Ein Herz für Blogger

Wenn Ralf meint ich sei auf der Überholspur und ich auf der selbigen vor ein paar Wochen geblitzt wurde, dann muss das nicht zwangsläufig etwas mit Fotografie zu tun haben. Nein, es geht und Kais Aufruf ein Herz für Blogs, den ich als Mensch mit Baujahr 67 korrekt umschreiben möchte: Ein Herz für Blogger…

In meinem Feedreader gibt es einige deutschsprachige Blogs, die ich zurzeit sehr lesenswert finde:

Martin Gommel
Seit Martin letzter Blogaktion habe ich 30 neue Feed Abonnenten. (Die mögen sich doch mal kurz im Kommentar vorstellen 😉 ) Martin schreibt, wie es ihm aus dem Mund kommt und erreicht damit die Herzen seiner Leser. Ein idealer Kandidat für diesen Blogeintrag.
http://kwerfeldein.de/index.php/2009/04/20/1×1-format-gary-vaynerchuck-und-die-testberichte/
„Dies ist der Ort, an welchem ich frei und authentisch über die Digitale Fotografie und alles, was damit zu tun hat aus meiner Sicht berichte. Themen wie nette Tools, Kreativität, frische Links, Bücher, Kameras, und inspirierende Fotografen sind hier an der Tagesordnung.“

Happy Schnitzel
Sprache und Inhalte von meiner augenblicklichen Lieblingstwitterin.
http://happyschnitzel.wordpress.com/
„Happy Schnitzel ist ein Blog über das Leben auf dem Ponyhof, den Rest der Welt und München im Speziellen. Geschrieben von einer überzeugten Realistin, je nach Tagesform in einer Special-Edition. Meistens aber – freuen wie ein Schnitzel, ein Happy Schnitzel eben.“

MC Winkel
Eloquenter Selbstdarsteller aus Kiel. Wieso sollte ich der Welt mitteilen, dass Kiel der Nabel der Welt ist, wenn es MC Winkel viel besser kann.
http://www.whudat.de/?p=3430
„Einfach mal wieder ein paar Blogs verlinken! Für mich als größtenteils recht selbstreferenziellen Blogger ist das ja nicht immer leicht.“

PictureTom
Für mich eine der kompetentesten Quellen in Sachen Fotoindustrie. Lesenswert für Menschen, die mit der Fotografie Geld verdienen.
http://www.picturetom.com/2009/04/20/was-verdienen-medienmanager-in-zeiten-der-krise/
„Hinter dem Pseudonym picturetom verbirgt sich der Marketing-Spezialist und Publizist Thomas Schmidt. picturetoms Spielwiese ist das WWW (World Wide Web). Er glaubt fest an die unternehmerische Zukunft im Internet. Das digitale Zeitalter hat für Ihn bereits in den 90ziger Jahren begonnen. picturetom ist Mac-User der ersten Stunde. Er entwickelt seine Ideen nur auf dem Mac.“

Lens-Flare
Fotografisches Allerlei (aus aller Welt), mit zahlreichen Gewinnchancen.

Ein Herz für Blogs


“Mein Name ist Steffen Göthling und ich habe im August 2007 meine Leidenschaft fürs Bloggen entdeckt. Ich schreibe hauptsächlich über mein Hobby die Fotografie und zeige auch mal das eine oder andere Foto.”

Spuren einer Dänemarkreise

spuren-einer-daenemarkreise

  1. Schlafkoje, bis minus 2 Grad erprobt.
  2. Eigene Fotos zur Inspiration!
  3. Musikmond Bathke (Hightech Musikgerät)
  4. Das süßeste Baby der Welt entdeckt gerade im Traum die Welt.
  5. Ein Fotograf aus Kiel, der die ersten Sonnenstrahlen genießt und auf das herausragende Foto wartet.
  6. Basilikum, garantiert nicht frostsicher.
  7. Teeglas, gefüllt mit Second Flush Darjeeling.
  8. Fellweste, sehr wichtig!!

13 Gründe, warum Makrostock Agenturen nicht aussterben

Robert Kneschke, deutschsprachige Leitfigur in der Stockfotografie und Autor eines Blogs, wie ich ihn mag, hat eine interessante Auflistung veröffentlicht, warum Makroagenturen wohl nicht aussterben werden.

Ein wirklich interessanter Artikel, den ich um einen Aspekt ergänzen möchte. (Vielleicht lest ihr kurz den Artikel von Robert, um meinen folgenden Ausführungen besser folgen zu können.)

Nicht nur in dem Artikel von Robert Kneschke fällt auf, dass sich alle Definitionen und alle Diskussionen zum Thema Stockfotografie einseitig an dem Aspekt „Kunde kauft Foto“ orientieren und der Aspekt „Fotograf verkauft seine Bilder“ sich dem erstgenannten Aspekt unterzuordnen hat.

Tatsächlich leben wir in einer Marktwirtschaft, wo sich Angebot und Nachfrage gegenseitig bedingen sollten.

Ein bisschen gewerkschaftliches Denken könnte uns Fotografen zudem nicht schaden. Vielleicht kennt ihr ja die Verdrehung der Begriffe Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Arbeitgeber kann auch derjenige sein, der seine Arbeitskraft gibt und Arbeitnehmer der, der die Arbeitskraft nimmt.

Für den Bildkäufer haben die Begrifflichkeiten Makrostock– oder Mikrostockagentur wesentliche Unterscheidungsmerkmale. Sie geben dem Bildkäufer maßgebliche Orientierung, unter welchen Bedingungen sie ihre Einkäufe tätigen können.

Für den Fotografen ist eine Agentur zunächst einmal eine Möglichkeit, mit seinen Fotos Geld zu verdienen. Es wäre klug, sich eine Bildagentur zu suchen, die einen möglichst hohen Profit einspielen könnte. Orientiere sich die öffentliche Diskussion an der Bedürfnislage des Fotografen, so würden Bildagenturen eher nach ihren Profitmöglichkeit kategorisiert. Stockfotoagenturen hießen dann vielleicht Lowprofit Agentur oder Maximumprofit Agentur.

Natürlich hilft eine Verdrehung von Sprache nicht, gesellschaftliche Entwicklungen zu verändern. Sprache kann aber nachhaltig das persönliche Handeln beeinflussen und eine Atmosphäre von Solidarität und Bewusstsein schaffen.

Und diesbezüglich sehe ich einen der spannendsten Punkte, warum es den Fotografen, die von einem Zwischenhandel durch Ditte leben, in den letzten Jahren zusehend schlechter geht.

Bedingt durch eine Monopolisierung der Bildverkäufe haben die Fotografen die Kontrollmacht in Bezug auf die Angebotssteuerung verloren. Dies hat vor allen Dingen damit zu tun, dass sie sich selbst aus den Augen verloren und in der Individualisierung an Selbstbewusstsein verloren haben. Manchmal muss man auch einfach mal Nein sagen. Mit einer vielschichtigeren Diskussion will ich Euch aber jetzt nicht langweilen.

Stattdessen möchte ich die Auflistung von Robert grundlegend verdrehen und ergänzen! (Spätestens jetzt solltet ihr den Artikel von Robert gelesen haben!)

Fotografen haben einen guten Grund, auf einen Vertrieb durch Makrostock Agenturen zu setzen und mit einer Belieferung dieser Agenturen dafür zu sorgen, dass diese Agenturen auch in Zukunft noch Fotos verkaufen werden:

  1. Fotografen sind in Makroagenturen nämlich meistens Nutznießer von Service und Beratung.
  2. Ich habe Themen und Bildmaterialien, die sich gut über Makroagenturen verkaufen lassen. Meine Erlöse in Makroagenturen sind höher, als in anderen Agenturen.
  3. Ich möchte mir als Fotograf einen Namen machen und nicht in der Anonymität der Stockmärkte untergehen. Meinen Namen lasse ich mir auch gerne bezahlen. Mein Name soll bei den Veröffentlichungen mit auftauchen.
  4. Ich habe eine Bildsprache, die kreativ und individuell ist und sich nicht an den Verkaufshitparaden der Mikroagenturen orientiert. Kreativität und Individualität lassen sich schwer Verschlagworten, sie gehen mit Größe eines Fotostocks unter.
  5. Ich setze auf das Know How und die erforderlichen Verbindungen einer Makroagentur. Makroagenturen nutzen auch die Möglichkeit,  Bildankäufer Fotos gezielt anzubieten.
  6. Ich schätze den Einfluss, den fotografische Interessenvertretungen auf kleiner Vermarktungsmaschinen haben. Meine Agentur wirbt zum Beispiel damit, dass sie von freelens empfohlen wird.
  7. Ich bevorzuge eine angenehme Gesprächskultur und möchte nicht nur ein Rädchen in einem unübersichtlichen Getriebe sein.
  8. Meine Bildagentur verkauft meine Arbeiten optimal: Eine kompetente Makroagentur sorgt schon dafür, dass ein bestimmter Bildbestand den besten Preis erzielt.
  9. Ich denke nachhaltig und zukunftsorientiert und möchte mich nicht im globalen Wettbewerb zermahlen lassen. Der Optimierungswahn in der Bildproduktion hat Grenzen.
  10. Ich möchte auf Dauer nicht in den Bilderfluten untergehen, die wie unkontrollierbare Krebsgeschwüre anwachsen.
  11. Ich denke in und produziere Bildstrecken. Mikrostock ist durch seine einseitige, plakative, triviale Bildsprache eher für den Verkauf von einzelnen Fotos geeignet.
  12. Es wünsche ein persönliches Band zwischen mir und dem Endkunden. So kommt es vor, dass Zeitschriften über Makroagenturen durchaus auch Aufträge vergeben.
  13. Und eine entscheidende Frage ist: Was sind mir meine Arbeiten wert!

Diese Auflistung beinhaltet natürlich keine verlässliche Aussage darüber, ob Makroagenturen aussterben werden, oder nicht. 😉

Der Jahreszeiten Verlag und die Verträge für Fotografen

Die Bedingungen für Fotografen werden von Jahr zu Jahr schlechter. Gerade in der Zusammenarbeit mit den Printmedien. Der Jahreszeiten Verlag („Für Sie“, „Petra“, „Selber machen“, „Merian“, „Der Feinschmecker“, „Architektur und Wohnen“ u.a.) ist gerade wegen seiner Vertragspolitik in den Schlagzeilen. Den Aktivitäten von freelens ist es zu verdanken, dass die Vertragspolitik des Jahreszeiten Verlages die Öffentlichkeit bekommt, die sie zurzeit verdient.

Fotografen bekommen seit März in der Zusammenarbeit mit dem Verlag einen Vertrag unter die Nase gehalten, der Urheberrechte untergräbt und die Übertragung von Nutzungsrechten nicht angemessen entlohnt. Freelens hat darüber ausgiebig berichtet. Eine gute Zusammenfassung der Problematik findet ihr auch bei picturetom, hier ein kurzer Auszug:

„So versucht der Jahreszeiten Verlag (kurz Jalag) sich das Eigentumsrecht an dem gelieferten Original-Bildmaterial anzueignen – und zwar an allen während eines Auftrages aufgenommenen Fotos. Mit Hilfe von Vertragsklauseln sollen die Fotoschaffenden auch gleich dem gesetzlich verbrieften Bestimmungsrecht über die Verwendung ihrer Fotos entledigt werden. Denn nur noch der Verlag könnte dann ausschließlich über die Nutzung entscheiden. … Zudem verbindet der Verlag mit seinen Aufträgen eine Zwangssyndizierung – behält sich also die ausschließliche weitere Vermarktung vor. Bei den heutigen Honoraren gehört die Archivverwertung wesentlich zur Existenzgrundlage von Fotojournalisten. Diese Zweitvermarktung haben die meisten Fotografen seit langem in die Hände von Bildagenturen gegeben, an die sie vertraglich gebunden sind.“

Im Zeitalter des Zeitungssterbens sollte man besser auf Qualität setzen für eine Konsolidierung (wenn man die Kommentare bei freelense liest, so geht es wohl nicht nur um Konsolidierung). Solche Verschlechterung von Arbeitsbedingen kann nicht gut sein.

Eine Zeitung hätte auch einen Ruf zu verlieren, was in Krisenzeiten unvorteilhaft wäre.

Freelens stellt eine Unterschriftenliste zur Verfügung, in der man gegen solche Machenschaften protestieren kann.

Ich möchte Euch bitten, diese Informationen weiter zu verbreiten, damit wir über die Öffentlichkeit Druck auf solche Arbeitsverschlechterungen ausüben und Flagge zeigen. Das Vernetzen, das Bloggen und Publizieren sind gute Plattformen Meinungen bzw. Kritiken Gestalt zu geben, Interessen zu vertreten und Ziele zu erreichen.

Bitte verbreitet diese Informationen über euren Blog, Facebook oder sonstige sozialen Netzwerke.

Liebe Fotografen, nutzt für Eure Vernetzung auch solche Netzwerke wie Twitter und unser Twitterverzeichnis für deutschsprachige Fotografen. Tragt euch einfach ein…

Fotograf-Kiel-Blog: Twitterverzeichnis für Fotografen

Links zum Artikel:
http://blog.freelens.com/2009/04/schlechte-jahreszeiten/ – http://www.picturetom.com/2009/04/14/freelens-presserklaerung-zu-den-neuen-vertraegen-des-jahreszeitenverlages/ – http://blog.freelens.com/appell/#usermessagea