. Diese Menschen würden sich selten als Fotografen bezeichnen. Oftmals haben die aber plötzlich Lust, fotografieren zu gehen, weil sie „so viele tolle Fotos entdecken“.

Auf Google Plus gibt es also tatsächlich eine große Aufmerksamkeit für das Thema Fotografie. Mein Eindruck ist der, dass das ein globales Phänomen ist und deshalb auch in den deutschen Charts wirkt.

Ein persönliche Bestandaufnahme:

Wichtig ist mir, dass so ein Social Media Zeitfresser Spaß bereitet. Und jetzt kommen wir mal zu einer kleinen, persönlichen Social Media Bestandaufnahme bzw. Vergleich:

Twitter

Twitter war ja schon immer genau nach meinem Geschmack. Twitter ist effektiv,  aktuell und wird noch lange von mir als Infokanal genutzt werden. Nur ist die Kommunikation dort ziemlich begrenzt und eingeengt. Aber auch das schmeckt mir.

Twitter ist wie Fastfood, zeitersparend, lecker und günstig, auf Dauer aber auch eintönig.

Facebook

Kommen wir zu dem großen blau eingerahmten F: Mit Facebook bin ich bis heute nicht warm geworden. Überall werde ich bevormundet, kriege Häkchen gesetzt, die ich nicht möchte. Zudem werde ich über Veränderungen schlecht informiert. Informiert werde ich nur über Dinge, die uninteressant sind, über Spam oder ich muss mich durch Statusmeldungen scrollen, wie „Hochzeitsfotograf XY bearbeitet gerade 1500 Hochzeitsfotos“. Gähn….

Auf Facebook habe ich kaum interessante Kontakte knüpfen können, weil es einfach nicht offen ist. Facebook ist, soziologisch gesehen, ein noch perfider geschlossenes System, als es eine der typischen Fotocommunities ist. Auf Facebook wird die Kontrolle nicht von den Buddys ausgeübt, sondern von Facebook- Kadern, die einem Inhalte aufzwingen wollen.

Facebook suggeriert damit vor allen Dingen Werbetreibenden, dass es genau darin gut ist. Das hinterlässt bei mir, als jemanden der Informationen liefert und konsumiert, einen schlechten Beigeschmack. Wäre ich Werbetreibender, so würde ich sicherlich anders denken.

Facebook ist wie ein zähes Stück Hammelfleisch, das zwar lange gebacken wurde, sich trotzdem kaum zerteilen lässt, mit dem man sich keine Freunde macht, wenn man zum Essen einlädt.

Google Plus

Warum begeistern Fotografen so sehr auf Google Plus?

Weil sich viele Menschen für Fotografie interessieren und Google Plus gut darin ist, den Menschen dabei behilflich zu sein, die Inhalte zu finden, die sie wirklich interessieren. Das war schon immer Googles Stärke. Ich möchte Google Glauben schenken, dass dies ein großes Ziel bei dem Geschäftsmodell Google Plus ist.

Bezweifeln möchte ich, dass Facebook ein ähnliches Ziel hat. Mir drängt sich immer wieder der Eindruck auf, dass Facebook bevormundet und besser zu wissen meint, was für mich das Beste sei.

Und genau das Bevormunden ist für mich der große und entscheidende Unterschied von den beiden Systemen.

Mir ist natürlich klar, dass alle Social Media Modelle Geld verdienen wollen.

Das sollen sie auch!

Visuelle Kommunikation ist wichtig! Das hat Google gut erkannt und ist gleich mit Picasa und HangOuts an den Start gegangen.

Fotografen haben G+ aufgrund dieser visuellen Möglichkeiten intensiv und effektiv für ihre Öffentlichkeitsarbeit genutzt. Trey Ratcliff macht zum Beispiel viele HangOuts und die macht er wirklich gut.

Eigentlich, so sollte man meinen, sollte so ein Pro doch Besseres zu tun haben, als am Abend mit 7 Leuten per Videokonferenz zu reden!?

So ein HangOut schafft eine ganz spezielle Kundenbindung und ist sehr unterschätzt in seiner Wirkung. Trey hat das schon ganz gut erkannt und zieht mit seiner Offenheit die Massen an.

G+ inspiriert gerade Künstler und Selbstdarsteller durch seine vielfältigen Möglichkeiten: Musiker geben Konzerte, Maler machen Portraitzeichnungen in HangOuts, Pornstars laden zum HangOut ein, Live Bodypainting Session werden gemacht, kopulierende Paare hoppen von Hangout zu Hangout, Hackeraktivisten entern HangOuts und diskutieren über die Wall Street Demo, eine große Spielwiese für Aktive und Kreative.

G+ ist einfach und zugänglich, Informationen werden gut kanalisiert. Es bietet ein gewisses Maß an Chaos, ist offen und macht somit eine Menge möglich. Das ist ein ideales Fundament auf dem Kunst gut gedeihen kann.

Spaß sollte m.E. im Vordergrund stehen. Wer G+ als reine Marketingplattform versteht, der wird schnell das Handtuch werfen, weil G+ einfach Zeit frisst und man schnell rausfliegt oder keiner mehr mitliest.

G+ ist wie ein frisches Stück Lammfleisch, das gefühlvoll und rosig gebacken, sich leicht teilen lässt und Gäste dazu animiert, wieder zu Besuch zu kommen.

Tipps im Umgang mit Google Plus:

Um auf G+ viel Spass zu haben und viele Freunde zu gewinnen, ist Social Media Kompetenz gefragt:

  • Folge grundsätzlich nur Leuten, die Du wirklich interessant findest. Circle Pflege ist sehr wichtig, weil mehr Informationen in größeren Mengen auf Dich einströmen.
  • Geteilte Circle von anderen solltest Du gründlich aussortieren und nicht planlos übernehmen.
  • Du sollest nur Dinge teilen, die Dich wirklich interessieren. Darüber werden Leute auf Dich aufmerksam, die ein ähnliches Interesse haben. Du solltest unwichtige Dinge am besten nicht teilen.
  • Nutze HangOuts! Nur nicht schüchtern sein. HangOuts sind eine sehr spannende Sache. Die Guten sind ein bisschen angeleitet und behandeln vielleicht ein bestimmtes Thema. Auch wenn Du nicht so gut Englisch sprechen kannst. Schau einfach mal in einen HangOut rein und höre zu.

Gerade in HangOuts kann man eine Menge interessanter Kontakte knüpfen. So war ich letztens in einem HangOut in dem überwiegend Maler waren und das war richtig spannend und Horizont erweiternd. Wann habe ich mal die Gelegenheit, mich mit einer Gruppe von Malern über Bildgestaltung zu unterhalten?

Spannende Themen warten auf Fotografen:

  • So habe ich mal gezeigt, wie ich HDR Fotos bearbeite.
  • Hochzeitsfotografen zeigen öffentlich, wie sie Hochzeitsfotos aussortieren und bearbeiten.
  • Bildbearbeitungstipps werden ausgetaucht. Und gerade Anfängerfragen werden gerne beantwortet.

Zurzeit sind es mir deutlich zu wenig HangOuts, die ich in Deutschland ausmachen kann. Das ist für mich wirklich unverständlich, weil gerade die HangOuts eine tolle Sache sind. Schaut mal in mein Profil, wieviele Leute so einem HangOut beitreten, wenn man ihn interessant gestaltet.

Mehrmals in der Woche mache ich so einen HangOut und lade Dich hiermit ein, mal reinzuschauen. Wenn Du ein spezielles Thema erörtert haben möchtest, so schreibe es in den Kommentar. Ich versuche gerne, darauf einzugehen.

Ich bin mir sicher, dass es nur eine Frage der Zeit ist, dass ich abends viele deutschsprachige HangOuts offen sehe. Die Möglichkeiten sind enorm: Workshops, Stammtische, Selbsthilfe, Events, Podcasts… etc…

Achja, wer mich mal zu einem HangOut einladen möchte, der findet mich hier: olafbathke.de/google+

Oder schreibe mir eine Email:   info@olafbathke.de

Was denkst Du über Google Plus?




16 Comments

  1. 2011/11/02 at 22:39

    Andreas

    Antworten

    Hi Olaf,
    mit was zeichnest Du denn die Hangouts auf? (hab ’nen Mac)
    VG Andreas

  2. 2011/11/02 at 12:12

    MiGel

    Antworten

    „Und genau das Bevormunden ist für mich der große und entscheidende Unterschied von den beiden Systemen.“

    Das gilt aber auch nur solange, bis man wegen der Benutzung eines Künstlernamens gesperrt wird. Trotz gegenteiliger Beteuerungen ist mein Profil noch immer gesperrt.

  3. 2011/10/17 at 13:14

    Jandrea

    Antworten

    Danke für die vielen Infos. Als Fotograf finde ich G+ auch spannend, Habe jedoch noch nie einen Hangout mitgemacht. Vielleicht schaffe ich es ja einen deiner nächsten mal zu besuchen.

    Bis dann …. Jan

  4. 2011/10/10 at 10:05

    Teezeit

    Antworten

    Ich habe bei Google+ meine Kontakte ausschliesslich auf Fotografen und Designer beschränkt. Warum? Ich wollte die Unübersichtlichkeit bei Facebook nicht haben. Ich (und sicherlich viele andere auch) habe am Anfang den Fehler gemacht, bei Facebook nicht vernünftig strukturiert über meine Kontakte dort nachgedacht zu haben. Den Fehler will ich bei Google+ nicht machen und nutze G+ daher inzwischen ausschliesslich als meine persönliche Fotocommunity.

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  14. 2011/10/05 at 17:59

    Daniel

    Antworten

    Sehr interessanter Artikel (vor allem für einen Nicht-Fotografen)!

    Und das sage ich jetzt nicht, weil CircleCount so schön verlinkt ist 😉
    Vielen Dank dafür.

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