Der Jahreszeiten Verlag und die Verträge für Fotografen
Die Bedingungen für Fotografen werden von Jahr zu Jahr schlechter. Gerade in der Zusammenarbeit mit den Printmedien. Der Jahreszeiten Verlag („Für Sie“, „Petra“, „Selber machen“, „Merian“, „Der Feinschmecker“, „Architektur und Wohnen“ u.a.) ist gerade wegen seiner Vertragspolitik in den Schlagzeilen. Den Aktivitäten von freelens ist es zu verdanken, dass die Vertragspolitik des Jahreszeiten Verlages die Öffentlichkeit bekommt, die sie zurzeit verdient.
Fotografen bekommen seit März in der Zusammenarbeit mit dem Verlag einen Vertrag unter die Nase gehalten, der Urheberrechte untergräbt und die Übertragung von Nutzungsrechten nicht angemessen entlohnt. Freelens hat darüber ausgiebig berichtet. Eine gute Zusammenfassung der Problematik findet ihr auch bei picturetom, hier ein kurzer Auszug:
„So versucht der Jahreszeiten Verlag (kurz Jalag) sich das Eigentumsrecht an dem gelieferten Original-Bildmaterial anzueignen – und zwar an allen während eines Auftrages aufgenommenen Fotos. Mit Hilfe von Vertragsklauseln sollen die Fotoschaffenden auch gleich dem gesetzlich verbrieften Bestimmungsrecht über die Verwendung ihrer Fotos entledigt werden. Denn nur noch der Verlag könnte dann ausschließlich über die Nutzung entscheiden. … Zudem verbindet der Verlag mit seinen Aufträgen eine Zwangssyndizierung – behält sich also die ausschließliche weitere Vermarktung vor. Bei den heutigen Honoraren gehört die Archivverwertung wesentlich zur Existenzgrundlage von Fotojournalisten. Diese Zweitvermarktung haben die meisten Fotografen seit langem in die Hände von Bildagenturen gegeben, an die sie vertraglich gebunden sind.“
Im Zeitalter des Zeitungssterbens sollte man besser auf Qualität setzen für eine Konsolidierung (wenn man die Kommentare bei freelense liest, so geht es wohl nicht nur um Konsolidierung). Solche Verschlechterung von Arbeitsbedingen kann nicht gut sein.
Eine Zeitung hätte auch einen Ruf zu verlieren, was in Krisenzeiten unvorteilhaft wäre.
Freelens stellt eine Unterschriftenliste zur Verfügung, in der man gegen solche Machenschaften protestieren kann.
Ich möchte Euch bitten, diese Informationen weiter zu verbreiten, damit wir über die Öffentlichkeit Druck auf solche Arbeitsverschlechterungen ausüben und Flagge zeigen. Das Vernetzen, das Bloggen und Publizieren sind gute Plattformen Meinungen bzw. Kritiken Gestalt zu geben, Interessen zu vertreten und Ziele zu erreichen.
Bitte verbreitet diese Informationen über euren Blog, Facebook oder sonstige sozialen Netzwerke.
Liebe Fotografen, nutzt für Eure Vernetzung auch solche Netzwerke wie Twitter und unser Twitterverzeichnis für deutschsprachige Fotografen. Tragt euch einfach ein…
Links zum Artikel:
http://blog.freelens.com/2009/04/schlechte-jahreszeiten/ – http://www.picturetom.com/2009/04/14/freelens-presserklaerung-zu-den-neuen-vertraegen-des-jahreszeitenverlages/ – http://blog.freelens.com/appell/#usermessagea
2009/04/20 at 07:15
TeaTime
Die Unterschriftenliste boomt.
Über 1.500 Unterschriften und dank Blogs, Twitter & Co sind jetzt auch ausländische Fotografenverbände und Fotografen darauf Aufmerksam geworden und unterstützen uns durch ihre Unterschrift.
2009/04/20 at 15:22
Olaf Bathke
@Teatime: Ja,ich bin gespannt, wann ich von derem EInlenken berichten kann…
Pingback: Ralf Noehmer
2009/04/17 at 11:11
Christoph
@ Olaf
Ich dachte dabei an Ostkreuz … träume aber eher von einer offeneren Struktur 😉
2009/04/16 at 06:35
Christian Rohweder
Ich finds echt eine Frechheit, was die Verlage stellenweise an Verträgen versuchen den Leuten unterzujubeln. Das gilt übrigens nicht nur für den Fotobereich. Ich gehe jetzt mal die Unterschriftenliste unterschreiben.
2009/04/16 at 05:37
Olaf Bathke
@knips: unten findest Du, wie immer, die Links zu dem Artikel…
2009/04/15 at 22:01
knips
Geht auf freelens.com, dort dem link zum blog folgen.
2009/04/15 at 19:38
Christoph
@Puh,
keine Abnahme 😉
Hmm wird wohl wieder Zeit eine mächtige Bildagentur auf Genossenschaftsbasis zu gründen … um damit Marktmacht zu demonstrieren…
2009/04/15 at 20:28
Olaf Bathke
@Puh: Ja, so sollte ein Ratschlag lauten
@Achim: Ja, das ist auch ein wichtiger Aspekt von der Öffentlichkeitsarbeit.
@Christoph: Wieder?
2009/04/15 at 19:32
Achim
@Puh: Das machen ja auch sehr viele Fotografen. Aber keine Unterschrift, kein Auftrag. Und sollte der JALAG versuchen neue Fotografen, mit dem er bisher nicht zusammen gearbeitet hat, zu beauftragen, sollten die nicht nur Bescheid wissen, was ihnen da vorgelegt wird, sondern auch warum sie einen Auftrag bekommen sollen.
Pingback: Johannes Müller
Pingback: Thomas Off
Pingback: Chris. Hockenberger
Pingback: Dirk Brockhausen
Pingback: Bastian Greshake
Pingback: frischebriese
Pingback: Jens Schwehn
Pingback: LarsHuluk
Pingback: medium magazin
2009/04/15 at 16:19
Puh
Ähm, wie wäre es einfach diesen Vertrag nicht zu unterschreiben?