Entscheidende Faktoren für die Qualität eines Fotos

@KRAER_ONE fragte mich via Twitter, ob die Kamera xyz für den semiprofessionellen Einstieg geeignet sei?

Derartige Fragen bekomme ich öfter mal auf diversen Kanälen gestellt.

Die Eignung von Gerätschaften ist letztendlich eine Frage der benötigten Qualität von Fotos. Ich antworte auf solchen Fragen zunächst einmal theoretisch, da ich unmöglich alle Kameraausrüstungsgegenstände kennen kann.

Diesbezüglich unterscheide ich zwischen der technischen und der kreativen Qualität eines Fotos. Die technische Qualität wird von technischen Faktoren bestimmt, die kreative Qualität von kreativen Faktoren.

Die grundlegenden Faktoren für eine technische Qualität

Die technische Qualität ordne ich beim Kauf von digitaler Kameraausrüstung grundlegend den folgenden Faktoren zu:

30% = Kamera

Eine Kamera ist die Grundlage dafür, dass Fotos überhaupt entstehen. Sie hat Funktionen und Einstellmöglichkeiten. Funktionen müssen vorhanden sein, sie müssen „funktionieren“, man muss wissen, ob man sie benötigt. Ich benötige z.B. keinen Aufklappblitz und auch keine Kreativeinstellungen an der Kamera. Ich benötige allerdings eine vollwertige „35mm“ Darstellung und möchte nicht gecropt fotografieren. Entscheidend für die Qualität wäre vor allen Dingen die Bilddarstellung (Bildgröße, Rauschen, Artefakte und anderes). In der analogen Fotografie habe ich früher der Kamera immer 10% zugesprochen und einem Film die anderen 20%.

60%=Objektiv

Ein Objektiv bestimmt den Großteil der technischen Qualität. Wesentlich mehr, als eine Kamera. Das Objektiv ist entscheidend in Bezug auf die Einsatzfähigkeit einer Kamera, die Brennweite, die Lichtstärke, das Bokeh, die Farben, den Kontrast, die Schnelligkeit, die Robustheit und anderes. Fotografie hat etwas mit Licht zu tun und wesentlich mehr Elemente eines Objektivs haben einen entscheidenden Einfluss auf das Licht, als es die Kamera hat.

10%=Peripherie

Damit sind Filter, Stative, Kabelauslöser, Speicherkarten, Taschen und noch weitere Gadgets gemeint, die man in irgendeiner Weise benötigen könnte. (Jetzt könnte man sich natürlich streiten, ob ein Stativ den gleichen Wert hätte, wie eine Speicherkarte, wir machen es aber nicht… 😉 )

Daraus lässt sich ableiten: Die Investition in eine Kamera ist wichtig. Wichtiger ist es aber, Geld für gute Objektive anzusparen.

Auf die Gefahr hin, dass ich missverstanden werde: Man kann auch mit Amateurausrüstung tolle Fotos machen! Jedoch sollte man für einen semiprofessionellen Einstieg die Möglichkeit haben, einem Kunden oder sich selber mit der optimalen technischen Qualität zu beglücken.

Der eigentlich unwichtigste Faktor für technische Qualität

Die Bildbearbeitungssoftware ist natürlich auch ein Faktor für die technische Qualität eines Fotos. Sie liefert zudem eine wichtige Grundlage für Kreativität. Bildbearbeitung ist aber mehr Grundlage, als dass sie einen wirklich entscheidenden Einfluss auf technische Qualität hat. Letztendlich sind alle Bildbearbeitungsprogramme dieser Welt nur in der Lage, Einsen und Nullen nach bestimmten Algorithmen zu verändern.

Meines Erachtens wird dieser Punkt derartig überbewertet, dass ich ihm möglichst wenig Beachtung schenken möchte. Kreative Möglichkeiten zu haben, ist natürlich ein wichtiger Punkt. Schwarz/Weiß Fotos kommen nicht wirklich sinnvoll und HDR Fotos kommen überhaupt noch nicht richtig aus SLR Kameras. Es ist jedoch bezeichnend, dass mich mehr Fragen nach meinen Bildbearbeitungsroutinen ereilen, als nach der Kameraausrüstung oder gar nach der Art und Weise, wie ich ein Foto gemacht habe.

Ich betone es immer wieder: Geht mit Eurer Kamera lieber raus in die Natur oder schnappt Euch ein Modell und macht Fotos, als Stunden vor dem PC zu vertrödeln.

Der Boost für qualitativen Overflow: Kreative Faktoren

Bis hierhin unterhalte ich mich vielmehr gelangweilt über die Fotografie. Nun wird es spannend: Während ich technische Faktoren eher als Grundlage für eine Qualität ansehe, so sehe ich kreative Faktoren als Multiplikatoren für die Qualität von Fotos. Ich werde mich an dieser Stelle allerdings kurz halten. Über die kreativen Faktoren schreibe ich ja grundsätzlich in diesem Blog. Abonniert einfach meinen RSS Feed und ihr seid regelmäßig informiert. (oben rechts im Menü auf das Feedsymbol klicken)

Kameras, Objektive, Filter und bestimmte Software können sich theoretisch alle zulegen. Die, durch diese Hard- und Software bestimmte, Qualität, kann rein theoretisch jeder erschaffen. Der Besitz solcher technischen Geräte garantiert aber noch lange nicht ein gutes Bild oder eine gute Arbeitsleistung als Fotograf. Das machen eher kreative Faktoren.

Die Kreativität ist vielseitig, ja fast unerschöpflich. Kreative Faktoren bestimmen einen Stil, eine Abgrenzung von anderen und letztendlich den Erfolg.

Es ist die persönliche Vision, es ist das Gestalten eines Bildausschnitts, es ist das persönliche Vorgehen, die Begeisterungsfähigkeit, der Ideenreichtum, die Art zu kommunizieren und noch viele weitere Faktoren, mit denen man sich auseinandersetzen sollte, wenn man den eigenen Fotos eine Qualität geben will, wenn man einen Erfolg mit dem Fotografieren haben möchte. Kreativität kostet zudem nicht so viel, wie eine Canon 1Ds mark III und jeder kann Sie sich erarbeiten.

Was in meinem Herzen und in meinem Kopf ist, das macht ein Foto einzigartig und wertvoll und es hat einen eingebauten Kopierschutz.

Die dicke Dosis Deutscher Fotoblogs

Wenn der Vernetzungskünstler Martin Gommel deutsche Fotoblogger aufruft, sich zu zeigen, dann g(r)ommelt sein Ruf noch in den letzten Nieschen der deutschen Fotobloggosphär. [Der Witz mit dem “R” ist leider nicht mehr witzig 😉 ]

Nun g(r)ommelt es auch auf OlafBathke.de, denn seine Auflistung von den “Fotografie Blogs (deutschsprachig)”  ist fertig und dort findet sich jede Menge Futter für den Feedreeder.

Alle Leser von OlafBathke.de haben jetzt zahreiche Gründe, täglich noch mehr Zeit am Computer zu verbringen. Klickt man die Liste von Martin durch, so lassen sich dort zahlreiche Informationsperlen erfischen. Die tägliche Dosis reinster Fotoinformationen.

Aber vergessen wir nicht die anderen Dealer:

Gleicht Martins Auflistung “Fotografie Blogs (deutschsprachig)” eher einer Amphetamindosis für den fotophilen Leser, so wirkt Ralf-Jürgens Liste “Deutsche Blogs über Fotografie” auf Photoappar.at fast schon wie ein Opiumdepot. Ralf-Jürgen pflegt nämlich seine Liste permanent, während Martin Grommel seine Auflistung in unregelmässigen Abständen gründlich – und das Netz durchdringend – neu aufbaut. Wer also mit seiner eigenen Vernetzung nicht bis zum nächsten Aufruf von Martin warten möchte, der kann sich ganz einfach bei Ralf Jürgen anmelden.

Den beiden sollten wir wirklich dankbar sein! Vernetzung ist eine wichtige Sache für uns Blogger und als Tierpfleger von fotografierenden Spatzen weiß ich, dass solche Listen Arbeit bedeuten, Arbeit, die natürlich Spass bereitet.

Redaktionspausen überleben

Wir sind wieder heil von dem Dänemarkkurztrip zurückgekehrt.

Zunächst zu die guten Nachrichten: Wir haben uns hervorragend erholt. Das Reisen mit dem Bus hat dieses Jahr noch reibungsloser funktioniert, als noch im letzten Jahr. Wir konnten viele Handgriffe optimieren und haben so eine Menge Zeit gespart. Eine kleine Übung für eine größere Reise im Sommer und ich denke, wir können uns schon heute auf die nächste Tour freuen.

Mittlerweile freue ich mich über den Wechsel vom Motorrad zum Bus. Unser Sohn ist jetzt 1,5 Jahre alt und fand sich schneller im Bus zurecht, als wir es taten. Reisen mit Kindern, ist anders, aber ich behaupte mal, es ist intensiver und interessanter.

Kommen wir zu der schlechten Nachricht: Eigentlich habe ich kein richtig gutes Landschaftsfoto mit nach Hause gebracht und ich bin auch ein bisschen deprimiert darüber. Das kenne ich so eigentlich nicht.

Die Schuld gilt es eher im Wetter zu suchen, als in unserem Vorgehen und Reiseverhalten. Wir hatten mehrere Tage graue Wintersuppe, in der ich nicht arbeiten mag. Sonnenlicht führte eher zu den typischen Nebelbänken an der Küste, als zu traumhaften Sonnenauf- oder Untergängen. Dänemark ist zudem auch nicht so einfach für einen Kieler Fotografen. Das Königsreich ist meiner Heimat doch sehr ähnlich und das macht es schwer, das besonders Dänische zu fotografieren.

Meine Entscheidung, an Wochenenden und auf längeren Reisen eine Blog- Redaktionspause einzulegen, das kann ich nicht bereuen. Manchmal muss man mal richtig abschalten, um wieder auf neue Ideen zu kommen.

Ich freue mich, dass mir der Großteil meiner Feedabonennten die Treue gehalten hat und verspreche fortan wieder mit spannenden Blogbeiträgen über das Machen von Fotos zu unterhalten.