Wann ist man ein richtiger Profi?
Der Fall Leo
Leo ist Profi. Er erledigt schwierige Aufgaben prompt, effektiv und zuverlässig. Er kann etwas, was man anderen in seinem Berufsfeld nicht zutrauen würde. Und deshalb ist er sehr gefragt.
Sein Erfolgsrezept: Optimieren, optimieren, optimieren.
Selbst wenn er nur noch schlechte Tage hätte, sein Ruf eilt ihm voraus, Leo bleibt Legende.
Einkommen
Und er nimmt Geld für seine Leistung, viel Geld! Er kann es sich leisten! Seine Kunden sind nicht so preisbewusst. Sie sind auf die Leistung fixiert. Leos Leistung wissen Sie zu schätzen, deshalb geben Sie Leo so viel Geld. Leo lächelt über Berufskollegen, die sich weit unter Preis verkaufen. Es gibt nur wenig Platz auf der Spitze der Gehaltspyramide, Leo hat sie bis nach ganz oben erklommen.
Und weil seine Kunden so viel Geld ausgeben, würden sie kaum seine Leistung in Frage stellen. Wer will sich bei einem so großen Loch im Geldbeutel schon eingestehen, dass er einen Fehler gemacht hat, dass das Ergebnis nicht so optimal ist. Vor Leo hat man zudem Respekt. Leo kritisieren, dazu bedarf es schon eine Menge Mut.
Ethos
Leo besitzt ein hohes Maß an Berufsethos: Regeln und ungeschriebene Gesetze, er kennt Sie alle. Und er nutzt jede Gelegenheit, sein Berufsethos vor sich herzutragen, jeder soll es sehen.
Leo hat keine Angst vor Nähe. Für ein optimales Ergebnis geht er dicht ran, richtig dicht ran. Früher waren seine Werkzeuge nur auf die Arbeit in der Distanz ausgelegt. Eher unbewusst, hatte er doch früher noch Angst vor den Aufträgen.
Ausbildung
Seine Ausbildung ist ein Geheimnis. Kein Kunde ist jemals auf die Idee gekommen, ihn zu fragen, wo er seinen Beruf erlernt hat und was er für einen Abschluss hat. Leo strahlt so eine Souveränität aus, dass seine Ausbildung niemals Thema sein wird.
Aura
Erfahren mal Menschen im Privaten von seiner Profession, so verneigen sie sich sofort angesichts der Aura großen Prestiges. Leo mag das nicht. Allerdings soll es Mitbewerber geben, denen das sehr gefallen würde. Ein wahrer Profi, so Leo, ist leise und still.
Im unmittelbaren Umfeld seiner Profession, ist Leo eher einsam. Er hat einfach keine Zeit für Smalltalk mit Mitbewerbern und er möchte auch nicht so viel von seinem Spezialwissen preisgeben. Allzu Neugierige könnten sich etwas abgucken und ihn womöglich kopieren. Wenn er mal kopiert wird, dann nur dilettantisch.
Ausrüstung
Seine Werkzeuge und Instrumentarien sind die Besten auf dem Markt! Er muss auf sie vertrauen. Er kann sie sich leisten. Es gibt Kollegen, die besitzen die gleichen Geräte, aber nur Leo öffnet mit Ihnen Türen in Gefilde, die anderen für immer verschlossen bleiben.
Wichtige Dinge hat er gelernt:
- Wie man in entscheidenden Momenten einen Fuß in die Tür kriegt.
- Wie Durchsetzungskraft ans Ziel führt.
- Wie man mit zahlungsunwilligen Kunden umgeht.
An Leos Arbeit wird sich gemessen. Es soll schon Kunden gegeben haben, die einen Mitbewerber für weniger Geld engagiert haben. Nun sind sie todunglücklich angesichts der schlechten Leistung des Mitbewerbers. Über Leos Lippen läuft ein Lächeln, wenn er von solchen Enttäuschungen erfährt.
Und was meinst Du, wann ist man ein Profi?
2012/03/10 at 07:37
demet
i really liked your blog visually. for the content i cant comment cause i dont know german 🙂 but good. congr. demet
2012/03/10 at 10:32
Olaf Bathke
Demet: The design hasn’t help you to discover the english part of the HP?
2011/04/20 at 12:34
Sven
Ich mag dazu “the War of Art” von Steven Pressfield, ein kleines Buch in dem geschrieben wird was den Unterschied zwischen Profi & Amateur ausmacht. Ein Amateur ist jemand, der etwas nicht genug liebt um es professionell zu betreiben und seine ganze Zeit und Energie zu investieren.
2011/04/18 at 09:39
Niels
Ein professionelles Foto entsteht: wenn Herz, Verstand und Kamera in die gleiche Richtung schauen. Und der “Profie” kann auch die Richtung bestimmen.
2011/04/12 at 12:30
Volker
Hallo,
ich würde den Begriff Profi auch nur als Bezeichnung sehen, für jemanden der mit der entsprechenden Tätigkeit seinen Lebensunterhalt verdient.
Profi bedeutet für mich nicht gut oder schlecht. Auf die Fotografie bezogen, bedeutet das für mich, dass es durchaus Menschen gibt, die mit relativ schlechten Bilder ihr Geld verdienen (sie können sich vielleicht besonders gut verkaufen).
In anderen Bereichen ist es doch ähnlich. So gibt es durchaus Menschen, die besser anstreichen können als der “Maler(meister)”.
Gruß
Volker
2011/04/12 at 11:54
Nils Luther
Für mich sagt der Begriff “Profi” nicht mehr aus, als das derjenige damit seine Brötchen verdienen muss. Es gibt viele Amateure und viel Profis. Leider sind viele Profis keine Amateure (der Wortherkunft nach: Amatuer=Liebhaber) so das vieles technisch perfekt aber dann doch irgendwo zum perfekten ganzen die Liebe fehlt.
2011/04/12 at 11:32
Alexander Spanke
Profi – ein schwer zu definierendes Wort. Häufig lese ich wie bei Christian, das man ein Profi ist wenn man davon lebt. Abgesehen von dieser Definition, die ich durchaus für richtig halte, ist da für mich noch die eher emotionale Definition.
Ich persönlich würde den Begriff Profi emotional so definieren, dass man weiß was man tut, die Situation also steht unter Kontrolle hat.
Auch wenn ich es schaffe davon zu leben bzw. für einen Auftrag bezahlt zu werden, bei meinen Shootings aber immer ins Blaue hinein schieße und meist nur Glück habe gute bzw. akzeptable Arbeit abzuliefern bin ich kein Profi.
2011/04/12 at 11:25
Christoph
Ich mag den Begriff “Profi”. Er drückt aus, dass jemand sich professionell verhält. Ich denke, die “Pointe” fehlt, weil es sich hier um ein Profil handelt. 😉
Leo ist meiner Meinung nach kein Profi. Ein Profi zeichnet, wie oben bereits gesagt, durch professionelles Verhalten aus. Im Bereich wirtschaftlichen Erfolgs könnte man meinen, dass Leo ein Profi ist, denn er scheint ja erfolgreich zu sein. Das bedingt, dass er seine Leistung auch entsprechend verkaufen kann, seine Nische gefunden hat oder einfach eine sehr gute Mundpropaganda aufgebaut hat, die sich von alleine trägt.
Aber ein Profi, zum Beispiel im Bereich Fotografie, zeichnet sich auch aus, dass er transparent arbeitet. Er muss sein Können nicht verstecken. Er lehrt andere an, lässt sich immer wieder Neues, oder auch Altes, zeigen, ist offen immer wieder andere Wege in seiner “Profession” zu begehen. Ein Profi wurde, wie auch immer, ausgebildet, hat mal mit einem schon Ausgebildeten gearbeitet und sich dort das tägliche Handwerk zeigen und beibringen lassen. Ein Profi kennt die Routine, den Alltag seines Berufs. Ein Profi zeigt Leidenschaft für seine Arbeit. Er zeigt seine Werke gerne und erklärt auch gerne, wie sie entstanden sind.
Meine ehemaligen Vorgesetzten bei der Marine waren echte Profis. Beide waren sie Foto-Meister und erfüllten die oben genannten Merkmale. Mal nebenbei, ist hier in der Blogosphäre die “Profi-Woche” ausgebrochen?
2011/04/11 at 23:47
Christian Rohweder
Irgendwie vermisse ich die Pointe auch. Ansonsten ist man dann Profi, wenn man von der Tätigkeit die man ausübt, lebt. Ich mag den Begriff “Profi” nicht sonderlich. Er ist in meinen Augen total abgegriffen.
2011/04/11 at 21:06
Sam
Ich hab das Gefühl, dass da noch eine Pointe am Ende fehlt?