3 Comments

  1. 2009/11/28 at 02:13

    Guido

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    Mal abgesehen davon, dass der in einer Geschwindigkeit spricht, in der ich kaum noch was verstehe, macht der ja so richtig wilde Sachen, die ich mir nie zutrauen würde. Das “beste” Mißgeschick auf unserer diesjährigen Reise durch das südliche Afrika war Folgendes (Teil des Reiseberichtes):

    Wir wollen nach 2 Tagen die Khumaga Campsite verlassen. Sohnemann (damals 13 Monate) sitzt schon im Autokindersitz und spielt mit dem Autoschlüssel. Den brauche ich jetzt. Sohnemann sieht das anders und fängt an zu weinen. Nützt nix. Papa braucht den Schlüssel zum Autofahren. Jetzt schnell noch den Grillrost hinten rein räumen und dann los. Ich drücke das solide Vorhängeschloss am Aufbau hinten zu und… “Mist, so eine verdammte Schei…” Ich Depp habe gerade den Autoschlüssel hinten eingeschlossen.

    Ranger oder Personal gibt es auf der Campsite ebenso wenig wie Strom oder einen Zaun. Was nun? Wie kommen wir hier weg? Werkzeug habe ich kaum. Zu Fuss eine längere Strecke durch den Parzu laufen, ist wenig attraktiv. Schließlich gibt es Löwen etc. Zum Glück sind noch ein paar Südafrikaner auf der nächsten Campsite. Ich laufe hin, leihe mir ein paar Schraubenschlüssel und einen dicken Schraubendreher und will entweder die Tür hinten abschrauben oder die Seitenklappen aufhebeln. Bei den Schrauben der Tür drehen sich innen die Muttern mit und ohne größere Blechschäden zu verursachen, werden wir auch die Seitenklappen am Aufbau nicht aufgehebelt bekommen. Sohnemann ist immer noch untröstlich wegen des Schlüssels. Wenn der wüsste, wie sehr Papa den gerade vermisst.

    Ich laufe wieder zu den Südafrikanern und frage, ob sie vielleicht auch eine Säge haben. Haben sie. Eine Minisäge. Vermutlich aus einem Spielzeug-Werkzeugset für Kinder. Ich nehme sie trotzdem mal mit. Wenn Schlösser lachen können, dann lacht sich das Vorhängeschloss mit dem gehärteten Stahlbügel gerade über mein Sägchen kaputt. Sohnemann krakeelt immer noch. Der Verlust des Schlüssels. Und im stillstehenden Auto so lange im Autokindersitz zu sitzen, ist auch zunehmend doof.

    Ich laufe mit steigender Verzweiflung wieder zu den Südafrikanern. Einer kommt mit, um sich das mal anzugucken. Er setzt 2 Schraubenschlüssel an, es macht Klack und nach 2 Sekunden ist das solide Vorhängeschloss aufgebrochen. Ich stelle keine Fragen und bedanke mich überschwänglich für das professionell aufgebrochene Schloss.

    Die Khumaga-Campsite und unser Auto darauf sieht übrigens so aus:
    http://www.flickr.com/photos/hurzpurz/3676431966/in/set-72157619366320854/
    http://www.flickr.com/photos/hurzpurz/3676431966/in/set-72157619366320854/

  2. 2009/11/27 at 21:06

    Guido

    Antworten

    Derartige Missgeschicke sind im ersten Moment auf Reisen immer nervig, weil sie teilweise den ganzen Tagesplan durcheinander bringen. Aber häufig ergeben sich aus solch kleinen Unglücken dann tolle Anekdoten und die schönsten Reiserinnerungen.

    2007 hatten wir in 4 Tagen 3 kaputte Reifen in Namibia und eine undichte Motorkühlung. Das ergab 4 Besuche in 4 verschiedenen Werkstätten innerhalb von 5 Tagen. Aber im Nachhinein waren die kuriosen afrikanischen Werkstätten geile Erlebnisse. In diesem Jahr wollte auf einer 170 km langen Sandpiste durch die Kalahari von Südafrika nach Botswana (ohne jeden Ort und ohne Menschen auf der ganzen Strecke) alle 5 km die Frontstoßstange an unserem 4×4 abfallen. Ich hatte kein richtiges Werkzeug und musste die mit einem Mini-Schraubenzieher am Taschenmesser immer wieder anfummeln. Ich hab’ gekocht vor Wut…

    1. Benutzer-Avatar
      2009/11/27 at 21:10

      Olaf Bathke

      Antworten

      @Guido: Ja, das ist ein bisschen wie bei Andy Kirkpatrick: http://thedolectures.co.uk/speakers/speakers-2008/andy-kirkpatrick “I like to struggle!”

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