HDR Fotografie

HDR Fotografie Teil 7: Selbstversuch mit HDR

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Vor einiger Zeit hatte ich immer wieder bestimmte Motive und Fotos in Adobe Lightroom bearbeitet und einen Tag später die entsprechende HDR Bearbeitung vorgenommen. Ziel war es, in jeder Bearbeitung der jeweiligen Aufnahme ein maximal zufriedenstellendes Foto zu erzeugen.

Eine vielleicht ungewöhnliche Herangehensweise, jedoch ist sie die einzig logische. Wenn ich ein Bildbearbeitungsprogramm oder Bildbearbeitungsverfahren nutze, möchte ich mit dem Ergebnis maximal zufrieden sein.

Einige Ergebnisse siehst Du vereinzelt verstreut in diesem Artikel. Die Aufnahmen kannst Du auch größer in dieser Flashgalerie betrachten: Die HDR Bearbeitung ist jeweils das zweite Foto

Persönliche Betrachtungen

  • Die Bedienung der Knöpfe in HDR Programmen wird schnell inuitiver. Nicht alle Programme bediene ich wirklich gern
  • Lightroom kann auch eine Menge, gerade durch die Höhen- und Tiefenregler und das alles intuitiv. Es liefert tolle Ergebnisse, echte HDR Fotos sind aber schon was anderes, als in Lightroom geschönte Bearbeitungen.
  • HDR Verfahren sind eine vollständig neue Art, sich einem digitalen Foto zu nähern. Man denkt schon bei der Erstellung der Bilder viel über die Aspekte der Bildbearbeitung nach. Das muss einem liegen. Mir kommt es manchmal so vor, dass es mich vom eigentlichen Visionieren beim Fotografieren abhält. Manchmal habe ich aber ob HDR auch große Freude beim Fotografieren.
  • Das HDR Foto kann nach der Bearbeitung immer noch ein bisschen in PS BZW. Lightroom “optimiert” werden.
  • Auch nach vielen Stunden der Einarbeitung bleibt HDR zeitaufwendig. Man probiert immer eine Menge rum.
  • In herkömmlicher Bildbearbeitung verteilen sich Kontrastverläufe auf größere Flächen. In HDR wirken Fotos einfach kontrastreicher, pepiger, aber auch unruhiger.
  • Mit einem HDR Programm wird auch ein Bearbeitungsstil begründet. Mir sagt nach einer langen Phase der Herumprobierens eigentlich nur Photomatix wirklich zu.
  • Die Effekte beeindruckten mich anfänglich sehr, mit der Zeit beobachtete ich einen Gewöhnungseffekt.
  • Gerade die Farbsättigung in den Höhen finde ich reizvoll.
  • Ärgerlich aber logisch: Lichtreflexe, die einen elementaren Bestandteil meiner Fotos ausmachen, die ich also bewusst beim Fotografieren suche, werden bei HDR – Verfahren einfach weggerechnet.
  • Manchmal bilden sich Halo-Artefakte, die sehr unnatürlich aussehen.
  • Ein Bildrauschen ist manchmal problematisch in HDR Bildern. Und gerade bei Langzeitaufnahmen kaum zu vermeiden. Eine gute, zusätzliche Software zum Entrauschen der Fotos ist angeraten.
  • Irgendwie fühle ich mich manchmal dem Foto entfremdet. Ich frage mich manchmal, was die ursprüngliche Szenerie noch mit dem fertigen Foto zu tun hat und finde keine Antwort. Ein HDR Bild wirkt auf mich manchmal tot.
  • Meine Frau meinte zu einem Bild, es sehe so aus, wie diese orientalischen Wandbilder, in denen sich ein Wasserfall bewegt.
  • Es fällt auf, dass HDR Aufnahmen stimmiger wirken, wenn man in einem Portfolio weitere HDR Fotos vorfindet.
  • Man gewöhnt sich an den HDR Look und freundet sich damit an. Sehgewohnheiten verändern sich.
  • Wenn ich dauerhaft in HDR denke, dann fotografiere ich auch eher im Sinne eines optimalen Ergebnisses in HDR.
  • Meine Kunden waren bisher nicht bereit, für HDR mehr Geld auszugeben. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Ich sehe allerdings schon einen gewissen Wettbewerbsvorteil, den man sich mit HDR verschaffen kann.

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HDR wirkt in diesem Motiv unruhiger und unrealistischer

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Diese Ruhe lass ich mir durch HDR nicht kaputt machen

  • Je realer und natürlicher eine Szenerie ist, desto schwieriger finde ich es, mit HDR zu trumpfen. Bunte Sonnenuntergänge und illuminierte Großstadtkulissen eignen sich besser für eine HDR Bearbeitung, als ein Portrait oder ein Schaf am Deich.
  • Es fällt mir immer noch schwer HDR abschließend zu bewerten. Ich setze so ein Verfahren nicht häufig ein, wenn, dann finde ich es allerdings ziemlich spannend.



8 Comments

  1. 2010/03/04 at 12:46

    Jørg

    Antworten

    Hallo Olaf

    Habe heute mal eine interessante Alternative gefunden. Ich weiss nicht ob du schonmal was von Calvin Hollywood gehört hast? Der ist mir mal in der fotocommunity aufgefallen durch seine sehr guten, muß schon fast sagen genialen, Bildbearbeitungen. Dieser C. Hollywood hat beim Scott Kelby einen Gastblog geschrieben und dort eine Methode gezeigt der doppelten RAW-bearbeitung. Im Beispiel für ein Portrait hab jedoch in einem der Kommetare jemanden gefunden der diese Technik in einem Landschaftsfoto eingesetzt hat. Kann diese Sache leider noch nicht selber probieren, weil ich noch kein CS4 auf meinem neuen Rechner habe. Hier mal die Links:
    http://www.calvinhollywood-blog.de/

    http://www.scottkelby.com/blog/2010/archives/8691

    http://www.kentoneyphoto.com/ (bei Landschaft angewendet)

    das Tutorial: http://www.youtube.com/watch?v=vr12ZfPK2co

    Lg Jörg

    (Hab schon angefangen zuschreiben, Bildmaterial muß ich noch machen)

  2. 2010/03/02 at 11:39

    manne

    Antworten

    wow. das ist das beste was ich je über hdr gelesen habe.
    und deine bilder rocken!
    weiter so!

  3. 2010/03/01 at 13:06

    Ratze

    Antworten

    Hallo Olaf,
    ich kann mich mit dem typischen Photomatrix-Look, der häufig als der klassische HDR-Style verkauft wird, nicht anfreunden und kann das mittlerweile auch nicht mehr sehen. Ich “entschärfe” häufig nach der Erstellung eines HRDs das Fotoanschließend wieder. Ich lege Wert auf einen möglichst natürlichen Look ..ok, es ich auch immer abhängig vom jeweiligen Motiv/Stimmung ect. Jedenfalls empfinde ich es jedes mal auf’s neue spannend mich damit zu beschäftigen.
    Ich habe auch iNet auch einige sehr interessante Portaits gesehen …
    Übrings …. Du machst einen tollen Job hier, vielen Dank auf diesem Wege für Deine zahlreichen Anregungen und Hilfen. Super ..
    Salud2

    PS. ich verwende seit (?) Jahren Picturenaut.

    1. Benutzer-Avatar
      2010/03/02 at 12:52

      Olaf Bathke

      Antworten

      @Manne und Ratze: Vielen Dank für die Rückmeldung. Vielleicht habt ihr ja Lust, bei Gelegenheit auf diese Artikelserie aufmerksam zu machen. Da würde ich mich sehr drüber freuen.

  4. Pingback: fotokasten

  5. 2010/03/01 at 08:57

    Sebastian

    Antworten

    Vielleicht habe ich es bei dir überlesen, aber ich möchte hinzufügen, dass das Endprodukt eines HDRs stark variieren kann, denn ein HDR hat zusätzlich noch eine Vielzahl an Parametern zu bieten. Wenn dir dein Bild zu unrealistisch und düster ist, dann kann das leicht in den Einstellungen liegen….

    1. Benutzer-Avatar
      2010/03/02 at 12:53

      Olaf Bathke

      Antworten

      @Sebastian: Ja, man hat es quasi in der Hand.

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