Sommerloch- Themen- Wettbewerb: Ich habe Nessi gesehen

Wenn ich mal durch die anderen deutschsprachigen Blogs zappe, dann ist doch bis auf wenige Ausnahmen nicht viel los. Ein klarer Fall von Sommerloch.

Das muss nicht sein…

Mir scheint es, als ob es Blogger noch nicht so richtig verstanden haben, Sommerlochthemen zu generieren.

Immerhin haben wir dieses Jahr die Wahl

Und einige Politikblogger und Socialmediablogger bemühen sich redlich, uns mit Wahlthemen zu unterhalten.

Aber so richtig unterhaltsam ist das Wahlgeschehen ja nun auch wieder nicht. Nein, wir Blogger benötigen echte Sommerlochthemen.

So ein Sommerlochthema hat ja vor allen Dingen zwei Funktionen:

  1. In einer Zeit, in der viele Verantwortliche und Akteure im Urlaub sind, produzieren diese auch wenig neue Inhalte. Dieses Inhaltsvakuum lässt sich hervorragend durch Sommerlochthemen füllen.
  2. Wer sich im Urlaub die Sonne auf den Bauch und Kopf scheinen lässt, der hat einen Hang zum Phlegma. Sommerlochthemen bringen ein ideales Maß an Sensation mit, um phlegmatische Urlauber in Bezug auf Medienkonsum zu aktivieren.

Ein gutes Sommerlochthema hat reißerische Inhalte und bringt hoffentlich ein Foto oder Bild mit. Und natürlich beansprucht es, nichts als die reine Wahrheit zu sein.

Wenn ich Dir jetzt erkläre, dass ich tatsächlich das Monster von Loch Ness fotografiert habe, dann glaubst Du mir das sicherlich nur, wenn ich Dir das Beweisfoto zeige.

Das Monster von Loch Ness

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Das Monster von Loch Ness © Olaf Bathke 2009

Und jetzt bist Du gefragt:

Generiere ein Sommerloch- Thema und gewinne ganz viel Aufmerksamkeit!

Sommerloch TÜV

Die kompetente Testcrew Thies Hagedorn von pluscodes.de und Olaf Bathke werden nach dem 13. September die Sommerlochthemen, die sich hier im Trackback wiederfinden lassen, auf Herz und Nieren prüfen. Idealerweise kann ich dann mit dieser Prüfung mein persönliches Spätsommerloch hier im Blog füllen und mich hoffentlich hervorragend von Dir unterhalten lassen.

Sam Abell – The Life of a Photograph

Wir befinden uns im Jahre 2009 n.Chr. Die ganze Fotowelt ist entzückt von Annie Leibovitzs Fotobuch „At Work“! Die ganze Fotowelt? Nein! Ein von unbeugsamen Fotografen beseeltes Völkchen hört nicht auf, der Werbe- Welt Widerstand zu leisten.

Schon Ende 2008 auf den Markt gekommen, seit Anfang 2009 auch bei Amazon Deutschland erhältlich, entzückt mich der neue Bildband The Life of a Photograph von Sam Abell.

Sam Abell – The Life of a Photograph

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„The Life of a Photograph“ würdigt das Dasein von Fotografien. Es beschäftigt sich damit, was Sam Abell als mittlerweile, angesehener Dozent darüber zu berichten weiß. Sam Abell wäre nicht Sam Abell, wenn er seine Arbeit nicht hintergründig präsentieren würde. Geschrieben wurde in dem Buch nämlich eher wenig. Vor allen Dingen zeigt Sam Abell als ehemaliger Fotojournalist vom National Geographic seine Fotos. Und das sehr durchdacht.

Das Buch ist irgendwie still. Stille kann ja eine Menge mit der Fotografie zu tun haben. Sam Abell verhält sich in der Öffentlichkeit ähnlich still, wie es seine Fotografien machen.

Das was er schreibt und zeigt, das hat aber Gewicht. Seine Bücher sind schnell out of print. Sein Erstlingswerk mußte ich vor einigen Jahren für 250$ aus den Staaten einfliegen lassen. Heute geht ein neues Exemplar für 1.158,74€ über den Ladentisch:

Ihr seht, wenn man die richtigen Fotobände sammelt, dann kann man die später mal für die Rente versetzen. 😉

„The Life of a Photograph“ stellt dar, wie es Sam Abell angeht, zu fotografieren.

Die einzelnen Kapitel gehen auf verschiedenste Herangehensweisen und Schwerpunkte ein. Ob es nun das Suchen eines Bildes ist, das Gestalten einer Szene, das Portrait oder auch das Erspähen von Gärten ist, Sam Abell zeigt auf, was er für wichtig hält.

The Life of a Photograph -lassen wir ihn selber zu Wort kommen:

Die ZEIT im Interview: Fotoblog

Schon eine Weile thront auf meiner Startseite ZEIT ONLINE und hat nach Jahren SPON abgelöst. Interessantweise stolperte ich über den Fotoblog von ZEIT ONLINE erst über den persönlichen Blog von Fabian Mohr. Begeistert von dem, was ich in dem Fotoblog von ZEIT ONLINE sah, habe ich Fabian Mohr um tiefere Einblicke in dieses Projekt gebeten:

Olaf Bathke: Wie finde ich von der ZEIT ONLINE Startseite meinen Weg zu dem Fotoblog?

Fabian Mohr: Good Point. Um ehrlich zu sein, ist uns die ersten Tage nicht weiter aufgefallen, dass wir keinen Teaser auf der Homepage hatten – wir haben es nur kurz getwittert und ab da war es ein erstaunlicher Selbstläufer. Das Fotoblog wird künftig aber regelmäßig in der “Drehscheibe” auf der Startseite auftauchen und in den Blog-Teasern.

Wie kann man die Zielgruppe dieses Fotoblogs beschreiben?

Wenn wir es schaffen, ein paar Leute mehr für gute Fotografie zu begeistern, wäre das wirklich fein. Eine Zielgruppe im engeren Sinn, für die das Fotoblog speziell konfektioniert wird, gibt es aber nicht.

Nach welchen Kriterien kommen die Fotos in den Blog?

Das ist schon deshalb schwer zu beantworten, weil das Fotoblog ein kollektives Ding ist, an dem mehrere Kolleginnen/Kollegen bei ZEIT ONLINE mitarbeiten. Genau da liegt auch der Reiz – ehrlich gesagt hoffe ich sogar, dass wir uns anhand einzelner Bilder über diese Kriterien auseinandersetzen werden. Wenn es so etwas wie einen gemeinsamen Nenner gibt, dann sicher den naheliegendsten – nur Bilder, die uns überzeugen.

Wie viel Platz hat das Wort in dem Fotoblog?

Wer etwas zu “seinen” Bildern schreiben will – fein. Oft reichen auch knappe Bildunterschriften. Es gibt da kein Dogma.

Wie offen ist der Fotoblog von ZEIT ONLINE in die deutsche Blogosphäre?

Im Netz gibt es ein faszinierendes Ökosystem rund um das Thema Fotografie. Im Prinzip sehen wir uns als einen kleinen, bunten Stein in einem sehr großen Mosaik. Was in den ersten Tagen vielleicht noch nicht so deutlich wurde – es geht uns nicht allein darum, (oft
großformatige) Bilder in unserem Fotoblog zu zeigen. Wir wollen auch immer wieder auf sehenswerte Fotografie im Netz hinweisen. Ob das dann im Kontext eines Blogs stattfindet, auf das wir linken oder bei anderen Medien, bei Bildagenturen oder z.B. auf einzelnen Flickr-Accounts, ist für uns nicht so entscheidend.

ZEIT ONLINE kann sich ja mit einer aktiven Community schmücken. Wie sähe eine Förderung von Bürgerjournalismus unter dem Aspekt der Fotografie aus?

Dass “Bürgerjournalisten” oder “Bürgerfotografen” (diese Worte hören sich seltsam an) überhaupt Förderung von klassischen Medien benötigen, leuchtet mir nicht ganz ein. Wer selber etwas auf die Beine stellen will – Webspace kostet 5 Euro im Monat, ein Flickr Pro Account 24 USD im Jahr. Ich kenne einfach kein Beispiel, wo “betreutes Publizieren”
zu wirklich guten Ergebnissen geführt hat. Wenn du gut bist, mach es allein. Die gesamte Infrastruktur liegt in deiner Hand.

Welchen Wert wird das Foto im Journalismus des 21. Jahrhunderts haben?

Denselben hohen, den es schon immer hatte.

Auf welche Entwicklungen hat sich die Pressefotografie in den nächsten Jahren einzustellen?

Mehr Konkurrenz, mehr Vielfalt. Weniger Fotografen, die alleine von Fotografie leben können. Mit welcher Kamera man fotografiert und was sie kostet, wird immer unwichtiger.

Welches ist für Dich das bedeutendste Foto, das ihr in dem Fotoblog veröffentlicht habt und warum ist es für Dich so bedeutend?

Bedeutend ist vielleicht etwas hochgegriffen für ein kleines Fotoblog, das seit einigen Tagen live ist. Aber ein Bild von Omer Messinger, das Nele Heitmeyer gebloggt hat, beeindruckt mich sehr – zwei israelische Senioren, die in Seelenruhe ihr Frühstück nehmen, während auf dem Boden noch die Scherben des letzten Raketenangriffs liegen.

Welche Ziele habt ihr für 2009?

Noch ein paar gute Fotos zeigen. Und Urlaub wäre wirklich klasse.

Vielen Dank, für die Beantwortung dieser Fragen und viel Erfolg für die kommende Zeit.


Links zu diesem Artikel: http://blog.zeit.de/fotoblog/ – http://www.fabianmohr.de/iso800/

Jäger und Sammler von besonderen Geschichten: Spannungsverhältnis Fotograf und Reporter

olaf-bathke-fuer-mareOlaf Bathke für das Fotomagazin mare

Es ist spannend, wenn Praktiker von Ihrer Arbeit berichten. Der Fotograf Maurice Weis von der Agentur Ostkreuz und der Reporter Alexander Smoltczyk hatten vor einigen Monaten die Gelegenheit im Reporter-Forum Workshop interessante Einblicke in ihre Zusammenarbeit zu geben.

Eine gute Gelegenheit!

Die beiden Jäger und Sammler gehen sehr umfangreich auf die Bedeutung eines Fotos in der Reportage ein. Wie man das Spannungsverhältnis und die gegenseitige Unerträglichkeit effektiv nutzt, wird ebenfalls erläutert. Wir erfahren zudem, dass Qualität auch etwas mit Bezahlung zu tun hat. Wer hätte es gedacht! 🙂

Unerträglich und dennoch unterhaltsam sind einige moralische Wortbeiträge im Publikum, ebenso ein gewisser Kultur Chauvinismus des Herrn Smoltczyk. Die Entschuldigung wirkt nicht authentisch ist nur schwer anzunehmen.

Was meint ihr dazu? Habt ihr Erfahrungen mit der Reportage?

Weitere Beiträge findet ihr hier: http://www.reporter-forum.de/index.php?id=133

Den interessanten Podcast findet ihr hier:

http://www.reporter-forum.de/fileadmin/reporterforum/rf08workshopmp3/Smoltczyk%201.mp3

http://www.reporter-forum.de/fileadmin/reporterforum/rf08workshopmp3/Smoltczyk%202.mp3