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Der Fotografie Blogger, das dümmliche Wesen!

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Liebe Blogger Kollegen,

seit einiger Zeit gehen mir bestimmte Geschehnisse ziemlich auf die Nerven:

Die Firma XY schreibt mir eine Serienmail, lobt mich für das Renommee meines Blogs und meine tolle fotografische Arbeit.

Im nächsten Atemzug werde ich um weitere Schritte gebeten:

  1. Machen Sie das und das…
  2. Testen Sie unser Produkt…
  3. Schreiben Sie darüber in ihrem Blog…
  4. Dann bekommen Sie…

Soweit geht das Ganze ja schon in die richtige Richtung.

Jedoch stimmen nicht die konkreten Inhalte.

Da muss man sich richtig bewerben für etwas. Diese Bewerbung ist mit Aufwand verbunden.

Ich gewinne den Eindruck, dass alle Schritte in Bezug auf die No.1 immer schon mal abklären sollen, ob man der Marke gegenüber wohlgesonnen ist.

In den seltensten Fällen darf man die Testmuster behalten.

Wohlgefallen ist erwünscht. Man wird aufgefordert, positiv über diese Marke zu schreiben. Inhalte müssen vorher abgenickt werden.

Und die Krönung ist dann meistens, was man für seine Arbeit angeboten bekommt:

  • Zwei Freikarten für die Photokina, gleich mit dem Hinweis, dass man die ja verlosen könne. Diese Anregung für die weitere Verwertung ist sicherlich ein Hinweis darauf, dass sich Werbetreibende darüber voll im Klaren sind, welchen Wert diese Karten für mich persönlich hätten.
  • Oder einen Leinwandprint.
  • Oder eine lobende Erwähnung irgendwo. Gerade bei diesen SEO Angeboten bedeutet das irgendeinen No Follow Link auf 4ter Ebene.

Das ganze Vorgehen erinnert mich ein bisschen an dieses Ichhättegerneihrfotofürumsonst- Vorgehen.

Die Marketing Manager denken wahrscheinlich, dass wir auf nichts anderes gewartet hätten, als dass sie uns kontaktieren. Wir dürften froh darüber sein, dass wir für ein Bakschisch Inhalte nach Vorgaben produzieren dürfen.

Natürlich wird verlangt, dass wir das Ganze so verpacken, dass es nicht nach Werbung aussieht. Mit unserer Ehrlichkeit soll ein Blogartikel geschmückt werden und natürlich sollte der Do_Follow Link mit einem speziellen Alt-Tag versehen werden.

Wenn ich diesen Marketing Managern dann immer deutlich mache, dass sich das Ganze für mich rechnen müsse, dann tun die meistens ganz verstört.

Nein, Geld könne man für diese Sache nicht bieten. Man wolle ja ganz bewusst den Fotografie Blogger von der Qualität des Produktes überzeugen, damit dieser freiwillig, positiv und ehrlich über dieses Produkt schreibte

Dabei ist die Empörung, warum man nicht dankbar ist, Inhalte geliefert zu bekommen, sehr deutlich zu spüren.

Liebe Werbetreibende in der Fotoindustrie!!!

Wenn es mit der Werbung in Fotografie Blogs noch nicht so richtig läuft, liegt das zum einen an ihrem Vorgehen, aber auch an Ihrer Einstellung, mit der Sie an die Sache herangehen!

Wenn Sie auch nur einen Bruchteil an Werbekosten in einen Blog stecken würden, den sie in ein Hochglanzprintmedium stecken, so hätten sie garantiert mehr davon.

Wer läßt sich denn noch von Werbung in Printmedien beeinflussen?

Keiner!

Wenn ich die Autorität eines praktizierenden Fotografen und der eines verstaubten Print- Redakteurs vergleiche, so würde ich als Marketing Manager nicht lange überlegen, wer der effektivere Partner wäre.

Auch sollten Sie einen Fotoblogger nicht als dümmliches Wesen betrachten, das man übers Ohr hauen könne, das weniger verdienen möchte als eine Ein Euro Kraft oder womöglich ihre Inhalte aufgrund seines Hobbys gratis verbreiten möchte.

Mit einer anderen Haltung und einem anderen Vorgehen würde es Ihnen gelingen tolle Zusammenarbeiten zu realisieren, die mehr sind, als einfach nur blindes Wiederkäuen vorproduzierter Inhalte.

Eines sei Ihnen noch einmal verdeutlicht: Blog Leser haben feine Atennen für Spam jeder Art und der Klick zum Unsubscibe oder Block ist näher, als Sie vermuten würden.

Fotografie Blogger sind meist kreative Wesen, mit denen Sie einiges Interessantes gestalten könnten.

Fotografie Blogger haben einen guten, meist auch emotionalen Draht zu Ihren Lesern. Leser sind zudem Multiplikatoren für gute Inhalte. So etwas ist nicht nur mächtig, es birgt auch eine Menge Verantwortung für die Inhalte.

Werfen Sie mal alte Haltungen über Bord und wagen Sie einen Schritt zu neuen Ufern. Sie würden es nicht bereuen.

Ihr Olaf Bathke




24 Comments

  1. Pingback: Werbefreiheit | cgPhotography

  2. Pingback: Hermann Kantak

  3. 2010/10/30 at 17:58

    Sam

    Antworten

    Echt, gibt es das im englischen auch in dieser Form? Ich dachte, da wären die etwas kreativer, die Sprache wird da eher an das angepasst, was die Leute nutzen.
    Aber das betrifft vermutlich eher Wortschöpfungen als die Grammatik?

    Nebenher, auch Kommentatoren sind Schreiber und können manchmal ein Stückchen Höflichkeit vertragen 🙂

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