Gastbeitrag von Matthias Vlasits:
Schon mal was von Camerabag gehört? Oder Format126, Tiltshiftgen oder Pro HDR?
Nein?
Dann seid ihr bei mir genau richtig. Ich möchte euch heute nämlich eine kleine andere Welt der digitalen Fotografie präsentieren.
Konkret handelt es sich beim heutigen Thema um „iPhoneography“, also Fotografie mit dem iPhone.
Gastbeitrag von Birgit-Cathrin Duval / Takkiwrites
Entfesseltes Blitzen mit Systemblitzen ist in den vergangenen Jahren sehr in Mode gekommen. Dementsprechend gibt es viele Blogs zum Thema – allen voran der Strobist-Blog von David Hobby.
Einen interessanten Ansatz bietet Zack Arias, Fotograf aus Atlanta, Georgia, USA mit seinem OneLight Worshop und der gleichnamigen DVD. Arias setzt seine Bildideen mit jeweils nur einem Blitzgerät um.
Gastbeitrag von Martin Hülle:
Es waren die ersten Tage des Jahres. Tief Daisy stand noch bevor und an den Küsten wütete noch nicht der Sturm, der wenig später an der Ostsee Deiche einzubrechen drohte. Zu dieser Zeit reiste ich mit meiner Freundin Nina Wilms an die ostfriesische Nordseeküste, wo zwar schon einiger Schnee lag, sich die Landschaft und das Meer ansonsten aber in aller Ruhe ausbreitete. (dort gibt es dann mehr Bilder der Reise zu sehen)
Wir hatten eine kleine Ferienwohnung in der Ostermarsch gemietet. Der Deich und das Wattenmeer waren nur wenige Minuten Fußweg entfernt und die im Winter besonders verschlafenen kleinen Häfen nicht viel weiter weg. In Greetsiel hielt das Eis die Fischkutter gefangen. Der Strand in Neuharlingersiel war trostlos und verlassen. Doch es war schön, sich den kalten Seewind um die Nase wehen zu lassen, durch frischen Schnee entlang der Küste zu laufen und hinaus auf das graue Meer zu blicken.
An einem der Tage fuhren wir mit der Fähre von Neßmersiel auf die Insel Baltrum, die kleinste der sieben dauerhaft bewohnten Ostfriesischen Inseln. Wie ausgestorben wirkte die Insel an diesem Januartag. Läden und Geschäfte im besiedelten Nordwestteil der Insel – dem „Westdorf“ und dem „Ostdorf“ – waren geschlossen. Hotels und Pensionen hatten ihre Jalousien heruntergelassen. Der Hund schien begraben. Nur die Wellen rollten unaufhörlich an den Strand des Nordseeheilbades, über das wir von der höchsten Erhebung der Insel blicken konnten – eine Aussichtsdüne in der Inselmitte mit 19,3 Metern Höhe.
Gezeitenabhängig wird Baltrum von Fährschiffen der 1928 gegründeten Reederei Baltrum-Linie angesteuert. Mit der Baltrum III ging es nach ein paar Stunden auf der Insel, in denen ich versuchte die winterlich verschlafene Stimmung in Bildern einzufangen, retour nach Neßmersiel. Während der 30-minütigen Überfahrt stand ich auf dem Außendeck des Schiffes und machte Aufnahmen des vorbeirauschenden Wassers. Als ich nach einer Weile aufblickte, waren wir gerade daran ein kleines Boot zu überholen, das in den Wellen der Fähre auf und ab tanzte. Mir schoss eine Bildidee in den Sinn: Das Boot und die Meereswellen in Geschwindigkeit und Harmonie vereint. Um die gewollte Bewegungsunschärfe und einen Wischeffekt zu erzielen, brauchte ich eine lange Belichtungszeit. Rasch stellte ich die ISO-Zahl auf niedrige 200 und die Blende auf 22. So bekam ich um kurz vor 16 Uhr, wo zu dieser Jahreszeit die Dämmerung bereits nahte, bei 170 mm Brennweite eine Zeit von 1/2 Sekunde. Lang genug, um bei all der Schaukelei und dem Fahrttempo die gewünschte Bilddarstellung zu erzielen. Aber es blieb nur Zeit für wenige Auslösungen – schnell war das kleine Boot hinter der Fähre und aus meinem Blickfeld verschwunden.
Einige der Bilder, wo der Mast abgeschnitten oder das Wellenspiel unzureichend war, konnte ich sofort in den Papierkorb werfen. Doch bei einem Foto stimmte die Dynamik. Und es vereinte die Tristesse und die abweisende Dunkelheit eines wolkenverhangenen Wintermeeres mit dem scheinbaren Überlebenskampf eines Schiffes inmitten der grauen Eintönigkeit. Das Bild des kleinen Bootes ist ein Sinnbild dieses Tages auf der Insel Baltrum: Ein verschwommener Horizont, ohne Aussicht und Anhaltspunkte. Ein aufgewühltes Meer, welches den Gang der Zeit bestimmt. Und inmitten der Mensch, der sich darin behauptet.
Schlusswort: Die Nachbearbeitung des Fotos war schnell erledigt. Etwas Verzeichnungskorrektur (ein „Suppenzoom“ lässt Grüßen), Kontrastanhebung und Tonwertkorrektur. Fertig.
Über Martin Hülle:
Martin ist seit vielen Jahren als freier Fotograf, Autor und Reisejournalist tätig. Er ist ein Freund nordischer Landschaften, unternimmt Expeditionen ins ewige Eis und fotografiert und schreibt für Magazine im In- und Ausland.
Über die Fotografie und das Reisen bloggt er unter: www.martin-huelle.de/blog
Wer auf dem Laufenden sein möchte, sollte auch seinen Tweets folgen unter: http://twitter.com/MartinHuelle
Gastbeitrag von Jens Scheider
Fotografieren an sich ist mit dem Siegeszug der Digitalfototechnik und der Bezahlbarkeit gutem Equipments zu einem Tummelfeld auch derer geworden, die sich bislang nicht recht an das Thema Fotografie gewagt haben. Das ist gut so und sollte auch so bleiben. Allerdings trägt die verbreitete Equipmentsucht auch manchmal menschlich zweifelhafte Züge. Über die man in den allermeisten Fällen zum Glück hinwegsehen kann oder mit einem Lächeln quittiert.
So mir vor ein paar Tagen passiert als ich für ein Printprojekt auf der “Jagd” nach einem Foto von einer Möwe war. Und direkt an Usedoms Küste nutzte ich die Chance die gängigen Stockfotoagenturen zu ignorieren und statt dessen mich selbst auf Motivsuche zu begeben.
Gesagt getan. Freitagabend… Endlich mal kein Regen sondern schöne Abendsonne… Wo ist die Chance am Größten, Möwen zu erwischen und das ohne immensen Aufwand? Richtig…an einer gut von Urlaubern frequentierten Seebrücke. Also Auto abgestellt und nach Zinnowitz an den Strand gelaufen. Direkt zur Seebrücke… Und wie bestellt war sie da, die Gruppe Urlauber, die da auf der Seebrücke in Ufernähe stand und diverse Möwen mit Weißbrot fütterte. Ich mich direkt an die Wasserlinie unterhalb der Seebrücke begeben, die Kamera fertig gemacht und mich entspannt in den Strandsand drapiert und auf Fotogelegenheiten gewartet. Die dann auch kamen, was die paar Beispielbilder hier zeigen sollen:
Nebenbei wanderte mein Blick ein paar Mal auf die Seebrücke. Ich musste ja sicherstellen, dass meine Lockvögel, die Seevögel auch weiter fütterten. Dabei fielen mir schon von Anfang an Objektive ins Auge die jenseits der 300mm Brennweite waren und gruppiert über das Geländer der Seebrücke ragten… Ich wunderte mich, wie man den Versuch starten wollte, von der erhöhten Position aus ein gutes Bild der Seevögel einzufangen….
So saß ich da unten schon um die 30 Minuten und machte neben den Fotos für das Printprojekt auch noch diverse einfach so, weil ich Spaß dran hatte und die Lachmöwen schienen einen definitiv fotogenen Abend zu haben.
Ich hab dann nach weiteren Fotos mal einen Blick rechts neben mich geworfen und siehe da… Die Telekanonen von vor ein paar Minuten müssen gemerkt haben, dass ich den besseren Standpunkt gewählt hatte und waren auf einmal neben mir aufgereiht wie an einer Schnur…leider habe ich das nicht fotografiert…weil mir die ganze Begebenheit erst nachträglich so durch den Kopf ging. Ich war in dem Moment eigentlich nur vertieft in die Fotos von den Möwen.
Seltsamerweise scheint einigen wenigen mit dem materiellen Wert der Kameraausrüstung einiges an Freundlichkeit verloren zu gehen… Ein freundliches Guten Abend meinerseits blieb leider unbeantwortet… Und so merkt man irgendwie recht schnell dass auch in der Gruppe der Fotografierenden man lieber unter “seinesgleichen” zu sein scheint und man sich wohl nur mit Leuten unterhält deren Equipment den gleichen Wert hat wie das des Anderen. Nunja… Solange dann jeder für sich glücklich wird, sollte mich das nicht weiter stören. Und so freue ich mich, dass ich dann die Chance bekomme auf der Seite eines von mir sehr respektierten und geschätzten Fotografen diese paar Zeilen zu schreiben. Danke an dieser Stelle schonmal an Olaf.
Ich jedenfalls hatte irgendwann an dem Abend, und das ging schneller als ich erwartet hatte, genug Fotos gemacht und habe es sogar mal geschafft die Bilder noch am gleichen Abend zu sortieren und zu archivieren, was mir im Allgemeinen eher schwer fällt, was mich dann jetzt an die Festplatte voll Fotos erinnert, die mal irgendwann meine Aufmerksamkeit bekommen sollten… 🙂
Ich heiße Jens Scheider, bin 33, beschäftige mich beruflich mit Werbedienstleistungen von Print bis Web. Fotografie ist neben dem beruflichen Aspekt seit ca. 15 Jahren vor allem Leidenschaft und Spaß an der Sache an sich. Darüberhinaus betreibe ich mit viel Spaß mein Weblog TEILEDEALER.com und bin viel und gern im Web und Reallife unterwegs.
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http://f-g-w.de
Ein bisschen fürchte ich mich. Nein, nicht vor dem Linksverkehr, eher vor dem Essen.
Nach England fahre ich für ein paar Wochen. Die Stippvisiten der letzten Jahre lassen mich Böses ahnen.
Die englische Küche war stets gräulich. Wahrlich kann das jeder bestätigen, der mal Rindfleisch auf einem Subway Sandwish sichtete.
Fürchten muss ich mich in England sicherlich auch, falls England gegen Deutschland spielt. Kann mir ein Fussballgott mal kurz sagen, wann das denkbar wäre? Hooligan ist nicht umsonst eine britische Wortschöpfung.
Ein bisschen komisch ist mir auch, weil ich das erste Mal seit der Geburt meines Sohnes alleine ohne Familie reise. Vermutlich werde ich deshalb wieder mehr schreiben, als in den letzten Jahren. Mal sehen…
Das Timing der Reise ist wieder perfekt für die Kieler Woche Flucht. Auch dieses Jahr entgehe ich dem Wahnsinn an der Hörn.
Sehr froh bin ich darüber, dass sich wieder einige Gastautoren gefunden haben, die Dich hier in der Zwischenzeit unterhalten. Vielen Dank an Euch, dass ihr hier die Fahnen hochhaltet.
Bis demnächst…